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Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman

Titel: Winter der Welt - Die Jahrhundert-Saga Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ken Follett
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verschwanden in die beiden Schlafzimmer. Die Türen abschließen konnten sie nicht – Daisy versteckte vor der Party stets die Schlüssel –, sodass manchmal mehrere Pärchen im gleichen Zimmer waren, was aber niemanden zu stören schien. Einmal hatte Daisy ein Pärchen im Besenschrank gefunden; beide schliefen fest in den Armen des anderen.
    Gegen ein Uhr erschien ihr Ehegatte.
    Sie hatte Boy nicht eingeladen, doch er kam in Gesellschaft einiger amerikanischer Piloten, und Daisy ließ ihn mit einem Achselzucken in die Wohnung. Er war angeheitert und deshalb recht zugänglich. Er tanzte erst mit mehreren Krankenschwestern; dann forderte er galant Daisy auf.
    Sie fragte sich, ob er nur betrunken war oder ob seine Haltung ihr gegenüber sich gemildert hatte. Wenn ja, ließ er sich dann vielleicht zur Scheidung bewegen?
    Sie tanzten Jitterbug. Die meisten Gäste wussten nicht, dass sie ein Ehepaar waren, das getrennt lebte, aber wer es wusste, war erstaunt.
    »Ich habe in der Zeitung gelesen, dass du ein neues Rennpferd gekauft hast«, sagte Daisy.
    »Ja, Lucky Laddie«, erwiderte er. »Hat mich achttausend Guineas gekostet – ein Rekordpreis.«
    »Ich hoffe, er ist es wert.« Daisy liebte Pferde. Sie hatte gehofft, gemeinsam mit Boy Rennpferde kaufen und trainieren zu können, doch Boy hatte ihre Begeisterung nicht teilen wollen – für Daisy einer der großen Tiefschläge in ihrer Ehe.
    Boy schien ihre Gedanken lesen zu können. »Ich habe dich enttäuscht, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Und du hast mich enttäuscht.«
    »Indem ich nicht über deine Untreue hinweggesehen habe?«
    »Genau.« Er war betrunken genug, um ehrlich zu sein.
    Daisy sah die Chance, das Thema Scheidung anzusprechen. »Was denkst du, wie lange wir uns noch gegenseitig bestrafen sollen?«
    »Bestrafen?«, fragte er. »Wer bestraft hier jemanden?«
    »Wir bestrafen uns gegenseitig, indem wir verheiratet bleiben. Wir sollten uns scheiden lassen, wie vernünftige Menschen.«
    »Vielleicht hast du recht«, sagte er. »Aber Samstagnacht ist nicht der beste Zeitpunkt, um darüber zu sprechen.«
    In Daisy regte sich Hoffnung. »Ich könnte zu dir kommen, wenn wir beide ausgeschlafen und nüchtern sind.«
    Er zögerte. »Also gut.«
    »Wie wäre es mit morgen?«
    »Einverstanden.«
    »Dann sehen wir uns nach der Kirche. Sagen wir, um zwölf?«
    »In Ordnung«, sagte Boy

    Nachdem Woody sie durch den Hydepark zur Wohnung einer Freundin in South Kensington gebracht hatte, küsste Bella ihn.
    Zuerst erstarrte er. Seit Joannes Tod hatte er keine Frau mehrgeküsst. Doch er mochte Bella sehr. Sie war nach Joanne die klügste Frau, die er je kennengelernt hatte. Und wie sie sich beim langsamen Tanz an ihn gedrückt hatte, hatte ihm deutlich gezeigt, dass sie ihn mochte. Dennoch hatte er sich zurückgehalten. Zu sehr musste er an Joanne denken. Ihr Tod lag erst zweieinhalb Jahre zurück.
    Dann aber übernahm Bella die Initiative.
    Sie öffnete den Mund, und Woody schmeckte ihre Zunge. Aber das erinnerte ihn nur daran, wie Joanne ihn auf die gleiche Weise geküsst hatte. Er versuchte, eine höfliche Zurückweisung zu formulieren, als sein Körper mit einem Mal das Regiment übernahm. Gierig erwiderte er Bellas Kuss.
    Sie reagierte ungeduldig auf seine aufbrandende Leidenschaft, nahm seine Hände und drückte sie auf ihre Brüste, die groß und weich waren.
    Es war dunkel, sodass Woody kaum etwas sehen konnte, doch an den halb erstickten Lauten, die aus den Sträuchern in der Nähe drangen, erkannte er, dass andere Pärchen ganz ähnliche Dinge taten.
    Bella presste sich an ihn, und Woody wusste, dass sie seine Erektion spürte. Seine Lust war so unerträglich, dass er glaubte, jeden Augenblick zum Höhepunkt zu kommen. Bella schien genauso erregt zu sein wie er. Mit fliegenden Fingern knöpfte sie seine Hose auf. Ihre Hand fühlte sich kühl auf seinem heißen Glied an, als sie es umfasste und sich vor ihn kniete. Kaum hatten ihre Lippen sich um die Eichel geschlossen, spritzte er heftig in ihren Mund, wild und zuckend, während Bella gierig saugte und leckte.
    Als sein Höhepunkt verebbt war, küsste Bella sein Glied, bis es erschlafft war.
    »Das war eine Wucht«, flüsterte sie und erhob sich. »Danke.«
    Woody legte die Arme um sie und zog sie an sich. Er war ihr so dankbar, dass er hätte weinen können. Erst jetzt wurde ihm bewusst, wie dringend er in dieser Nacht die Zuneigung einer Frau gebraucht hatte. Ein Schatten hatte sich von ihm gehoben. »Ich kann

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