Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
einen Fisch und warf ihn ans Ufer. Der Fisch klatschte auf die Erde und schlug heftig mit dem Schwanz. Der Bär verließ den Fluss und verschlang den Fisch.
    Antikas wandte sich ab und ging zu seinem grasenden Pferd. Aus der Satteltasche holte er seine letzte Ration.
    Gedanken an Kara stellten sich ein, während er aß, aber diesmal unterdrückte er sie und konzentrierte sich statt dessen auf die Flucht aus Usa. Kalizkans Geist hatte ihn zuerst zu einer alten Kirche an der Südmauer geführt, und dort hatte er ihn in einen geheimen Raum hinter dem Altar geleitet. An der einen Wand stand eine alte Truhe. Sie war nicht verschlossen. Die Angeln waren fast durchgerostet. Eine brach, als Antikas den Deckel hob. Darin lagen drei Kurzschwerter in ihren Scheiden, jedes in Leinen eingewickelt Antikas nahm sie heraus.
    »Das sind die letzten der Sturmschwerter«, sagte Kalizkan, »die geschaffen wurden, als die Welt noch jünger war. Sie wurden von Emsharas dem Zauberer gemacht um sie gegen die Krayakin einzusetzen.«
    Antikas hatte sie aus der Stadt gebracht bis zum Lager der Armee vor ihren Toren. Dort hatte er ein Pferd und Proviant bekommen und war in die Berge hinausgeritten.
    In der ersten Nacht hatte er eins der Schwerter ausgewickelt. Der Knauf war mit einem blauen Edelstein verziert schwer und rund, mit Golddraht gefasst. Der Heftzapfen war von einem Holzgriff bedeckt der in eine blasse, grauweiße Haut gewickelt war, während die aufwärts gebogenen Enden des Handschutzes mit eingeritzten Goldbuchstaben verziert waren. Die Scheide war schlicht und unverziert. Langsam zog Antikas das Schwert heraus.
    »Du darfst die Klinge nicht berühren!« warnte Kalizkans Stimme. Im Mondschein wirkte die Klinge schwarz, und zuerst dachte Antikas, sie wäre aus geschwärztem Silber. Doch als er sie umdrehte, sah er, wie der Mond sich prächtig auf der dunklen Oberfläche spiegelte.
    »Was ist das für ein Metall?« fragte er Kalizkan.
    »Kein Metall, Kind. Verzaubertes Ebenholz«, antwortete der Zauberer. »Ich weiß nicht wie er es gemacht hat. Es kann Stein durchschlagen, doch es ist aus Holz gemacht.«
    »Warum heißt es Sturmschwert?«
    »Steh auf und halte deine flache Hand knapp über die Klinge.«
    Antikas tat es. Farben fuhren an dem Ebenholz entlang, dann schoss ein weißblauer Blitz in seine Handfläche. Überrascht sprang er zurück und ließ dabei das Schwert fallen. Die Spitze verschwand in der Erde, und nur der gebogene Handschutz verhinderte, dass die Klinge ganz versank. Antikas zog sie heraus. Kein Schmutzteilchen hatte das Schwert befleckt. Noch einmal hielt er seine Hand darüber. Blitze tanzten auf seiner Haut. Er fühlte keinen Schmerz. Es war ein eigenartiges Gefühl, und er merkte, wie die Haare auf seinem Handrücken sich aufrichteten.
    »Was verursacht diese kleinen Blitze?« fragte er Kalizkan.
    »Ich wünschte, ich wüsste es. Emsharas war ein Windgeborener. Er wusste weit mehr als ein menschlicher Zauberer.«
    »Ein Dämon? Und doch machte er ein Schwert, mit dem man Dämonen bekämpft? Warum sollte er so etwas tun?«
    »Du hast ein Talent dafür, Fragen zu stellen, die ich nicht beantworten kann. Aus welchen Gründen auch immer, Emsharas verbündete sich mit den Drei Königen, und er war es, der den Großen Zauber sprach, der alle Dämonen von der Erde verbannte.«
    »Einschließlich seiner selbst?«
    »Allerdings.«
    »Das macht doch keinen Sinn«, sagte Antikas. »Er verriet nicht nur sein Volk, sondern seine gesamte Rasse. Was könnte einen Mann dazu bewegen, eine solche Tat zu begehen?«
    »Er war kein Mann, er war – wie du richtig sagtest – ein Dämon«, sagte Kalizkan. »Und wer weiß schon, was in solchen Wesen vor sich geht? Ich bestimmt nicht obwohl ich dumm genug war, einem zu trauen, und dafür mit meinem Leben bezahlen musste.«
    »Ich hasse Geheimnisse«, sagte Antikas.
    »Ich mochte sie eigentlich immer gern«, gestand Kalizkan. »Aber um zu versuchen, deine Frage zu beantworten, vielleicht war es einfach Hass. Er und sein Bruder Anharat waren Todfeinde. Anharat wollte die menschliche Rasse vernichten. Emsharas brach auf, um ihn niederzuwerfen. Du kennst doch das alte Sprichwort: Der Feind meines Feindes muss mein Freund sein? Deshalb wurde Emsharas ein Freund der Menschen.«
    »Das überzeugt mich noch nicht«, sagte Antikas. »Es muss auch in seinem eigenen Volk einige gegeben haben, die er geliebt hat – und doch hat er auch ihre Vernichtung verursacht.«
    »Er hat sie nicht

Weitere Kostenlose Bücher