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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Fahrertür wieder, stieg aus und verriegelte seinen Wagen per Funk. Er strich seine dunkle Jacke glatt und machte sich schließlich auf den kurzen Weg zur ausgesuchten Lokalität. Mittlerweile war es so dunkel geworden, dass nur noch die gelbe Beleuchtung der Straßenlaternen für ein wenig Licht sorgte. Alex schritt den Bürgersteig, der durch zur Seite gekehrten Schnee noch wesentlich schmaler geworden war, gemächlich entlang und hielt seine kalten Hände dabei in seinen Hosentaschen. Der Verband an seiner rechten Hand verrutschte dadurch etwas. Er war wirklich ausgekühlt und konnte es kaum noch erwarten, sich gleich mit etwas Alkohol innerlich aufzuwärmen. Er passierte die vielen Altbauten mit ihren markanten Fassaden und konnte das Christiansen’s schon aus der Ferne erkennen. Warmes Licht und lautes Menschengemurmel wirkten einladend und zogen Alex so stark an, dass er seine Schritte unbewusst etwas beschleunigte. Die Bar befand sich in einem Eckgebäude, das die beiden auseinandergehenden Straßen des Pinnasbergs miteinander verband. Alex trat näher und blieb direkt vor der Bar stehen, um sie daraufhin mit großer Vorfreude zu betrachten. Er blickte sich um und erinnerte sich daran, dass das Christiansen’s im Sommer eine rote Markise ausgefahren hatte und den vielen Gästen dadurch weitere Sitzmöglichkeiten bot. Dies war aktuell natürlich nicht der Fall. Ein kleiner Holzzaun trennte den Außenbereich vom Fußgängerweg, war mit einem Leuchtschlauch verziert und sorgte so verstärkt für eine gemütliche Atmosphäre. Über der Markise war ein großes, schwarzes Schild an der weißen Fassade des Gebäude angebracht, auf dem in gelber Schreibschrift „ Christiansen’s “ stand, darunter in gelben Lettern „FINE DRINKS & COCKTAILS“. Neben dem kleinen Zaun befand sich ein Zigarettenautomat, der Alex sofort an seine eigene Sucht erinnerte. Doch dieses Verlangen ignorierte er. Stattdessen sah er sich weiter um. Von außen sah die Bar recht voll aus, doch Alex war sich sicher, dass an dem weiten Tresen noch ein Platz für ihn frei sein würde. Über der gläsernen Eingangstür leuchtete ihm rot das Wort Bar entgegen. Wenn etwas die Bezeichnung Bar verdiente, dann war es das Christiansen’s , denn es beinhaltete eine sagenhafte Auswahl an Getränken und die Bedienung besaß neben viel Erfahrung auch sehr viel Wissen über die verschiedenen Spirituosen und ihre Geschichte. Auch die Qualität der Getränke und der vielen Cocktails, darunter zahlreiche Eigenkreationen, ließen nichts zu wünschen übrig. Bislang hatte Alex im Christiansen’s nur Positives erlebt und war sich sicher, dass der begonnene Abend nun doch noch ein attraktives Ende finden würde.
    Er fuhr sich noch einmal mit der Zunge über seine trockenen Lippen und trat schließlich ein. Sofort begann ihn das gemütliche Ambiente zu umhüllen. Es war tatsächlich sehr voll. Alle Tische waren besetzt und auch an der langen Bar waren nur noch wenige Plätze frei. Alex sah sich um und war etwas neidisch auf diejenigen, welche die besten Plätze an den großen, schönen Aquarien ergattert hatten. Doch ganz allein hätte er sowieso keinen Grund gehabt, sich dort hinzusetzen. Die modernen Barhocker, die rote Farbe des Inventars und die Edelstahlventilatoren an der Raumdecke verschafften der Bar ein gewisses amerikanisches Flair, das sich durch den endlos langen Bartresen und die sich dahinter befindende Vielzahl von alkoholischen Getränken mit dem einer sehr guten Kneipe vermischte. Genau diese Kombination machte das Christiansen’s aus und ließ es so außergewöhnlich und einzigartig wirken. Der hochwertige Parkettboden war ganz nass von dem vielen Schnee, den die Leute mit in die Bar schleppten. Es roch nach Alkohol, verschiedenen Parfüms und auch etwas feucht aufgrund der vielen nassen Jacken. Es war angenehm warm. So, dass man sich schnell aufwärmen konnte, allerdings nicht gleich einen Hitzeschlag bekam, wenn man unmittelbar aus der eisigen Kälte in das Innere der Bar trat.
    Langsam begann Alex den Reißverschluss seiner Jacke zu öffnen, während er am langen Tresen entlangschritt und gleichzeitig nach einem freien Platz Ausschau hielt. Dabei blickte er von links nach rechts, betrachtete die verschiedenen Menschengrüppchen und sah sich schon einmal nach einer attraktiven Frau um. Bislang sprach ihn allerdings keine der weiblichen Gäste an. Gemächlich ging er weiter, bis er plötzlich seinen Namen hinter sich vernahm. Erschrocken

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