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Winterkaelte

Winterkaelte

Titel: Winterkaelte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie M. Schwartz
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im Bett gelandet war, lag acht Monate zurück.
    Er konnte sich noch gut erinnern, wie er völlig verkatert in einem fremden Bett vom leisen Schluchzen einer Frau aufgewacht war. Auf dem Boden neben ihm lag Andrea in sich zusammengerollt. Sie war nackt und weinte leise.
    Mit einem Blick hatte er die Situation überblickt und ihm wurde übel. Alexander hatte Andreas Situation und ihren Zustand eiskalt ausgenutzt. Auf dem Boden lagen drei benutzte Kondome. Dazu Sexspielzeug, dessen Zustand eine eindeutige Sprache sprach.
    Er hatte sich entschuldigt und versucht Andrea zu beruhigen, doch sie ließ sich nicht einmal mehr von ihm berühren.
    Zwei Tage lang sah Alexander sie nicht ihr Zimmer verlassen. Er hatte ihr Emails und SMS geschickt, doch sie reagierte nicht. Als er sich am dritten Tag dann dazu entschloss um jeden Preis in das Zimmer zu gelangen, klopfte es an seiner Tür.
    Andrea sah fürchterlich aus. Ihre Augen waren rot und verquollen, das Gesicht aufgedunsen und die Haut bleich.
    »Es war nicht deine Schuld«, sagte sie gleich zu Beginn und setzte sich auf sein Bett, »Kannst du dich an die Nacht erinnern?«
    Alexander schüttelte schuldbewusst den Kopf.
    »Ich mich schon«, erklärte Andrea, »Wir kamen nach Hause. Zu dem Zeitpunkt war ich nicht einmal mehr traurig, sondern nur noch sauer. Ich wollte all ihr verbliebenes Zeug verbrennen, doch du hast mich davon abgehalten.
    Du hast mir einen Schnaps gegeben um mich wieder runterzuholen und das funktionierte auch. Doch dann machten wir einen Fehler.
    Wir haben getrunken.
    Sehr viel.
    Ich kann mich nur noch an Fetzen der Ereignisse erinnern, doch ich weiß noch, dass ich mich darüber beschwerte, wie sie etwas mit einem Mann haben konnte, nachdem, was sie mit mir hatte.
    Ich sagte, dass ich das auch könnte und ich habe dich geküsst. So führte eines zum anderen und die Erinnerungen die ich habe sind alle schön. Du bist ein großartiger Liebhaber, aber es war falsch.
    Ich möchte dich um Verzeihung bitten, dass ich uns in diese Lage gebracht habe und gleichzeitig möchte ich dir Lebewohl sagen.
    Wir können so nicht mehr zusammen wohnen.«
    Alexander war sprachlos. Wut und Trauer kämpften um ihn, doch schließlich siegte die Trauer. Er begann zu weinen und Andrea stimmte darin ein. Sie lagen lange in enger Umarmung wortlos auf seinem Bett und gaben einander Halt.
    Am nächsten Tag zog Andrea aus. Sie führte den Plan, den sie eigentlich noch ein paar Monate hatte aufschieben wollen durch und zog fort aus Salzburg.
    Damit brach auch der Kontakt ab. Alexander quälten noch immer Schuldgefühle. Deshalb traute er sich auch nicht sich bei ihr zu melden. Und auch Andrea meldete sich nicht bei ihm.
    Leises Stöhnen hinter sich ließ die Erinnerungen verschwimmen und holte ihn in die Gegenwart zurück.
    Jaqueline lag mit leicht gespreizten Beinen auf dem Bett und streichelte sich lasziv ohne ihn dabei aus den Augen zu lassen.
    »Ich warte«, hauchte sie mit ihrem aufreizenden Dialekt.
    Kurz nach Andreas Auszug hatte er sie getroffen. Sie war eine Wucht von Frau und doch vermisste er etwas an ihr. Sie war es nicht. Sie war nicht seine Traumfrau. Doch für eine Sexbeziehung reichte es allemal.
    Alexander fühlte sich schuldig deshalb. Er wollte sich nicht eingestehen, dass Kisha für ihn perfekt gewesen war. Er wollte ihr nicht nachtrauern. Doch es half nichts. Jede Frau die er kennenlernte musste den Vergleich mit ihr ertragen und alle verloren bislang.
    Leise seufzend schickte Alexander den Artikel ab und stürzte sich auf Jaqueline. Das würde ihn wenigstens auf andere Gedanken bringen.

    Seit Minuten war Andrea wach und starrte an die Decke. Über sich konnte sie das Wandtattoo erkennen, dass sie beim Einzug in neuen Wohnstatt ausgesucht hatte. Es waren einige Sterne, die sich um den geschwungenen Schriftzug 'Süße Träume' rankten.
    Neun Monate war es nun her, dass sie aus der WG ausgezogen war. Neun Monate ohne Kontakt zu Alexander. Selbst, wenn er sich wirklich an nichts erinnern konnte, was zwischen ihnen passiert war, so war es in Andreas Gedächtnis noch immer präsent.
    Sie erinnerte sich an die Stunden des Liebesspiels. An die Erregung, die sie empfunden hatte und den Spaß, den es ihr machte. Doch sie wusste, dass es rein körperlich war. Es war ein einmaliger Ausrutscher, ein schwacher Moment. Nicht mehr. Doch warum beschäftigte er sie so?
    Vermutlich war es die ständige Nähe zu Alexander. Viele hatten sie für ein Paar gehalten, weil sie eigentlich

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