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Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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dass wir uns noch mal begegnen!«
    Katherine schrak zusammen.
    Es war die rothaarige Lou Lou – sie war aus ihrem Café geeilt und hatte sich Katherine auf dem Bürgersteig in den Weg gestellt. Ihr Türkis- und Silberschmuck glänzte. »Dann schaue ich zum Fenster raus, und wen sehe ich? Ich weiß es jetzt wieder!«, sagte sie und schlang sich die Arme um den Leib. Sie war ohne Jacke nach draußen gekommen.
    »Was wissen Sie wieder?«
    »Wo ich die Frau mit dem Zopf schon mal gesehen habe. Wie gesagt, ein Gesicht vergesse ich nie. Sie ist die Eierfrau!«
    »Die … Eierfrau?«, wiederholte Katherine.
    »Ja. Ich weiß nicht, wie sie heißt, aber sie steht jede Woche auf dem Markt. Sie verkauft diese farbigen Eier – blaue und grüne. Ostereierhennen nennt sie die Hühner. Sie verkauft auch noch andere Sachen – Selbstgestricktes. Babyschühchen, Socken, Mützen. Hab mal einen Schal bei ihr gekauft. Morgen ist Samstag – gehen Sie auf den Markt, da finden Sie sie garantiert. Man kann sie gar nicht übersehen. Sie trägt immer selbstgestrickte Pullover oder Schals in den wildesten Farben. Im Zweifelsfall fragen Sie einfach jemanden, jeder hier kennt die Eierfrau.«
    Damit verschwand Lou Lou wieder in ihrem Café und ließ Katherine sprachlos zurück.
    Die Eierfrau. Gary hatte sich mit der Eierfrau getroffen. Das war zwar kein Name, aber immerhin eine Art, sie zu identifizieren. In Katherines Vorstellung entstand bereits ein Bild der Frau. Sie drehte sich um und hastete, rutschend und schlitternd, den Gehweg entlang nach Hause.
    Eine Puppe. Sie würde eine Puppe bauen, eine Miniatur-Eierfrau – eine ältere Frau mit einem grauen Zopf und bunten, handgestrickten Pullover. Katherine würde ihn mit dünner Wolle häkeln. Irgendwo hatte sie noch eine Schachtel Wolle und Häkelnadeln liegen.
    Langsam nahm Seine Letzte Mahlzeit Gestalt an. Katherines Gehirn lief auf Hochtouren, es juckte ihr in den Fingern. Sie schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf, warf ihre Handtasche und die Papiertüte aus dem Buchladen auf den Couchtisch, streifte Mantel und Handschuhe ab und ging schnurstracks zum Arbeitstisch, wo sie begann, kurze Drahtstücke zuzuschneiden, aus denen sie das Skelett für die winzige Pappmaché-Puppe formen würde. Sobald sie mit der Eierfrau fertig war, würde sie eine kleine Gary-Puppe bauen und sie in Lou Lous Café einander gegenüber an einen Tisch setzen.
    Und wenn sie dann vor dem Kasten in die Knie ging, das Ohr dicht an die geöffnete Tür legte und horchte, würde sie mit ein bisschen Glück vielleicht hören können, was sie an jenem Tag miteinander geredet hatten – und endlich verstehen, weshalb Gary nach West Hall gekommen war.

Ruthie
    Bei William O’Rourke war niemand zu Hause. Ruthie kritzelte eine Nachricht auf einen Zettel, dass sie auf der Suche nach Thomas und Bridget O’Rourke sei, und hinterließ ihre Handynummer. Sie steckte den Zettel in den Briefkasten und stieg wieder in den Pick-up.
    Keiner sprach ein Wort, während sie den Anweisungen des Navigationssystems zu Candace O’Rourkes Haus folgten. Sie waren jetzt in einer besseren Wohngegend. Die Häuser waren größer und lagen weiter auseinander. Die Straßen hatten klangvolle Namen: Old Stagecoach Road, Westminster Avenue. Es gab Hinweisschilder der Nachbarschaftswache und solche, die Autofahrer ermahnten, langsam zu fahren und auf Kinder zu achten. Geschmackvolle Lichterketten schmückten noch viele Häuser, und in den riesigen Vorgärten standen lachende Schneemänner.
    Candace O’Rourke wohnte in einem großen, im Kolonialstil erbauten weißen Haus mit schwarzen Fensterläden.
    »Nette Bude«, meinte Buzz, als er in die lange Einfahrt einbog. Ruthie sprang aus dem Wagen und drückte auf die Klingel. Eine kleine Melodie ertönte. Im Haus blieb es still. Ruthie klingelte ein zweites Mal.
    Gerade als sie aufgeben und zum Wagen zurückgehen wollte, wurde die schwere hölzerne Tür von einer zerzaust aussehenden Frau im pink-schwarzen Jogginganzug geöffnet. Ihre blonden Haare waren modisch geschnitten, jedoch an einer Seite des Kopfes plattgedrückt, was Ruthie vermuten ließ, dass sie die Frau beim Nachmittagsschlaf gestört hatte.
    »Ja?«, sagte die Frau und blinzelte Ruthie verschlafen an.
    Der Eingangsflur des Hauses war hell und luftig, hatte weiße Wände und einen mit Terrakottaplatten gefliesten Boden. Links an der Wand hing eine schnurgerade Reihe silberner Kleiderhaken mit einer Bank darunter.
    »Tut mir leid, falls ich

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