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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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wrang es ein wenig aus und wischte sich mit dem nassen Stoff etwas Blut aus dem Gesicht. Danach knüllte er es zusammen und presste es fest gegen die aufgeplatzte Stelle neben seiner Schläfe. Währenddessen bückte er sich, befreite sich aus seinen nassen Socken und warf sie auf einen der weißen Kunststoffstühle. Seine Jeans klebte so eng an ihm, dass er nicht glaubte, sich mit einer Hand aus ihr befreien zu können. Deshalb ließ er sie an, wandte sich um und ging an Alex vorbei in Richtung der offenen Duschkabinen, in dessen Mitte sich ein Regal mit frischen Handtüchern befand.
    So verliebt er auch war, hatte auch er seine Grenzen und genau diese hatte Alex soeben überschritten. Selbst wenn Ben etwas zu sagen gewusst hätte, hätte er es nicht getan, weil ihm jegliche Lust, die Konversation mit Alex fortzuführen, vergangen war. Er wollte sich nur noch schnell ein Handtuch schnappen, sich ein wenig abtrocknen und dann schnellstmöglich aus diesem Raum verschwinden.
    Als er das Regal schließlich erreichte, streckte er seinen freien Arm aus und zog sich ein weißes Handtuch aus einem der Fächer. Dann hielt er es vor sich, fasste es an nur einer Ecke und schüttelte es aus, damit es sich zu seiner vollen Größe entfaltete. Währenddessen wendete er das zusammengeknüllte T-Shirt an seiner Stirn, um daraufhin die noch wesentlich kältere Seite gegen seine Stirn zu drücken. Das große Handtuch hängte er sich über die Schulter und drehte sich schließlich wieder um. Daraufhin zuckte er erschrocken zusammen. Anscheinend war er so sehr in Gedanken vertieft gewesen, dass er überhaupt nicht mitbekommen hatte, wie Alex ihm bis in die Duschkabinen gefolgt war und nun mit einem seltsamen Blick vor ihm stand. Sofort begann sich Bens Puls wieder zu beschleunigen. Der Anblick des Blonden machte ihn wütend und gleichzeitig hatte er Angst davor, erneut von dem Blonden geschubst zu werden. Seine Aufregung versuchte er jedoch zu unterdrücken, indem er sich bemühte, nicht lauter als üblich zu atmen. Nüchtern erwiderte er Alex’ Blick, gekränkt und vorwurfsvoll.
    Der Blonde machte daraufhin eine unklare Geste, hob seine Hand und ließ sie gleich darauf wieder schlaff zur Seite fallen.
    „Ben, es...“, begann er gequält. „Ben, es tut mir leid.“
    Der Dunkelhaarige musste schlucken, blieb aber standhaft und behielt seine Miene weiterhin bei, blickte dabei allerdings noch einen Deut skeptischer als zuvor.
    „Was tut dir leid?“, gab er streng zurück. „Das mit dem Einbruch? Deine Heuchelei oder das hier?“
    Während er die letzten Worte aussprach, nahm er sein T-Shirt von seiner Wunde und machte Alex damit das Ausmaß seiner Verletzung deutlich. Der Blonde beobachtete Ben und presste seine Lippen dabei einen Moment lang so fest zusammen, dass jegliches Blut aus ihnen wich. Dann wandte er sich kurz zur Seite und blickte schließlich wieder zurück in Bens Augen.
    „Vor allem das hier“, erwiderte er dann und streckte seine Hand nach Bens zusammengeknülltem T-Shirt aus. Doch der Dunkelhaarige wich augenblicklich zurück und funkelte Alex daraufhin noch wütender an.
    „Fass mich nicht an!“, zischte er schnaubend.
    Doch Alex ließ sich offenbar nicht einschüchtern. Ohne zu zögern hob er seine Hand ein weiteres Mal, legte sie auf die von Ben und drückte sie samt T-Shirt vorsichtig herunter. Dann trat er einen Schritt näher auf Ben zu und warf einen flüchtigen Blick auf die frische Verletzung. Ben musste stark schlucken. Sein Körper schien wie gelähmt zu sein, während sein Denken sich deutlich verlangsamte. Es ähnelte fast einer Art Zauber, der sich immer dann auf ihn legte, wenn der Blonde ihm derart nahe kam. Dieser Zauber benebelte ihn und bewirkte, dass er sich plötzlich klein und hilflos fühlte.
    Alex blickte Ben intensiv in die Augen, dann sah er zurück zur Wunde und berührte sie vorsichtig mit seinen Fingerspitzen. Er sah hochkonzentriert aus, während er die Verletzung abtastete wie ein Arzt, der eine Diagnose zu stellen versuchte.
    „Ich kann machen, was ich will, oder?“, fragte er ruhig, fuhr dabei mit seinen Fingern über Bens blutige Wange und folgte dieser Geste mit einem nachdenklichen Blick.
    „Was meinst du?“, fragte Ben heiser zurück.
    Durch Alex’ Berührung spürte er ein enormes Kribbeln in seiner Magengegend aufkommen, das von dort aus in seine Nervenbahnen schoss und sich immer weiter in ihm ausdehnte.
    „Egal, was ich mache ...“, flüsterte Alex leise, hielt mit

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