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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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und deine Erfahrung ist nicht einzigartig. Was du sahst, nennt man ein kiraz. Eine davon betrifft die Ursache des Problems. Eine andere erhellt, wie das Problem sich manifestieren wird. Die dritte ist komplexer. Sie enthüllt immer die Protagonisten, aber oft auch einen Hinweis auf die Lösung des Problems. Wir wollen sie einmal genauer betrachten. Der Dämon im See – die Ursache – ist mehr eine symbolische Vision. Er kam aus dem Eis, sagst du. Wenn ich das richtig deute, ist der See ein Symbol für ein Tor zwischen seiner Welt und der unseren. Du sagst, er floss wie Rauch in den Körper eines Mannes. Dieser Mann ist besessen. Aber bedeutsamer ist, dass er ein Mann ist, der erst besessen wurde, nachdem er getötet wurde. Was wir hier haben, ist ein Dämon, der in einem Toten wohnt. Dieser Dämon muss also ein sehr mächtiges Wesen sein. Jetzt lebt er in der Welt der Menschen. Er ist es, der die Wesen herbeigerufen hat die du über der Stadt siehst. Was wir herausbekommen müssen, ist seine Absicht.
    Was den geopferten Kaiser anlangt … das ist kein Symbol. Es gab viele Gerüchte, als er getötet wurde, und sein Leichnam wurde nie gefunden. Aber die Stimme, die du hörtest ist interessant ›Der Tag der Auferstehung naht. Du bist der erste der Drei.‹ Hier haben wir wieder die Zahl drei. Aber was soll auferstehen? Und wer sind die anderen beiden? Das betrifft also die Manifestation des Problems. Drei müssen geopfert werden, damit der Dämon sein Ziel erreicht. Einer ist bereits tot.
    Und jetzt zu dem Bild im Wald. Du und die Königin werdet von ein paar Soldaten beschützt Drei alte Männer und ein Knabe sind alles, was zwischen euch und einem schrecklichen Bösen steht. Der Hinweis hier besteht meiner Ansicht nach in der Person, die du beschützt. Axiana ist offensichtlich eine der Drei. Es macht Sinn, weil ihr Vater der erste war. Vielleicht ist irgend etwas in ihrem Blut was der Dämon braucht.« Er lächelte und breitete die Hände aus. »Mehr kann ich dir nicht sagen, Ulmenetha.«
    »Sollte ich versuchen, diese Soldaten zu finden?«
    Er schüttelte den Kopf. »Was du gesehen hast ist das, was sein wird, ob du sie suchst oder nicht.«
    »Du hast die weiße Krähe nicht erwähnt«, sagte sie.
    »Nein«, erwiderte er traurig. »Das musste ich auch nicht. Du weißt was sie bedeutet.«
    »Ja, das weiß ich«, sagte sie müde. Sie sah sich im Tempel um, unwillig, dessen ruhige Zuflucht zu verlassen. In die Wand über dem Hochaltar war das Symbol von Emsharas eingraviert die schlanke Hand, die einen Halbmond hielt. »Ich dachte, dies wäre ein Tempel der QUELLE«, sagte sie. »Es ist ungewöhnlich, den Halbmond an einem solchen Ort zu finden.«
    »Hältst du Emsharas für eine Kreatur des Bösen?«
    »War er nicht der Legende nach ein Dämon?« fragte sie.
    »Er war in der Tat einer der Windgeborenen, ein Geistwesen. Der Name ›Dämon‹ ist eine Beschreibung durch Menschen. Wir haben hier in diesem Tempel viele der ältesten Schriftrollen, die es gibt und sogar einige Legenden, die in Goldfolie geritzt sind. Ich habe sie jahrelang studiert. Und ich habe gelernt Emsharas zu bewundern und glaube, er wurde von der QUELLE geleitet. Hast du bei deinen Studien auch die Dämonenkriege behandelt?«
    »Nur kurz«, antwortete sie. »Vor Tausenden von Jahren waren Emsharas und sein Bruder Anharat Feinde. Emsharas schloss sich den menschlichen Armeen der Drei Könige an und verbannte alle Dämonen aus der Welt. Das ist die Zusammenfassung dessen, was ich weiß.«
    »In Wahrheit ist das die Zusammenfassung dessen, was wir alle wissen«, sagte er. »Aber hast du gemerkt dass auch hier die Zahl drei wieder auftaucht? Sie ist von großer mystischer Bedeutung. Er hat jedoch die Dämonen nicht lediglich aus dieser Welt verbannt. Alle Wesen der Windgeborenen verschwanden als Ergebnis des Großen Zaubers.«
    »Und jetzt kommen sie zurück«, meinte sie.
    »Es scheint so«, gab er zu.
     
    Kurz nach Sonnenaufgang rief Banelion seine zwanzig Hauptoffiziere zusammen. Es waren alles Veteranen, von denen viele mehr als dreißig Jahre mit ihm zusammen gedient hatten. Es waren Überlebenskünstler, zäh und hager, mit harten Augen und eisernem Willen. Sie nahmen Haltung an, während sie das Zelt füllten. Niemand hätte dem Weißen Wolf je Sentimentalität vorwerfen können, und doch, als er jetzt in ihre Gesichter sah, spürte er so etwas wie Familienzusammenhalt. Diese Männer waren seine Brüder, seine Söhne gewesen. Er hatte sie

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