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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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Säften vermischte.
    Alex zögerte nicht lange und erwiderte trocken: „Möglichst gut und möglichst teuer.“
    Der dunkelhaarige Barkeeper sah ihn etwas irritiert an - mit einem Mix aus Skepsis und Amüsement. Dann lächelte er und erwiderte ein schlichtes: „Gern.“
    Alex nickte dankend und wandte sich gleich darauf wieder nach hinten um. Er beobachtete die vielen Leute, schnappte verschiedene Gesprächsfetzen auf und merkte dabei zunehmend, wie gut ihm diese Ablenkung tat. Das war erstaunlich, da er sich in den letzten Wochen nur noch ungern inmitten solcher Menschenmengen aufgehalten hatte. Nur beiläufig bekam er mit, wie sich gerade ein recht gutaussehender Kerl von einem der vielen Stühle schräg gegenüber erhob und nahezu gezielt auf ihn zutrat. Alex glaubte zunächst, sich zu irren und tat so, als ob er den Typen überhaupt nicht beachten würde. Doch in seinem Augenwinkel beobachtete er ihn weiter und spürte eine ungewohnte Aufregung in sich aufsteigen, als der braunhaarige Kerl, vielleicht Ende zwanzig, dicht neben ihm stehen blieb, sich auf den Tresen stützte und in dieser Position verharrte. Es fehlten nur noch wenige weitere Zentimeter, bis ihre Körper sich berühren würden. Doch diese Erkenntnis versuchte Alex gekonnt zu ignorieren. Er atmete tief ein, spürte dabei ein merkwürdig kribbelndes Gefühl in seinem Inneren und vernahm den frischherben Duft eines Männerparfüms.
    „Noch ’ne Runde für unseren Tisch, bitte!“, äußerte sich der Kerl dann mit rauer Stimme und sprach dabei dieselbe Bedienung an, die sich vor wenigen Sekunden um Alex bemüht hatte.
    Alex saß stocksteif da und wagte es nicht, sich zu bewegen. Der Duft dieses Typens hypnotisierte ihn förmlich. Am liebsten hätte er seine Augen geschlossen und die Situation genossen. Er wusste selbst nicht, was in ihn gefahren war und warum er sich derart seltsam fühlte. Sein Körper handelte allerdings wie von selbst und sorgte durch die Ausschüttung verschiedener Hormone dafür, dass er sein Denken nicht mehr beeinflussen konnte. Er schluckte und, ob er wollte oder nicht, fielen seine Augenlider schließlich tatsächlich für einen kurzen Moment zu. Gedanklich driftete er ab, versuchte aber gleichzeitig die Kontrolle über seine Gefühle zurückzuerlangen.
    „Alles klar bei dir?“, wurde er dann plötzlich von der Stimme des besagten Typen angesprochen und damit vollkommen aus dem Konzept gebracht.
    Verwirrt schlug er seine Lider wieder auf, blinzelte kurz und verfing sich gleich darauf in den braungrünen Augen seines Gegenübers.
    Scheiße , dachte er, der Kerl sieht wirklich gut aus .
    Der Unbekannte lächelte ihn in einer derart sympathischen Weise an, dass Alex etwas Zeit brauchte, um überhaupt auf dessen Frage reagieren zu können.
    „Ich ... ja ...“, er räusperte sich kurz. „Ja klar ist alles klar.“
    Der Kerl biss sich auf die Unterlippe und begann Alex gründlich zu mustern. Sein verschmitztes Lächeln ging in ein freches Grinsen über.
    „Dann ist ja gut“, sagte er, zog dabei eine Augenbraue hoch und wandte sich gleich darauf wieder von Alex ab, um zu seinem Tisch zurückzukehren.
    Alex sah ihm hinterher und erwischte sich dabei, wie er dem fremden Kerl auf den Arsch starrte. Erschrocken hob er daraufhin seinen Blick, schüttelte sich innerlich und drehte sich schnellstmöglich wieder zum Bartresen um. Erst jetzt wurde ihm bewusst, was soeben geschehen war. Jetzt, wo der intensive Duft des betörenden Parfüms verschwunden war und sein betäubter Verstand allmählich wieder zu sich kam. Alex biss sich auf die Zähne und kratzte sich verkrampft an seiner Stirn. Er konnte kaum glauben, dass er gerade einen anderen Mann als attraktiv empfunden hatte. Aufgrund dieser Fassungslosigkeit musste er sich ein weiteres Mal davon überzeugen, drehte sich noch einmal um und traf gleich darauf direkt in die Augen des besagten Typen, der anscheinend auf genau das gewartet hatte und nun erneut lächelte. Alex wandte sich ruckartig wieder um und riss seine Augen dabei panisch auf. Er wollte es sich nicht eingestehen und kämpfte mit aller Kraft gegen seine eigenen Gedanken an, doch gelang es ihm nicht. Er hatte gar keine Macht über seine Gefühle und konnte sich dadurch nichts vormachen. Er fand diesen Kerl interessant, attraktiv und in einer gewissen Art und Weise sogar sexy. Alex fühlte sich erbärmlich und begann damit, die Menschen um ihn herum einfach auszublenden. Seine Augen hielt er noch immer weit geöffnet.

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