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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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Laufen? Um diese Uhrzeit?«
    Alexander sah auf seine Pulsuhr.
    »Es ist schon nach neun«, antwortete er verwundert.
    »Nach neun? Scheiße, ich muss um zehn in der Stadt sein.«
    Lina stürmte zurück in Andreas Zimmer, die im gleichen Moment herauskam und mit ihr zusammenstieß.
    »Was ist denn los?«, fragte die Blondine überrascht.
    »Ich komme zu spät. Der Wecker ist nicht gegangen«, erklärte Lina und verschwand im Zimmer.
    »Da hat es aber jemand eilig«, lächelte Alexander.
    »Ja, sie ist manchmal ein kleiner Schussel.«
    Gemeinsam gingen sie in die Küche und Andrea setzte Kaffee auf. Noch bevor der durch die Maschine gelaufen war, kam Lina zur Tür herein, küsste Andrea und verabschiedete sich für den Tag.
    »Sie hat heute irgendeinen Fortbildungskurs«, erklärte Andrea, während sie sich eine Tasse einschenkte.
    »Es freut mich, dass du wieder glücklich bist«, meinte Alexander.
    »Danke. Umso mehr tut es mir aber für dich leid. Ich habe nicht mehr so viel Zeit für dich.«
    »Das ist schon in Ordnung. Ich weiß doch, wie das ist. Ich bin ja mit Freundin nicht anders.«
    »Trotzdem. Wir müssen mal wieder was unternehmen. Ins Kino gehen. In einen Film, der nur uns interessiert oder sonst was machen.«
    »Paintball«, sagte Alexander lächelnd.
    »Oh nein«, machte Andrea, »Da kriegst du mich nicht noch einmal rein. Ich habe die Farbe tagelang geschmeckt und hatte sie noch viel länger in den Haaren.«
    »Du musst auch in Deckung gehen, wenn man auf dich schießt.«
    »Sagt der, der nie beim Heer war.«
    Andrea zeigte ihm die Zunge und lachte.
    »Ich würde mich freuen, wenn wir mal wieder etwas unternehmen könnten«, meinte Alexander.
    »Es bleibt uns nicht mehr viel Zeit.«
    »Daran musste ich heute auch schon denken«, gab er geknickt zu, »Bald werden wir nicht mehr zusammen wohnen und müssen darauf aufpassen, den Kontakt zueinander nicht zu verlieren. Du bist meine beste Freundin.«
    »Du bist mein bester Freund«, antwortet Andrea und berührte Alexanders Hand sanft.
    Die Jahre als Wohnpartner hatten sie in besonderer Weise verbunden und eng zusammengeschweißt.
    »Ein Freund von mir ist in einer Band«, wechselte Alexander das Thema als er merkte, dass ihm Tränen in die Augen stiegen, »Sie heißen Superturbo oder was weiß ich wie. Auf jeden Fall haben die am Samstag eine kleine Bandfeier in ihrem Proberaum. Willst du oder wollt ihr mitkommen? Ich möchte da einfach nicht alleine aufkreuzen.«
    »Wenn ich darf, dann nehm ich Lina mit. Es ist schlimm, ich werde nervös wie ein kleines Mädchen, wenn ich an sie denke.«
    »Du liebst sie«, schloss Alexander.
    »Ich denke, ja. Ich hatte ganz vergessen, wie schön das ist.«
    »Denkst du noch öfter an Caro?«
    »Ja«, antwortete Andrea nickend, »Oft. Aber nicht mehr so oft wie früher.«
    »Sie hat in deinem Herzen einen besonderen Platz. Ebenso wie in meinem. Ein Teil von dir hängt noch immer an ihr.«
    »Ja«, schluchzte die Blonde, den Tränen nahe.
    »Es ist ok.«
    Wie schon so oft nahm Alexander sie in den Arm. Noch nie hatte er erlebt, dass jemand nach so langer Zeit noch derart starke Gefühle für jemand hegte, wie Andrea.
    »Ich mag Lina wirklich, aber ich fühle mich noch immer so, als würde ich Caro betrügen.«
    Leise weinte sie vor sich hin, ihr Gesicht eng an seine Schulter gepresst. Die Tränen durchnässten Alexanders Laufgewand, dem langsam klar wurde, dass er noch immer verschwitzt war und bestimmt nicht so gut roch.
    Doch Andrea schien das nicht zu stören. Sie kuschelte sich an ihn und drückte ihr Gesicht nur noch fester an die Schulter.
    Eine kleine Ewigkeit saßen sie so da. Vertraut, wie ein Liebespaar. Dann löste sich Andrea langsam und richtete sich steif auf.
    »Es tut mir leid«, sagte sie leise.
    »Kein Problem, dafür bin ich da«, antwortete Alexander und küsste sie sanft auf die Stirn, »Ich freu mich auf Samstag. Wird sicher lustig.«
    »Bestimmt.«

    Die Woche verging wie im Flug und Alexander wurde Zeuge, wie Lina Andrea als erste ihre Liebe gestand. Die war überglücklich, wollte sie das ja eigentlich nicht überstürzen und hatte deshalb geschwiegen.
    Dennoch waren die Tage für Alexander seltsam. Er fühlte sich, als würde Lina ihm hin und wieder Blicke zuwerfen, die mehr waren, als bloße Aufmerksamkeit.
    So war sie zum Beispiel ins Badezimmer geplatzt und hatte ihn in der Dusche überrascht, als er, wieder einmal, vergessen hatte abzuschließen. Statt schnell wieder umzudrehen, hing ihr

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