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Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Winter - Erbe der Finsternis (German Edition)

Titel: Winter - Erbe der Finsternis (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asia Greenhorn
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Sweatshirt, das sie trug, und rief sich zur Ordnung. Es war noch früh am Abend, sie war nur wenige Minuten eingenickt und hatte noch nicht mal den Schlafanzug an.
    Bethan Davies kannte die Wahrheit.
    Ihr Entschluss war blitzschnell gefasst. Winter sprang aus dem Bett, verriegelte ihre Zimmertür und hoffte, in den vergangenen Monaten ihre Beweglichkeit nicht ganz verloren zu haben.
    Das Dachfenster über dem Schreibtisch forderte sie geradezu heraus. Dort hochzukommen, würde kein Kinderspiel sein, doch so, wie es aussah, gab es keine Alternative.
    Sie stellte den Stuhl auf den Tisch, stieg darauf und hoffte, die schwankende Konstruktion würde ihrem Gewicht standhalten.
    Die hölzerne Tischplatte knarrte.
    »Das fängt ja gut an.«
    Als sie auf dem Stuhl stand, fand sie plötzlich ihr ganzes Vorhaben ziemlich wacklig. Sie reckte sich vorsichtig in die Höhe, fasste nach dem Fenstergriff und zog ihn zu sich, um das Fenster aufzuklappen.
    Der Wind riss es ihr aus den Händen und blies eisig in die Mansarde. Sogar auf Zehenspitzen konnte sie nur ganz knapp den hölzernen Fensterrahmen ertasten.
    Gib’s auf
, riet ihr der verbliebene Rest ihres Selbsterhaltungstriebs.
    Winter ignorierte ihn mit einem fatalistischen Grinsen. Darran Vaughan hatte die Geschichte zwischen ihr und Rhys herausgefunden; das war ihre letzte Chance.
    Sie ging in die Knie und sprang in die Höhe.
    Ihre Finger krallten sich am Fensterrahmen fest. Sie begann, sich ganz langsam an den Armen hochzuziehen, stützte sich mit dem Oberkörper vorsichtig auf den Dachziegeln auf, und mit einem letzten Kraftakt zog sie die Beine hoch und schlüpfte durch das Dachfenster.
    Fast eine Minute lang konnte sie sich nicht bewegen.
    Sie verschnaufte und setzte sich dann langsam hin.
    Es war kalt auf dem Hausdach der Chiplins. Ein eisiger Wind blies, und Winter warf einen wehmütigen Blick auf die Windjacke, die sie unten im Zimmer lassen musste.
    Sie vergewisserte sich, dass sie die Schlüssel in der Tasche hatte – sie hatte nicht die Absicht, bei der Rückkehr noch einmal die Trapezkünstler-Nummer zu vollführen –, und erhob sich mit leicht zitternden Beinen.
    Hoffentlich hat Bethan nichts gegen Überraschungen
, sagte sie sich, während sie sich auf der Dachfläche sehr behutsam vorwärtsbewegte.
    An einigen Stellen waren die Dachziegel durch den Regen moosbedeckt. Da sie bei jedem Schritt abzugleiten riskierte, rutschte Winter die letzten Meter auf dem Hintern und bewegte sich fast ausschließlich mit ihren Armen vorwärts.
    Schließlich erreichte sie das Ende des Daches und nahm sich Zeit, um zu überlegen, wie sie auf das Vordach der Veranda gelangen könnte.
    Ihre Beine baumelten in der Luft. Von da oben sah es nach einem ziemlich gewagten Sprung aus.
    Du hast doch nicht etwa Angst, Win?,
provozierte sie sich, um sich Mut zu machen.
    Bevor sie es sich anders überlegen konnte, ließ sie sich langsam hinuntergleiten.
    Die Landung war weniger hart als befürchtet.
    Sie hoffte nur, dass niemand im Haus sie gehört hatte. Sie wartete, aber kein Geräusch war zu vernehmen.
    Sehr gut
.
    Vorsichtig kroch sie bis zur Dachrinne.
    Wie eine schattenhafte Gestalt schwang sich der Vampir vom Ast herunter und landete mit einem geschmeidigen Sprung am Boden. Die langen Haare fielen ihm ins Gesicht.
    Er blieb stehen und schaute mit gierigen Raubvogelaugen verstohlen um sich, dann ging er weiter. Seine Schritte waren vollkommen geräuschlos.
    Er atmete die Nachtluft ein. Das Mondlicht fiel bleich und gespensterhaft durch silberne Wolken und ließ die Mauern des kleinen Cottage weiß, die Blumen unnatürlich farblos erscheinen.
    Er war am richtigen Ort.
    Das Stahlschloss sprang beim ersten Versuch mühelos auf.
    Der Vampir glitt durch das Tor, das in den rostigen Angeln quietschte, und durchmaß mit geräuschlosem Schritt den Kiesweg. Er war zufrieden.
    Es war stockdunkel, aber er brauchte keine Beleuchtung. Ihm reichte der fahle Lichtschein.
    Er war ein Spürhund auf der erregendsten Jagd seines Lebens.
    Er erweiterte seine Sinne, um jedes kleinste Detail zu erfassen. Nichts durfte schiefgehen.
    Er hielt ganz kurz an, ein kaum spürbarer Wimpernschlag, und doch eine winzig kleine Ewigkeit.
    Der Wald war ungewöhnlich bevölkert in dieser Nacht, dachte er und registrierte die sich nähernden Präsenzen, ohne dass sie ihn wahrnahmen.
    Dann setzte sich sein Körper wieder in Bewegung, führte die Fäden der verworrenen Geschichte zusammen und trieb ihn immer weiter, bis

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