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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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den Händen zu stoppen. Langsam fiel er vornüber, zuckte noch einmal, dann lag er still. Nogusta marschierte zurück und verbeugte sich vor dem Weißen Wolf. »Befehl ausgeführt, General.«
    Ohne den wütenden Malikada zu beachten, erhob sich der Weiße Wolf. »Der Gefangene ist nicht schuldig«, sagte er. Seine Stimme war klar und fest. »Und da dies mein letzter Augenblick unter euch allen ist, lasst mich euch für die Dienste danken, die ihr dem König unter meinem Befehl geleistet habt Diejenigen unter euch, die sich für ihren Abschied entschieden haben, finden ein Lager auf der Ebene westlich der Stadt. Wir werden in vier Tagen fertig zum Abmarsch sein. Das ist alles. Wegtreten!«
    Als er von der Empore stieg, trat Malikada ihm in den Weg. »Du hast dir heute einen Feind gemacht«, flüsterte er. Der Weiße Wolf hielt inne, dann begegnete er dem Adlerblick des Prinzen.
    »Eine unendlich viel bessere Aussicht, als dich zum Freund zu haben«, sagte er.
     
    Der Geburtstag des Königs wurde immer mit außergewöhnlichem Aufwand gefeiert Boxkämpfe, Pferderennen und magische Vorführungen, um die Menge zu erregen. Speerwerfen, Bogenschießen, Schwertkämpfe und Ringen gehörten ebenfalls dazu, mit großen Preisen für die Gewinner in jeder Sparte. Dieses Jahr versprach noch größeren Prunk, denn es war der fünfunddreißigste Geburtstag des Königs, eine Zahl, die sowohl für Ventrier als auch Drenai von großer mystischer Bedeutung war. Die Festlichkeiten sollten im Königlichen Park mitten in Usa stattfinden, der alten Hauptstadt des alten ventrischen Reiches. Die Stadt war uralt und wurde schon in den ältesten historischen Aufzeichnungen erwähnt. Der Sage nach war sie einst die Heimat der Götter gewesen. Einer dieser Götter sollte den Königlichen Palast in einer einzigen Nacht errichtet haben, indem er riesige Steine allein mit der Kraft seines Willens aufeinander getürmt hatte.
    Hunderte riesiger Zelte waren auf den Wiesen in dem mehrere Tausend Hektar großen Königlichen Park aufgebaut worden, und Scharen von Zimmerleuten arbeiteten seit Wochen daran, Tribünen für die Edelleute zu bauen.
    Die hohen Türme der Stadt zeichneten sich vor den Bergen im Osten ab, als Kebra der Bogenschütze sich an einen neuen Zaun lehnte und ernst das Gelände betrachtete, auf dem das Wettschießen abgehalten werden sollte. »Du hättest dich melden sollen«, meinte Nogusta und reichte dem Bogenschützen ein dickes Stück heißer Pastete.
    »Wozu?« antwortete Kebra säuerlich und legte seine Mahlzeit achtlos auf den Zaun.
    »Du bist der Champion«, erklärte Nogusta. »Es ist dein Titel, um den sie schießen werden.«
    Kebra sagte einen Augenblick lang nichts und richtete seinen Blick auf die schneebedeckten Gipfel im Westen. Vor einem Jahr hatte er diese Berge zum ersten Mal gesehen, als König Skanda nach Usa geritten war, um den Thron des Kaisers zu übernehmen, nachdem er die Schlacht am Fluss gewonnen hatte. Jetzt blies ein kalter Wind von diesen grauen Riesen herab, und Kebra schauderte und zog seinen hellblauen Umhang fester um seine schlanke Gestalt. »Meine Augen lassen nach. Ich könnte nicht gewinnen.«
    »Nein, aber du wärst dabei gewesen.« Die Worte hingen in der kalten Luft. Eine Gruppe von dreißig Arbeitern ging zum Pavillon des Königs und begann, einen Windschutz aus steifer, purpurroter Seide darum herum aufzuschlagen. Kebra hatte schon bei vielen Gelegenheiten gesehen, wie dieser Pavillon errichtet wurde, und mit einem Stich des Bedauerns erinnerte er sich an das letzte Mal, als er davorgestanden und den Silbernen Pfeil aus der Hand des Königs persönlich entgegengenommen hatte. Skanda hatte ihn jungenhaft angegrinst. »Wird es dir eigentlich nie langweilig zu gewinnen, alter Knabe?« hatte er gefragt.
    »Nein, Majestät«, hatte er geantwortet. Er hatte sich umgedreht und der Menge den Silbernen Pfeil gezeigt und donnernder Jubel hatte sich erhoben. Kebra erschauerte wieder. Er sah in die hellen, undeutbaren Augen des schwarzen Mannes. »Es würde mich demütigen. Willst du das erleben?«
    »Das wäre ein guter Grund, um nicht teilzunehmen«, gab Nogusta ihm recht. »Wenn es wirklich der wahre Grund wäre.«
    »Was willst du eigentlich von mir?« tobte Kebra. »Glaubst du, hier geht es um eine Frage der Ehre?«
    »Nein, nicht der Ehre. Um Stolz. Falschen Stolz, genau gesagt. Ohne Verlierer, Kebra, könnte es überhaupt keine Wettkämpfe geben. Mehr als hundert Bogenschützen werden an dem

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