Winterliebe
Gregor-Massinger-Regeln - simpel und bequem.” Ein spöttisches Lächeln umspielte seine Lippen. "Hat Adalbert Siebenstern Sie gegen mich aufgehetzt?”
"Hören Sie, warum suchen Sie sich nicht ein Mädchen, das besser zu Ihnen passt?”
"Oh, Sie scheinen nicht richtig informiert zu sein, Frau Pessacker. Waltraude und ich passen ganz hervorragend zusammen. Wir ergänzen uns auf eine geradezu wunderbare Weise. Möchten Sie ein paar pikante Details hören? Ihre Tochter bläst mir die Schalmei...”
"Wie viel?” fragte Claudette Ehrenwirt schneidend.
Er sah sie verwirrt an. "Was? Ich verstehe Sie nicht.”
"Typen wie Sie kann man kaufen. Also sagen Sie mir, wie viel ich Ihnen zahlen muss, damit Sie Ihre dreckigen Finger von meiner Tochter lassen.”
"He!” beschwerte sich Gregor. "Warum beleidigen Sie mich?”
Claudette Pessacker musterte ihn verächtlich. "Jemanden wie Sie kann man nicht beleidigen.”
"Was habe ich Ihnen getan? Wieso sind Sie auf einmal so aggressiv?” fragte Gregor.
"Fünftausend Euro. Ich gebe Ihnen fünftausend Euro, wenn Sie mir versprechen, Waltraude nicht wiederzusehen.”
Gregor schnalzte mit der Zunge. "Fünf Riesen zu bekommen, ist zwar nicht schlecht, aber wir reden hier von einer großen, leidenschaftlichen Liebe, Frau Pessacker. Sie können nicht von mir verlangen, dass ich die für läppische fünftausend Euro - also weit unter ihrem Wert - verschachere.”
"Siebentausend!”
"Ich bitte Sie, Frau Pessacker. Wofür halten Sie mich? Ich bin ein Mann von Ehre.”
"Zehntausend!” krächzte die Krankenschwester.
"Sie müssen auch an Waltraude denken. Es wird ihr sehr weh tun, wenn ich mich von ihr trenne”, gab Gregor zu bedenken.
"Zwölftausend!”
Gregor grinste. "Wer von uns beiden hat hier eigentlich keinen Charakter?”
Hitze stieg in Claudette Pessacker hoch. "Fünfzehntausend! Das ist alles, was ich habe, mehr besitze ich nicht.”
Gregor lächelte wölfisch. "Ihre Bank würde Ihnen bestimmt einen Kredit einräumen.”
"Überspannen Sie den Bogen nicht, Herr Massinger!”
Gregor seufzte, als wäre er im Begriff, ein großes Opfer zu bringen. "Na schön, weil ich ein mitfühlender Mensch bin und ein gutes Herz habe, werde ich mich mit dem Wenigen, das Sie aufbringen können, begnügen. Wann kann ich damit rechnen?”
"Morgen. Morgen gehe ich zur Bank und bringe Ihnen das Geld. Und Sie machen Schluss mit Waltraude.”
"Es wird mir nicht leicht fallen”, sagte Gregor mit theatralischer Miene. "Mir wird das Herz brechen.”
"Ich denke, dass mein Geld ein annehmbares Trostpflaster ist.”
Gregor wiegte den Kopf. "Nun ja, es hört sich viel an - aber wenn man bedenkt, was ich dafür aufgeben muss.”
"Sie werden es überleben.”
Eine Idee blitzte in Gregor Massingers Augen auf. "Wenn ich mich schon von Waltraude zurückziehen muss - wie wär’s dann, wenn ihre Mutter den frei gewordenen Platz einnehmen würde?”
Wieder hätte ihn Claudette Pessacker am liebsten geohrfeigt.
Gregor grinste anzüglich. "Wie ich schon anklingen ließ, meine Nudel mag reife Jahrgänge. Frauen Ihres Alters wissen wenigstens schon, was sie wollen.”
"Da haben Sie recht. Ich weiß zum Beispiel ganz genau, dass ich Sie nicht will.”
Gregor grinste dreckig. "Ich wette, Sie verstehen mit einem schönen Schwanz hervorragend umzugehen."
Die Krankenschwester stand wortlos auf und ging. Tags darauf löste sie ihr Sparbuch auf. Es schmerzte sie, Gregor Massinger das gute Geld in den gierigen Rachen schmeißen zu müssen, aber wenn sie damit verhindern konnte, dass Waltraude auf die schiefe Bahn geriet, war es ihr das wert.
Doch es änderte sich
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