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Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi

Titel: Winterkartoffelknoedel - Ein Provinzkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Falk
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nur zu gerne wissen, wie du das alles gemacht hast. Und wie du überhaupt darauf gekommen bist. Vielleicht bist du ja so gütig und gewährst mir einen Einblick in dein krankes Hirn.«
    »Wer von uns beiden ein krankes Hirn hat, sei dahingestellt.«
    Er räuspert sich und massiert sich sein Kinn.
    »Aber wie du willst«, sagt er weiter. »Ich werde es direrzählen. Damit du ein Erfolgserlebnis hast. Verwenden kannst du es sowieso nicht. Weil du nämlich allein hier bist. Und weil du ohnehin überall als Spinner bekannt bist. Also: wer würde dir das hier schon glauben?«
    Jetzt, muss ich sagen, wird die Situation unheimlich locker. Weil einfach gesagt worden ist, was gesagt werden musste. So setzen wir uns völlig entspannt auf ein paar Kartons, und der Klaus plaudert aus seinem blutigen Nähkästchen, dass ich nur so schau.
    »Ich fang am Anfang an, damit ich deine Intelligenz nicht überstrapaziere«, sagt er und fischt eine Packung Tabletten aus seiner Hosentasche. Er wirft sich ein paar Pillen ein und fängt dann an, die leere Plastikverpackung zwischen seinen Händen zu drehen.
    Es knistert.
    »Angefangen hat alles mit dem alten Neuhofer. Weil der einfach nicht verkaufen wollte. Das heißt, zuerst hatte er tatsächlich kurz mit dem Gedanken gespielt. Ihn dann aber ziemlich schnell wieder verworfen.«
    »Aber das Geschäft war einfach zu verlockend   …«
    »Es war sehr verlockend, na klar. Dazu kam, dass uns die OTM im Nacken saß. Zu der Zeit, als der Neuhofer noch am überlegen war, hat die Mercedes das Grundstück schon mal vorab dem Geschäftsführer der OTM gezeigt. Das war ein Fehler. Von dem Moment an wollten die diesen Standort unbedingt. Um jeden Preis.«
    »Da hat er dann halt wegmüssen, der alte Neuhofer, gell?«
    »Es war nicht geplant, wenn du das meinst. Zumindest in diesem ersten Fall nicht.«
    Er steht auf und lehnt sich an die Wand. Dreht die leere Tablettenhülle zwischen den Fingern und lässt mich warten.
    »Jetzt mach’s nicht so spannend. Ich will vor dem Sonnenuntergang noch zum Strand runter.«
    »An diesem besagten Tag war ich zufällig bei den Neuhofers als Bofrost-Fahrer.«
    »Was du nicht sagst.«
    Er schaut mich an und wirkt irgendwie genervt.
    »Es macht keinen Spaß, wenn du mich ständig unterbrichst.«
    »So weit kommt’s noch, dass dir das auch noch einen Spaß macht!«
    »Na, jedenfalls hat die Frau Neuhofer an diesem Tag wie immer den Katalog durchgesehen und dann ihre Bestellung gemacht. In derselben Zeit hat ihr Mann den neuen Elektroherd angeschlossen und hat dabei ein paarmal tüchtig geflucht. Wegen den alten Leitungen und so. Die Frau Neuhofer hat gejammert, dass alles so schrecklich ist mit diesem alten Haus, weil hinten und vorne alles kaputt ist. Und dass sie noch mal verrückt wird an dieser dämlichen Straße.«
    »Und da hast du sie pfeilgrad erlöst von ihrem furchtbaren Elend.«
    »Willst du es jetzt wissen oder nicht?«
    »Nur zu!«
    »Irgendwie ist dann alles ganz schnell gegangen. Die Frau Neuhofer ging ihr Portemonnaie holen und er hat wieder angefangen zu fluchen. Und ich stand in der Diele direkt vor dem offenen Sicherungskasten.«
    »Und da ist dir die Sicherung durchgebrannt.«
    »Wenn du so willst. Ich hab einfach den Schalter umgelegt und – zack – war die Sicherung drin und – zisch – war sie wieder draußen.«
    »Und der Neuhofer tot.«
    »Und der Neuhofer tot. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie   …«
    »Erspar mir die Einzelheiten. Und wie ist es dann weitergegangen?«
    »Na ja, da hat keiner großartig nachgefragt. Arbeitsunfall eben. Der Sohn und die Frau haben es auf seine schlechten Nerven geschoben. Er war eben nervös und unkonzentriert und hat dabei wohl vergessen, die Sicherung rauszunehmen.«
    »Und dann hattest du plötzlich Blut geleckt und die Neuhoferin war dein nächstes Opfer.«
    »Das war überhaupt das Beste«, lacht er ein bisschen verbittert und zwirbelt die Verpackung.
    »Jetzt, wo der Alte tot war, hat sie sich’s plötzlich anders überlegt! Jetzt wollte
sie
auf keinen Fall mehr verkaufen. Der Papa hätte das nicht wollen   … Der Papa hätte das nicht wollen   …, hat sie immer wieder gesagt. Dann kamen ihre Depressionen dazu. Sie war ja gar nicht mehr richtig bei sich, wenn ich mit dem Bofrost-Wagen zu ihr gekommen bin. Hat immer nur die Tür einen Spalt aufgemacht und hat gesagt, sie braucht nichts mehr. Überhaupt nichts. Ich hab dann gesagt, sie soll sich da nicht so einsperren, sie soll mal an die

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