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Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
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sagte er. Dagorian nickte und ging zum rückwärtigen Teil des Raumes, in dem der tote Mörder lag. Er drehte den Leichnam mit dem Fuß um, dann kniete er nieder und nahm ihm Maske und Kapuze ab. Er kannte den Mann nicht. Er hörte den Wirt unterdrückt fluchen und fuhr herum.
    »Kennst du diesen Mann?«
    Der Wirt nickte dumpf. »Er war schon ein paar Mal hier – meist in Uniform.«
    »Wer ist er?«
    »Ich kenne seinen Namen nicht. Aber er ist ein Gehilfe von Antikas Karios.«
     
    Zum dritten Mal an diesem Nachmittag ließ Nogusta halten, um die Pferde auszuruhen. Die beiden Stuten, die Kebra und Bison ritten, brauchten keine Rast, aber Nogustas riesiger schwarzer Hengst atmete schwer, und seine Flanken waren schweißnass. Nogusta streichelte den schlanken Hals. »Lass den Kopf nicht hängen, Großer«, flüsterte er beruhigend. »Du warst krank und brauchst Zeit um deine Kraft zurückzugewinnen.« Der schwarze Mann führte ihn durch das Kiefernwäldchen und die letzte Anhöhe hinauf. Auf dem Kamm blieb er stehen und blickte auf das grüne Tal hinunter.
    »Ich kann es immer noch nicht glauben«, sagte Bison. »Für sein Fell verkauft! Das muss doch ein Irrtum gewesen sein.«
    »Kein Irrtum. Er hat eine Lungenentzündung, und der König beschloss, dass er ihm nicht länger von Nutzen war.«
    »Aber das ist Sternenfeuer. Er war jahrelang das Streitross des Königs. Der König liebt dieses Pferd.«
    »Hüte dich vor der Liebe von Königen«, sagte Nogusta kalt »Sternenfeuer ist wie wir, Bison. Er ist mindestens achtzehn Jahre alt und nicht mehr so stark und schnell wie er einmal war. Skanda hat keine Verwendung mehr für ihn. Also wurde er verkauft, damit man Leder, Fleisch und Leim aus ihm macht.«
    »Wenn er nutzlos ist, warum hast du ihn dann gekauft?«
    »Weil er etwas Besseres verdient hat.«
    »Vielleicht, aber was machst du, wenn er tot umfallt?« wandte Bison ein. »Ich meine … guck ihn dir doch an! Pferde überleben Schwindsucht nicht.«
    »Die Diagnose ist falsch. Die Muskeln werden nicht abgebaut. Es ist einfach nur eine Infektion, und er wird sich in der Gebirgsluft schon erholen. Aber wenn er stirbt dann unter offenem Himmel, frei und stolz, unter Freunden, die sich um ihn kümmern.«
    »Er ist doch nur ein Pferd«, beharrte Bison. »Glaubst du wirklich, das macht ihm was aus?«
    »Mir macht es etwas aus.« Nogusta nahm die Zügel und begann den langen Abstieg ins Tal hinunter. Bison und Kebra ritten voraus, und als der schwarze Krieger das Kriegsroß in die Ebene geführt hatte, hatten seine beiden Kameraden an einem Bachlauf das Lager aufgeschlagen. Bison hatte trockenes Holz für ein Lagerfeuer gesammelt und Kebra hatte Topfe und Teller für ihr Abendmahl ausgepackt.
    Nogusta sattelte den schwarzen Hengst ab, ließ ihn sich herumrollen und striegelte ihn dann. Das Pferd war riesig, fast achtzehn Hand { ** } hoch, mit einem starken, gebogenen Hals und einem schönen Rücken. Eine weiße Blesse in Form eines Sterns zierte seine Stirn. »Ruh dich jetzt aus, mein Freund«, sagte Nogusta. »Das Gras hier ist gut.« Der erschöpfte Hengst trottete auf die Wiese und begann zu fressen.
    »Ein hübscher Platz«, sagte Kebra. »Gutes Weideland. Wenn ich zwanzig Jahre jünger wäre, würde ich mir hier ein Haus bauen.«
    Als die Dämmerung hereinbrach, tauchten Kaninchen auf. Kebra schoss zwei, häutete sie und nahm sie aus und schnitt dann das frische Fleisch in die Brühe.
    Nogusta wickelte sich in seinen Umhang und setzte sich mit dem Rücken gegen einen Baum. Es war friedlich hier, und die Aussicht war majestätisch. Schneebedeckte Berge unterbrachen den Horizont, und Reihen von Hügeln und Talern lagen vor ihnen. Im Osten lag ein dichter Wald, der teilweise von Nebel verhangen war. Im Westen glitzerte ein See blutrot im Schein der untergehenden Sonne. Kebra hatte recht. Hier war ein Ort, um sich niederzulassen, und er stellte sich ein großes, niedriges Haus vor, mit Fenstern, die zu den Bergen hinausschauten. Pferde und Rinder würden hier gut gedeihen. Er betrachtete die Berge voller Zuneigung. Was galt Menschenwerk schon vor diesen Riesen der Natur, dachte er? Selbst das Böse schien hier klein, winzig und unwichtig. Die Berge scherten sich nicht um die Launen von Königen und Prinzen. Sie waren schon vor den Menschen hier und würden auch noch nach ihnen hier sein, überdauerten vielleicht sogar, wenn die Sonne vom Himmel fiel und ewige Dunkelheit über den Planeten hereinbrach!
    Kebra brachte ihm

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