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Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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beeinflussen kann. Manchmal geschieht Schreckliches, und man ist vollkommen machtlos dagegen.
    Doch nun war sie hier und hatte die Möglichkeit, etwas zu ändern.
    Sie würde diese Mädchen retten.

Ruthie
    »Unsere Mom ist an Neujahr verschwunden. Sie hat Abendessen gemacht, meine Schwester ins Bett gebracht, sich eine Tasse Tee gekocht, und dann war sie weg«, erzählte Ruthie.
    Candace nickte und steckte, da die Mädchen nun keinen Widerstand mehr leisteten, ihre Pistole weg.
    »Wissen Sie, was mit ihr ist?«, fragte Fawn und schaute Candace mit ihren großen braunen Augen an. Ruthie hatte ihre Schwester noch nie mit einem so flehentlichen Gesichtsausdruck gesehen.
    Candace fuhr sich durch die Haare. »Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich habe da so eine Ahnung.«
    »Bitte«, sagte Ruthie. »Wenn Sie irgendwas wissen, müssen Sie es uns sagen.«
    Candace lächelte. »Keine Sorge, Ruthie, wir werden eure Mutter schon finden. Eher werdet ihr mich nicht los. Wir fangen damit an, dass ihr mir alles erzählt, was ihr über Tom und Bridget wisst.«
    Ruthie schüttelte den Kopf. »So gut wie nichts. Wir hatten noch nie von ihnen gehört, bis wir vorgestern ihre Portemonnaies gefunden haben.«
    »Eure Mom hat sie also nie erwähnt?«
    »Nie«, bekräftigte Ruthie.
    »Und wie seid ihr auf die Portemonnaies gestoßen?«, fragte Candace weiter.
    »Es war so, wie ich gesagt hab. Wir haben das Haus durchsucht, weil wir dachten, dass wir vielleicht einen Hinweis finden, was mit Mom passiert sein könnte.«
    »Ihr habt nicht die Polizei verständigt?«
    »Wir haben drüber nachgedacht, es aber nicht gemacht. Noch nicht. Weil wir wissen, dass Mom es nicht wollen würde. Sie hasst die Polizei.«
    Candace lächelte. »Kluge Frau. Also, dann verratet mir jetzt mal, wo ihr die Portemonnaies gefunden habt.«
    Ruthie zögerte kurz. Sie dachte nach. »Im Garderobenschrank. Hinter der Rückwand gibt es ein Geheimfach.« Sie warf Fawn einen eindringlichen Blick zu, um ihr zu signalisieren, dass sie nicht widersprechen solle.
    »Zeigt es mir!«, befahl Candace.
    Ruthie ging den anderen voran in den Eingangsflur und öffnete den Schrank. Das Paneel war herausgenommen und lehnte an der Seitenwand, so wie sie es zurückgelassen hatten.
    »Schauen Sie rein«, sagte sie und reichte Candace die Taschenlampe, damit sie sich selbst ein Bild machen konnte. Candace ließ sich auf alle viere nieder und leuchtete mit der Lampe in die leere Höhlung. Ruthie sah sich nach etwas Schwerem um, mit dem sie Candace einen Schlag auf den Kopf geben konnte, während diese in einer so verwundbaren Position war. Alles, was sie sah, waren ein paar alte Regenschirme. Wie hart musste man eigentlich zuschlagen, damit jemand k. o. ging?
    »Und sonst war da nichts?«, fragte Candace mit unverhohlenem Misstrauen in der Stimme.
    »Nein, nichts«, antwortete Ruthie.
    Candace tauchte aus dem Schrank auf und leuchtete Ruthie mit der Taschenlampe ins Gesicht. »Du würdest mich doch nicht anlügen, oder?«
    »Ich schwöre es«, beteuerte Ruthie. »Alles, was wir gefunden haben, waren die beiden Portemonnaies in einem durchsichtigen Plastikbeutel.«
    »He.« Candace sah sich um. »Wo ist deine Schwester?«
    Fawn war ihnen nicht zum Garderobenschrank gefolgt.
    Candace machte kehrt und ging, Ruthie auf den Fersen, durch den Flur zurück ins Wohnzimmer. Aber da war Fawn auch nicht. Candace stieß einen halblauten Fluch aus.
    »Fawn?«, rief Ruthie. Sie würde doch nicht etwa versuchen zu fliehen? Ruthie stellte sich vor, wie Fawn in Latzhose und Socken durch den Schnee rannte, um Hilfe zu holen. Die nächsten Nachbarn wohnten drei Meilen entfernt, und auf der Straße waren kaum Autos unterwegs – allenfalls Leute, die zur Teufelshand hochsteigen wollen, und an einem Abend wie diesem wäre das niemand. Fawn würde erfrieren, bevor sie einer Menschenseele begegnete.
    Ruthie dachte an die kleine Gertie, die in den Wald gegangen und in den Brunnen gefallen war.
    Würden sie Fawn auch dort finden?
    Ruthie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als sie das Tappen von Schritten auf der Treppe hörte. Sie hob den Kopf und sah Fawn, die mit Mimi im Arm die Stufen herunterkam.
    »Bleib gefälligst da, wo ich dich sehen kann«, fuhr Candace sie an. Ihr Gesicht war mittlerweile dunkelrot und glänzte vor Schweiß. »Hast du mich verstanden?«
    Ruthie umklammerte Fawns Hand, entschlossen, sie keine Sekunde mehr aus den Augen zu lassen.
    Fawn nickte hastig. »Ich wollte bloß eine

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