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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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begann in seinem Zimmer auf- und abzuschreiten. Er war nervös und so aufgeregt, dass ihm schon etwas schwindelig wurde.
    „Scheiße!“, fluchte er leise und blickte sich dabei hilfesuchend in seinem Zimmer um.
    Es gab viele Dinge im Leben, die er nicht leiden konnte, doch wenn er eine Sache ganz besonders hasste, war es die, eine andere Person nicht erreichen zu können. Die wirrsten Gedanken begannen durch seinen Kopf zu jagen. Mittlerweile zog er alles in Erwägung, um Ben zu finden. Er war sogar bereit dafür, sämtliche Hamburger Hotels anzurufen oder abzuklappern. Etwas anderes blieb ihm wohl auch nicht übrig. Deshalb wollte er sich schnellstens auf den Weg machen und schritt zu seinem Nachttisch, um sein Handy einzupacken. Da fiel es ihm plötzlich wie Schuppen von den Augen. Während er sein Handy in der Hand hielt und es nachdenklich betrachtete, schlug er sich innerlich mit der flachen Hand gegen den Kopf. Er erinnerte sich zurück an den besagten Abend im Pool, an dem er jemanden durch den Garten hatte schleichen sehen und sich daraufhin mit einer Pistole bewaffnet auf den Weg zu dieser unbekannten Person gemacht hatte. Diese hatte sich im Nachhinein als Ben herausgestellt, der lediglich sein Handy verlegt hatte. Daraufhin hatte Alex den Dunkelhaarigen nach dessen Nummer gefragt, um ihm durch einen simplen Anruf beim Wiederfinden des besagten Gegenstands behilflich sein zu können.
    Er war erleichtert und musste sogar etwas lächeln. Hastig öffnete er das Menü seines Handys und begann die Anruflisten zu durchsuchen. Dabei zählte er die ungefähren Tage zurück und stieß schließlich auf eine unbekannte Nummer, die er an einem späten Abend angerufen hatte. Das musste die richtige Rufnummer sein. Er speicherte sie unter „Ben Richter“ ab und öffnete dann eine neue Kurzmitteilung. Er war sich nicht sicher, was genau er schreiben sollte, denn er wollte weder sentimental noch zu kurz gefasst klingen. Also begann er einfach damit, irgendetwas zu schreiben, löschte die getippten Worte aber gleich darauf wieder. Dabei kam er sich sogar etwas lächerlich vor, da eine derartige Unsicherheit eigentlich überhaupt nicht zu ihm passte. Geistesabwesend hob er seine linke Hand und kratzte sich kurz an seiner Schläfe. Dann begann er eine neue Nachricht zu schreiben und bemühte sich, seinem Charakter treu zu bleiben, dabei aber auch offen und ehrlich zu sein.
    „Hey Ben!“, schrieb er schließlich. „Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll. Eigentlich würd ich nur gern wissen, wo du steckst. Wir müssen uns treffen, weil ich dir etwas Wichtiges sagen muss. Ich hoffe, du liest diese SMS überhaupt zu Ende und antwortest mir. Ich weiß, dass ich Mist gebaut hab, aber gib mit bitte eine Chance, die ganze Sache klarzustellen. Bitte meld dich! Alex“
    Er las seine geschriebenen Worte kein weiteres Mal durch, sondern drückte hastig auf „Senden“. Er war sich relativ sicher, dass die herausgesuchte Nummer von Ben stammen musste. Währenddessen hoffte er inständig, dass dieser ihm antworten würde.
    Die Aufregung in ihm wurde immer größer. Er behielt das Handy in seinen Händen und begann erneut hektisch durch sein Zimmer zu gehen. Dabei beschlich ihn die furchtbare Angst, möglicherweise keine Antwort von Ben zu erhalten, denn das würde bedeuten, dass er vorerst keine Chance hatte, ihn zu finden. Doch das musste er so schnell wie möglich. Er hielt es nicht mehr länger aus, seine Gefühle für sich zu behalten und ertrug den Gedanken nicht, Ben vorerst nicht wieder zu sehen. Er wollte mit ihm reden, sich entschuldigen und ihm vor allem sein Verhalten der letzten Woche erklären. Die Sehnsucht nach Ben zerfraß ihn förmlich von innen heraus. Er fühlte sich vollkommen hilflos und wusste, dass er nun auf eine Antwort des Dunkelhaarigen angewiesen war. Sobald er diese bekommen würde und Ben bereit war, ihn zu sehen, würde er sich sofort auf den Weg machen und Ben daraufhin vermutlich das erste Mal vollkommen ehrlich und ungehemmt gegenübertreten. Er würde keine Spiele mehr spielen und kein weiteres Mal mehr weglaufen. Nach den vielen Höhen und Tiefen hatte er sich letztendlich für Ben entschieden und dabei würde es auch bleiben.
    Seine Nervosität machte ihn schier wahnsinnig. Immer wieder hob er eine seiner Hände und fuhr sich entweder durchs Haar oder über seinen Nacken. Die Angst, möglicherweise keine Antwort zu erhalten, heizte ihn innerlich auf und scheuchte dabei ein

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