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Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition)

Titel: Winter People - Wer die Toten weckt: Wer die Toten weckt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer McMahon
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ausholen, bis zu der Zeit, als Tommy und ich noch Kinder waren. Wir haben hier in diesem Haus gewohnt. Nachdem Sara Harrison Shea gestorben war, hat ihre Nichte das Haus geerbt. Es blieb in der Familie. Tommy und ich sind die Ururenkel von Saras Nichte Amelia.«
    Ruthie überlegte kurz und nickte, als ihr klar wurde, dass sie selbst damit ebenfalls eine Blutsverwandte von Sara Harrison Shea war. Ob Wahnsinnige oder Mystikerin, ein Teil von Sara lebte in Ruthie weiter.
    »Als Kinder haben wir überall im Haus Verstecke gefunden – das im Garderobenschrank, eins unter dem Fußboden im Schlafzimmer unserer Eltern, in den Wänden, hinter einem der Küchenschränke da drüben.« Sie zeigte auf den Schrank, in dem die Tassen und Gläser aufbewahrt wurden. »Da haben wir auch die fehlenden Seiten aus Sara Harrison Sheas Tagebuch gefunden, einschließlich der Anleitung, wie man einen Schlafenden erschafft. Sie hatte den Brief abgeschrieben, den Auntie ihr hinterlassen hatte.«
    »Was ist ein Schlafender?«, fragte Fawn.
    Candaces Augen wurden wölfisch. »Ein Toter, der wieder zum Leben erweckt wurde.«
    Fawn biss sich auf die Lippe. »Aber so was gibt’s nicht in echt, oder?« Ihr Blick huschte zu Ruthie.
    »Natürlich nicht«, sagte Ruthie, doch das schien Fawn nicht zu überzeugen. Sie wirkte nach wie vor verängstigt.
    »So wie Außerirdische?«, hakte sie nach.
    »Genau, so wie Außerirdische«, bestätigte Ruthie und schenkte Fawn ein, wie sie hoffte, aufmunterndes Lächeln. Dann wandte sie sich an Candace. »Das heißt also, Sie haben die fehlenden Seiten die ganze Zeit über gehabt?«
    Candace hob eine Hand. »Nicht so hastig. Lass mich zu Ende erzählen. Wir hatten die Anleitung, aber ein Teil fehlte uns noch«, fuhr sie fort. »Es gab eine Karte, die Auntie gezeichnet hatte und auf der beschrieben war, wohin man gehen musste, um den Zauber auszuführen. Die haben wir nirgends gefunden. Unsere Eltern hatten das Haus fast komplett leer geräumt und kistenweise alte Sachen an Trödelläden verkauft. Sie wollten alles loswerden, was irgendwie mit der verrückten Sara zusammenhing. Tommy und ich waren also im Besitz der Anleitung, hatten aber keine Ahnung, wo man das Ritual vollziehen musste. In den Aufzeichnungen, die wir gefunden hatten, stand, dass es in der Nähe des Hauses, möglicherweise sogar im Haus selbst, eine magische Pforte gab, und dass man, damit der Zauber wirksam war, zu dieser Pforte gehen musste. Aber ohne die Karte oder eine Beschreibung des Ortes kamen wir nicht weiter.«
    »Und was haben Sie mit den Seiten gemacht, die Sie gefunden haben?«, wollte Ruthie wissen.
    »Wir haben sie versteckt. Als wir erwachsen waren, hat Tommy sie dann an sich genommen. Er meinte, sie wären eine Menge Geld wert, auch ohne die Karte, und sobald er einen Käufer gefunden hätte, würden wir sie verkaufen und uns das Geld teilen. Er hatte einen Freund vom College, der mit alten Büchern und Dokumenten handelte …«
    »Unser Vater!«, rief Ruthie.
    »Genau. James Washburne. Eines Sonntags vor sechzehn Jahren trafen Tom und Bridget sich mit ihm und seiner Frau Alice hier in diesem Haus. Sie wollten ihnen die Seiten aus dem Tagebuch zeigen und ein letztes Mal versuchen, die Pforte zu finden. Danach wollten sie die Seiten zur Auktion freigeben. Tommy meinte, das würde uns alle reich machen.«
    »Und was ist passiert?«, fragte Ruthie.
    Candace schüttelte den Kopf und presste die Lippen aufeinander. »Tommy und Bridget wurden getötet.«
    »Getötet?«, keuchte Ruthie. Innerhalb von wenigen Minuten hatte sie neue Eltern bekommen und gleich wieder verloren. Das war nicht fair. »Wie?«
    »Alice und James haben behauptet, etwas im Wald hätte sie geholt – irgendein Monster hätte sie mit sich fortgeschleift.« Sie hielt die Blicke der beiden Mädchen fest und machte eine hochdramatische Pause.
    Fawn wurde stocksteif.
    »Es gibt keine Monster«, erklärte Ruthie, bevor sie die Hand ihrer kleinen Schwester nahm und sie beruhigend streichelte.
    »In dem Punkt sind wir uns vollkommen einig«, sagte Candace. »Anfangs war ich in einem solchen Schockzustand, dass ich ihnen die Geschichte einfach abgekauft habe. Ich war nicht wirklich davon überzeugt, dass es da draußen ein Monster gab, aber vielleicht war ja irgendein schrecklicher Unfall passiert. Im Laufe der Jahre allerdings habe ich die Wahrheit erkannt. Ich kann gar nicht glauben, wie dumm und naiv ich damals gewesen bin.«
    »Die Wahrheit?«, fragte Ruthie.
    Candace

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