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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Cameron zu treffen, aber sie konnte einfach nicht anders.
    Es wäre wundervoll und romantisch gewesen, sagen zu können, dass sie ihn leidenschaftlich liebte, aber das war falsch: Seit sie ihn zum ersten Mal gesehen hatte, wusste sie, dass man sich in einen Typen wie ihn nicht verliebte.
    Sie fühlte sich von dem Jungen einfach unwiderstehlich angezogen.
    Cameron Farland konnte man einfach nicht zurückweisen, dazu war er viel zu selbstsicher und zu gut aussehend. Mit der Ungezwungenheit unheilbarer Egoisten suchte er ihre Nähe und ließ sie dann wieder abblitzen, weil er wusste, dass sie ihm nicht widerstehen konnte.
    Ab und zu rief er sie an, nur um sie auf die Probe zu stellen, oder besser gesagt, um sich selbst und seine Anziehungskraft auf die Probe zu stellen.
    An dem Abend zum Beispiel wusste Lorna, dass er möglicherweise gar nicht kommen würde.
    Vielleicht würde er sie lediglich kurz anrufen, um sich zu versichern, dass sie im Pub wartete, und lügen wäre sinnlos, weil er die Musik im Hintergrund hören würde …
    Und ich bin hier und warte auf ihn!
    Wenn es für Masochismus eine Grenze gab, hatte Lorna sie noch nicht entdeckt.
    Nur zehn Minuten. Noch zehn Minuten warten und dann würde sie gehen. Nur noch eine Zigarette rauchen, vor dem Pub.
    Gareth seufzte, als wieder einmal ein langes Schweigen herrschte.
    Winter hing ihren Gedanken nach, im Geist war sie meilenweit vom Manaros und von ihm entfernt.
    »Es war keine gute Idee heute Abend, nicht wahr?«, fragte er sie.
    Sie wandte den Kopf ab und fixierte den Schaum, der in ihrem Glas knisterte.
    »Ich weiß nicht, Gareth«, gab sie seufzend zu. »Es geschehen so viele Dinge gleichzeitig. Zu viele. Manchmal bin ich einfach nur traurig …«
    »Zu oft«, sagte der Junge sanft, »und ich mag es nicht, dich so zu sehen …«
    Er seufzte ebenfalls, tat jedoch nicht, was Winter erwartet hatte. Er neigte sich zu ihr, zum ersten Mal und beinahe etwas schüchtern.
    »Ich bilde mir nicht ein, nachempfinden zu können, wie du dich fühlst, aber das Leben geht weiter«, flüsterte er ganz nah an ihrem Gesicht.
    Einen Augenblick später spürte er ihre Arme, die ihn im Schummerlicht des lärmerfüllten Lokals umschlangen, und er fühlte, dass ein Traum in Erfüllung ging.
    Winter überließ sich ganz der Umarmung, die ihre Einsamkeit erstickte, während Gareth einen Moment zögerte, bevor er sie an sich presste.
    »Du bist nicht allein, Win …«
    Sie legte ihren Kopf an seine Schulter.
    Ihr Herz schlug heftig. In Gareths Armen fühlte sie sich sicher und war glücklich, zeigen zu können, was sie wirklich empfand.
    »Danke«, murmelte sie.
    Sie lächelte und fühlte sich etwas leichter.
    Gareth lockerte nur widerstrebend die Umarmung, als Winter sich von ihm löste, er hätte sie gern noch länger an sich gedrückt, ihr hunderttausend Dinge gesagt, ihr zu verstehen gegeben, worauf er gehofft hatte …
    Ob er sie küssen sollte? Er fixierte ihre Lippen und beschloss, dass er es tun würde.
    »Du kannst auf mich zählen, Win«, versicherte er stattdessen völlig unerwartet.
    In dem Moment betrat jemand schreiend das Pub.
    G areth trat ins Freie, schaute sich um und versuchte zu entscheiden, was zu tun war.
    Winter stand regungslos vor der Tür des Manaros. Ihre Augen waren fest auf ihn gerichtet, doch ihr Körper verweigerte jede Bewegung.
    Um die Ecke waren Schreie und die unverwechselbaren Geräusche einer Schlägerei zu hören.
    »Was ist da los?«
    Für Gareth war nur eins klar: dass er sie keinem Risiko aussetzen durfte.
    »Geh wieder hinein!«, befahl er ihr.
    Weitere Personen traten aus dem Pub. Er musste rasch entscheiden.
    »Ich bitte dich, Win«, sagte Gareth eindringlich, »ich gehe kurz nachschauen, was los ist, aber bleib du bitte da.«
    Ein dumpfer Schlag und ein Schrei.
    Winter spürte, wie ihr ein eisiger Schauer über den Rücken rieselte.
    »Ein Mädchen ist überfallen worden«, sagte jemand im Vorbeigehen.
    Vor dem Manaros bildete sich langsam eine kleine Menge. Alle sprachen durcheinander, ängstlich, verwirrt. Einige überlegten, ob sie eingreifen sollten, andere schienen einfach nur abzuwarten.
    »Der Wirt hat die Polizei gerufen …«, verkündete eine Stimme.
    »Geh wieder hinein, Winter!«, wiederholte Gareth und lief los.
    Doch Winter bog hinter ihm um die Ecke und drückte sich an die Mauer. Das Herz schlug ihr bis zum Hals.
    Cameron Farlands Blick schien zu lodern. Er war außer sich und fuchsteufelswild, und während sie zusah,

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