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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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aneinander. Auch ohne Worte hing das, was vorhin beim Pool passiert war, zwischen ihnen in der Luft.
    „Nicht nötig“, erwiderte Ben schließlich in einer extrem ruhigen Art und Weise.
    Alex öffnete seinen Mund, um etwas zu erwidern, brachte jedoch kein einziges Wort hervor. Sie sahen sich an und schienen den jeweils anderen analysieren zu wollen. Alex’ Kopf war wie leer gefegt. Er verfing sich in den braunen Augen Bens, die dieser nachdenklich zu schmalen Schlitzen geformt hatte.
    Es dauerte noch ein paar Sekunden, die Alex jedoch schier ewig vorkamen, bis Ben den Blick schließlich senkte. Auch Alex wurde dadurch zurück in die Realität katapultiert.
    „Ich werd’ dann mal wieder“, sagte Ben und nickte mit seinem Kopf in Richtung der Tür.
    Alex dachte kaum nach, eh er den Dunkelhaarigen mit ein paar Worten bei sich zu halten versuchte. Es war eher unbewusst, doch gleichzeitig machte ihm sein Verstand mehr als deutlich, dass er Ben vorerst nicht gehen lassen wollte.
    „Wo willst du denn hin?“, fragte er und klang dabei untypisch unsicher.
    Ben blickte wieder auf und erwiderte ausdruckslos: „Ich will noch ein paar Sachen am Laptop erledigen. Ein paar Skizzen. Die kann ich dann morgen mit Jo durchgehen.“
    Alex konnte nicht verhindern, dass er auf diese Antwort hin spöttisch auflachen musste.
    „Du bist und bleibst ein Arschkriecher.“
    Der Dunkelhaarige blieb stehen und warf Alex einen undefinierbaren Blick zu.
    „Hm“, machte er dann und zuckte gleichgültig mit der Schulter. „Vielleicht solltest du diese Rolle ja auch mal ausprobieren. Möglicherweise bekommst du die 40.000 Euro ja so von Jo.“
    Das mulmige Gefühl in Alex’ Magen wandelte sich augenblicklich in etwas Negatives um. Mit diesen Worten war Ben zu weit gegangen. Denn, wenn Alex etwas hasste, dann war es, provoziert und verhöhnt zu werden.
    „Wichser!“, gab er verärgert zurück und setzte dabei einen wütenden Gesichtsausdruck auf.
    Doch der Dunkelhaarige konterte nicht, erwiderte nicht einmal etwas. Stattdessen seufzte er laut auf und senkte daraufhin den Blick. Alex konnte sehen, wie er seine Lippen zusammenpresste. Ben wirkte nachdenklich und irgendwie gequält, weshalb Alex seine Gesichtsmuskeln langsam wieder entspannte. Die letzten Worte von Ben waren so gut wie vergessen. Dafür lag jetzt ein Schweigen in der Luft, das Alex wie die Ruhe vor dem Sturm vorkam. Er ahnte, was gleich passieren würde und wusste, dass er es bis zu diesem Zeitpunkt nicht erfolgreich geschafft hatte, sich mögliche Ausreden für den Sex zurechtzulegen.
    Ben hob seinen Kopf wieder und sah ihn an. Er wirkte unsicher.
    „Alex, lass uns darüber reden!“, sagte er dann ruhig.
    „Worüber?“, fragte Alex und tat unwissend, obwohl er genau wusste, worum es ging.
    „Na, worüber schon? Über vorhin.“
    Alex wusste nicht, was er daraufhin sagen sollte. Er fühlte sich gefangen in seinem eigenen Körper und wäre in diesem Moment am liebsten aus diesem geflüchtet. Er fühlte sich erbärmlich und bloßgestellt, obwohl Ben die ganze Sache relativ diskret anging.
    „Ich weiß nicht, wovon du redest“, sagte Alex schließlich sicher und versuchte dabei streng und selbstbewusst zu wirken.
    „Oh, Alex!“, erwiderte Ben daraufhin etwas genervt. „Das ist wieder sowas von typisch für dich. Du tust irgendwas ... lässt dich auf irgendwas ein und denkst überhaupt nicht über die Konsequenzen nach. Und jetzt versuchst du zu flüchten, mehr vor dir selbst als vor mir.“
    Alex sah Ben misstrauisch an. Er wusste, dass der Dunkelhaarige Recht hatte, wollte sich dies allerdings nicht eingestehen. Nicht jetzt, in diesem Moment, denn er brauchte noch etwas Zeit, um sich über gewisse Dinge im Klaren zu werden.
    „Wenn du das sagst ...“, tat er deshalb ab und trat gleich darauf in schnellen Schritten auf die Tür zu, um an Ben vorbei aus der Küche zu gehen.
    Doch sein spontaner Fluchtplan ging nicht auf. Stattdessen wurde er völlig unerwartet und grob von Ben am Arm gepackt und aufgehalten.
    Alex wandte sich zum Dunkelhaarigen um und blickte ihm fest in die Augen. Gerade so, als ob er wortlos mit Ben zu kämpfen versuchte.
    „Soll ich deine Erinnerung auffrischen?“, fragte Ben und hob provozierend eine Augenbraue.
    Alex versuchte sich unterdessen loszureißen und fühlte sich mit einem Mal von Bens Nähe bedrängt. Der Dunkelhaarige war ihm nahe. So nahe, dass Alex nervös wurde, auch wenn er sich dies nicht erklären konnte.
    „Lass mich

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