Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Winterkrieger

Winterkrieger

Titel: Winterkrieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gemmell
Vom Netzwerk:
dich je enttäuscht Vetter?«
    »Niemals«, erwiderte Malikada. »Und jetzt ist nicht der Zeitpunkt um damit anzufangen.«
    Antikas schwieg einen Augenblick, doch der Dämon in Malikada spürte den durchdringenden Blick des Schwertkämpfers. Kühl warf er einen kleinen Zauber aus, der von ihm ausstrahlte und Antikas umschloss. Der Schwertkämpfer entspannte sich.
    »Es wird geschehen, wie du befiehlst«, sagte er.
    »Nimm Ersatzpferde und reite die ganze Nacht hindurch. Sei vor Morgengrauen dort.«
     
    Die Kutsche fuhr langsam durch die Straßen der Stadt. Überall scharten sich jetzt Menschen zusammen, und als es dunkel wurde, begannen in den ärmeren Stadtvierteln die Unruhen. Mehrere Gebäude wurden in Brand gesteckt. »Warum tun sie das?« fragte Axiana und beobachtete den fernen Rauch. Sie konnten die weit entfernten Schreie hören. »Was wollen sie damit erreichen?«
    Dagorian zuckte die Achseln. »Schwer zu erklären, Hoheit. Manche Leute sind in einem Zustand der Panik. Sie fürchten, dass die Cadier mit Feuer und Schwert auf sie einstürmen werden. Andere wissen, dass jetzt wo die Armee zerstört ist sie ungesühnt Verbrechen begehen können, für die sie normalerweise schwer bestraft würden. Sie sehen das Unglück als Gelegenheit sich ein Vermögen zu verschaffen, das sie sonst nie hätten erwerben können. Ich kenne nicht alle Gründe. Aber heute Nacht wird es viele Tote geben.«
    Die Kutsche bog in das Palastgelände ein, wo sie von einem Offizier der Wache und einem Trupp von Männern angehalten wurde. Der Mann öffnete die Tür, sah die Königin und verbeugte sich tief.
    »Der QUELLE sei Dank, dass du am Leben bist Hoheit«, sagte er. Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, und die Kutsche fuhr weiter.
    In den Gemächern der Königin sank Axiana auf eine Couch und bettete ihren Kopf auf ein Seidenkissen. Dann war sie eingeschlafen. Ulmenetha begann Kleider für die Königin zusammenzusuchen und packte sie sorgfältig in eine geschnitzte Holztruhe. Dann ging sie mit den Kindern in die verlassene Küche, wo sie etwas zu essen suchte: Schinken, etwas harten, in Leintücher gewickelten Käse, ein paar kleine Säcke mit Mehl, Zucker und Salz. Die Kinder saßen dicht daneben und verschlangen Brot und Eingemachtes, das sie mit frischer Milch hinunterspülten. Ulmenetha hielt inne und beobachtete sie.
    »Was ist in diesem Waisenhaus passiert?« fragte sie den rothaarigen Jungen.
    Seine leuchtendblauen Augen waren plötzlich voller Angst doch seine Miene blieb ungerührt und hart. »Kinder starben«, sagte er. »Alle sagten, Kalizkan wäre freundlich. Man konnte sicher sein, dort etwas zu essen zu bekommen. Viele meiner Freunde waren schon fort. Wir sind vor zehn Tagen dorthin gegangen.« Der Junge schloss›die Augen und holte tief Luft. »Die meisten meiner Freunde waren da schon tot, aber das wusste ich nicht. Sie brachten sie immer irgendwo ins Untergeschoß, aber man konnte trotzdem ihre Schreie hören.« Er öffnete die Augen. »Ich will nicht darüber reden.«
    »Ich verstehe«, sagte die Priesterin. Sie setzte sich den Kindern gegenüber. »Hört mir zu. Wir verlassen die Stadt Heute Abend noch. Ihr könnt mit uns kommen, wenn ihr wollt oder ihr bleibt in Usa. Das liegt bei euch.«
    »Wohin geht ihr?« fragte das ältere Mädchen. Ihre dunklen Augen fixierten Ulmenetha.
    »Wir werden versuchen, einen Weg zur Küste zu finden und dort ein Schiff nach Drenan. Es ist eine lange Reise, und ich fürchte, sie wird gefährlich. Vielleicht seid ihr hier sicherer.«
    »Ich bin Drenai«, sagte das Mädchen. »Oder wenigstens war mein Vater Drenai. Ich komme mit euch. Hier gibt es nichts für mich. Ich will nicht bleiben.«
    »Ihr dürft mich nicht allein lassen!« jammerte das kleine blonde Mädchen und fasste das ältere bei der Hand.
    »Ich lasse dich nicht allein, Kleines. Du kannst mit uns kommen.«
    »Warum sollten wir gehen?« fragte der Junge. »Ich kann für uns alle genug zum Essen stehlen.«
    Sie fuhr ihm mit den Fingern durch das verfilzte rote Haar. »Vielleicht brauchst du in Drenan nicht zu stehlen. Wir könnten in einem Haus wohnen.«
    Der Junge fluchte. »Wer sollte uns wohl ein Haus geben, Pharis? Niemand gibt jemandem irgendwas. Für nichts bekommt man nichts. So ist das nun mal.«
    »Du hast etwas zu essen für mich gefunden, Conalin. Und du hast dich um Sufia gekümmert, als sie krank war. Dafür hast du auch nichts bekommen.«
    »Ihr seid meine Freunde und ich liebe euch. Das ist was

Weitere Kostenlose Bücher