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Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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Crystal-Light-Brausepulver.
    »Ich weiß, dass hier irgendwo noch Kekse sind. Fig Newtons. Das sind Lukes Lieblingskekse.«
    »Luke?«
    »Mein Sohn«, sagte Candace und fuhr sich mit der Hand durch die ungekämmten Haare.
    Ruthie dachte an die Handpuppe mit dem Buntstift im Bauch und wusste nicht genau, ob sie das Kind, das dafür verantwortlich war, kennenlernen wollte.
    »Er ist bei seinem Vater«, fuhr Candace fort. Sie war noch immer mit ihren Haaren beschäftigt, jetzt wickelte sie sich eine Strähne um den Zeigefinger und zog daran. »Wir sind geschieden, weißt du, und Randall hat das alleinige Sorgerecht. Er ist … na ja, das spielt keine Rolle. Setzen wir uns doch, einverstanden?«
    Sie setzten sich an den großen hölzernen Küchentisch. Er war mit einer Staubschicht überzogen.
    »Du sagtest, deine Eltern seien Freunde von Tom und Bridget gewesen?«
    »Richtig.« Ruthie fummelte an der Schnalle ihrer Tasche herum, langte hinein und berührte die Portemonnaies. »Dann kennen Sie sie also, ja?« Ihr Herz schlug schneller. »Vielleicht können Sie mir dann weiterhelfen. Ich weiß, es klingt verrückt, aber meine Mom, sie ist … also, verschwunden.«
    »Verschwunden?«
    Ruthie nickte eifrig. »Ja, ich weiß. Und als wir in ihren Sachen gesucht haben, um mehr darüber rauszufinden, da haben wir die hier gefunden.« Sie zog die Portemonnaies aus der Tasche und hielt sie Candace hin.
    Candace nahm sie und öffnete sie mit zitternden Fingern. Ihre Augen füllten sich mit Tränen.
    »Bitte entschuldige. Aber es ist so lange her. Tom war – oder vielmehr: ist – mein Bruder. Er und seine Frau sind vor sechzehn Jahren spurlos verschwunden. Zusammen mit ihrer Tochter.«
    »Ihrer Tochter?« Ruthie wurde die Kehle eng.
    »Warte hier. Nur eine Minute.«
    Candace eilte aus dem Zimmer. Die Sohlen ihrer Sportschuhe quietschten auf dem gebohnerten Parkett.
    Ruthie wurde immer unwohler zumute. Eine Stimme in ihrem Kopf zischte eine Warnung: Sieh bloß zu, dass du hier wegkommst. Schnell.
    Sie stand unschlüssig da, als Candace mit einem Bild in einem goldenen Rahmen zurückkam. »Das sind sie«, sagte sie und hielt Ruthie das Bild hin.
    Ruthie blickte in das mittlerweile vertraute Gesicht von Thomas O’Rourke. Er sah genauso aus wie auf seinem Führerschein-Foto. Auf einmal wurde die Luft im Raum dünn, die Atmosphäre veränderte sich. Die Küche war groß und hell, aber Ruthie kam sie plötzlich kleiner und dunkler vor. Sie atmete ganz tief ein, während sie das Foto betrachtete.
    Neben Thomas stand eine Frau mit lockigem Haar und einer Hornbrille, deren Gläser wie Katzenaugen geformt waren.
    Die Frau aus Fitzgeralds Bäckerei.
    Was hast du dir ausgesucht, mein Täubchen?
    Zwischen den beiden Erwachsenen stand ein kleines Mädchen mit dunklen Haaren und dunklen Augen. Sie hielt die Hand ihrer Mutter fest umklammert. An ihrem Handgelenk blinkte ein dünnes goldenes Armband. Sie trug ein bordeauxrotes Samtkleid mit passendem Haarreif. Ihre Haare waren säuberlich gekämmt, ihre Wangen gerötet, und ihr Strahlen signalisierte, dass sie das glücklichste Kind auf der Welt war.
    Ruthie bekam keine Luft mehr.
    »Ich muss jetzt gehen«, stieß sie hervor und eilte auf wackligen Beinen aus der Küche in den Eingangsflur mit seinen leeren Bilderhaken und zur riesigen hölzernen Haustür.
    »Warte«, rief Candace ihr nach. »Du darfst noch nicht gehen!«
    Aber Ruthie war bereits draußen und rannte auf den Pick-up zu. Sie sprang hinein und schloss die Tür mit einem Knall. »Gib Gas«, sagte sie atemlos.
    »Was ist los? Wusste sie was?«, fragte Buzz.
    »Die Frau ist völlig übergeschnappt. Sie kann uns nicht weiterhelfen.«
    Sie beobachtete im Rückspiegel, wie Candace die Einfahrt entlangkam, hinter ihnen herrannte, wild mit den Armen ruderte und rief: »Da gibt es noch etwas, was du wissen musst!«

Ruthie
    »Wonach suchst du eigentlich?«, wollte Buzz wissen.
    »Weiß nicht genau«, lautete Ruthies Antwort.
    Es war kurz nach acht Uhr abends, und sie waren wieder zu Hause in Vermont. Ruthie wühlte sich durch Bücherschränke, Schubladen und Regale, während Fawn und Buzz ihr vom Küchentisch aus zuschauten. Sie saßen vor Buzz’ Laptop, und Buzz zeigte Fawn gerade, wie eins seiner Alien-Ballerspiele funktionierte. Fawn hatte die Regeln schnell begriffen. Sie steuerte ihr Raumschiff mit Hilfe der Pfeiltasten durch die Galaxis und feuerte mit der Shift-Taste Laserstrahlen ab.
    »Ups, nein, Fawn, die grünen Aliens sind die

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