Winterkrieger
Schulter, als er auf die Straße fiel und auf den Abgrund zuglitt. Seine Beine rutschten über den Rand, und er suchte verzweifelt nach einem Halt für seine Hände. Er warf einen Blick nach unten und sah die Kiefern tief unten. Seine Schulter war taub, und in der linken Hand hatte er keinerlei Kraft Angst überfiel ihn, doch er unterdrückte sie und entspannte sich. Dann zog er sich langsam wieder auf den Sims.
Der gogarin war an den Rand der Straße gedrückt worden, und das Untier hieb auf seinen hölzernen Feind ein, die niedersausenden Krallen zerfetzten den Karren und zerschmetterten ihn. Nogusta kam auf die Füße, taumelte, dann zog er sein Schwert, um anzugreifen.
Bison kam mit einer Lanze angerannt, gefolgt von Kebra und Dagorian. Der Bogenschütze sandte einen Pfeil in den Hals des gogarin. Dann kletterte Bison über die Oberreste des Karrens und stürzte sich auf das Biest. Als der gogarin sich umwandte, um den neuen Gegner anzugreifen, rutschte sein rechtes Hinterbein auf dem Felsen aus. Das Untier taumelte und versuchte, das Gleichgewicht wieder zu finden. Bisons Speer krachte gegen seine Brust, vermochte jedoch kaum die Haut zu ritzen. Doch das Gewicht des Riesen brachte das Wesen aus dem Gleichgewicht, und die Lanze warf es zurück. Der gogarin stürzte ab und kreiselte durch die Luft. Zweimal krachte es gegen den Berghang, dann stürzte es tief unten in die Zweige einer hohen Kiefer, wobei der Baum zerbrach.
Bison sprang ab, als der Wagen über die Kante rollte. Er lief zu Nogusta. »Alles in Ordnung?« fragte er.
Der schwarze Mann stöhnte, als er versuchte, seine linke Schulter zu bewegen. »Nur geprellt, hoffe ich«, sagte er. »Ist es tot?« Bison spähte über den Rand.
»Ich kann es nicht sehen«, antwortete er. »Aber diesen Absturz kann nichts überlebt haben.«
Antikas Karios war kein Mann, der schnell etwas bedauerte. Das Leben war nun einmal, wie es war, und ein Mann musste das Beste daraus machen. Doch seltsamerweise stellte er, an diesem nebligen Morgen, als er auf der Steinmauer der alten Brücke saß, fest, dass er von den Geistern verlorener Träume geplagt wurde. Er hatte noch nie viel auf die Meinung anderer gegeben oder auf ihre Kritik an ihm. Man hatte ihn grausam, rachsüchtig und erbarmungslos genannt. Diese Beschimpfungen sagte man ihm niemals direkt ins Gesicht doch Antikas hatte sie trotzdem gehört und geglaubt sie würden ihn nicht anfechten. Kein starker Mann ließ sich von den Verhöhnungen geringerer Menschen beeinträchtigen. Wie sein Vater immer sagte: ›Dem Löwen folgen immer Schakale.‹
Antikas Karios war ein Mann mit einer Mission gewesen, der zielstrebig einem schmalen Pfad folgte. Es war keine Zeit für einen Blick nach innen gewesen. Keine Zeit für beiläufige Nettigkeiten. Keine Zeit für Freundschaften. Sein Kopf und seine Zeit waren völlig von dem Gedanken beansprucht Ventria von seinem Aggressor zu befreien.
Doch jetzt war das anders, als er in den Nebel blickte, der sich über die Berge wälzte. Hier in diesem einsamen Land gab es für wenig anderes Zeit als für einen Blick nach innen.
Er wartete jetzt seit zwei Tagen an dieser Brücke, geleitet von dem Geist des Zauberers Kalizkan. »Warum führst du mich nicht direkt zu ihm?« hatte er gefragt.
»Hier ist der Platz, an dem du am meisten gebraucht wirst.«
»Wo immer sie auch sind, sie sind in Gefahr. Mein Schwert könnte das Gleichgewicht aufrechterhalten.«
»Vertrau mir, Antikas. Warte an der Brücke. Sie werden in zwei Tagen bei dir sein.« Daraufhin hatte der Geist ihn verlassen, und Antikas Karios hatte gewartet.
Zuerst hatte die Schönheit der Berge seine Augen erfreut und er fühlte sich ruhig, bereit sein Leben für die Sache der Königin zu geben. Doch als die Stunden an jenem ersten Tag vergingen, merkte er, wie er sein Leben neu bewertete. Es geschah ohne sein bewusstes Zutun.
Er saß auf der Brücke und dachte plötzlich an Kara, an die Pläne, die sie schmiedeten, um ein Haus am Meer zu bauen. Die süße, sanfte, freundliche Kara. Er hatte ihr viele Versprechen gemacht und keins davon gehalten. Es war nicht so, dass er absichtlich gelogen hätte. Aber der Krieg mit den Drenai hatte Vorrang gehabt Sie hätte das verstehen sollen.
Träume von Liebe und Familie waren in einer Flutwelle von Patriotismus davongespült worden und dann ersetzt durch den Traum von der Unabhängigkeit. Jetzt waren beide Träume zu Staub zerfallen.
Während der letzten fünf Jahre hatte er oft
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