Wintermond (German Edition)
Er spürte, wie er sich seinem Höhepunkt näherte. Ein ungeheures Kribbeln zog durch seine Nervenbahnen und betäubte seine Sinne letztendlich vollständig. Schließlich stieß er ein letztes Mal kräftig zu und drang dabei wesentlich tiefer in Ben ein, als die Male zuvor. Dann ergoss er sich in dem Dunkelhaarigen. Dabei schien sich sein ganzer Körper zu verkrampfen. Er kniff seine Augen zusammen und vergaß sogar das Atmen, während ihn das explosionsartige Gefühl füllte. Nur wenige Sekunden später begann dieses Gefühl allmählich wieder abzuklingen. Alex rang nach Luft und versuchte seine Muskeln wieder zu entspannen. Erst dann spürte er eine gelartige Feuchte an seinem Oberkörper, die kitzelnd an ihm runterlief. Irritiert öffnete er seine Augen und blickte an sich herab. Als er dann Bens Sperma an sich entdeckte, das sich fast überall auf ihm verteilt hatte, verzog er sein Gesicht angewidert. Der Dunkelhaarige schien dies gesehen zu haben und brach schließlich die Stille.
„Hättest du meine Hand losgelassen, hätte ich das besser steuern können“, sagte er und versuchte offenbar ernst zu klingen, doch die eigentliche Schadenfreude war kaum zu überhören.
Alex blickte ihn skeptisch an und ließ dann endlich zu, dass Ben seine Hände erfolgreich unter den seinen hervorziehen konnte. Er selbst war zu keinen Worten fähig. Zwar fühlte sich das, was er getan hatte, nicht falsch an, aber dennoch begann ein merkwürdiges Gefühl durch sein Inneres zu ziehen. Vermutlich war es neben der Unsicherheit auch die absolute Ungewohntheit. Nie zuvor hatte er sich in einer derartigen Situation befunden und wusste deshalb nicht recht, wie er sich nun verhalten sollte. Sex zu haben war eine Sache, danach miteinander zu reden eine ganz andere. Außerdem war alles so schnell gegangen, dass er das Geschehene überhaupt erst einmal verarbeiten musste, denn neben der aktuellen, merkwürdigen Situation nach dem Sex hing noch immer viel Unausgesprochenes zwischen ihnen in der Luft.
Unsicher presste er seine Lippen zusammen und mied jeglichen Versuch eines Blickkontakts seitens des Dunkelhaarigen. Dann stemmte er sich nach oben und zog seinen schlaffen Schwanz aus Ben. Er legte sich gar nicht erst hin, sondern setzte sich an die Bettkante und zog eine der Decken über seinen Intimbereich. Er fühlte sich merkwürdig und wusste noch immer nicht, wie er mit der Situation umgehen sollte. Hinter sich konnte er Bens forschen Blick spüren, ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken.
„Ich sollte duschen gehen ...“ sagte er dann leise und richtete sich auf. Die Bettdecke schlang er dabei um seinen Unterkörper.
„Alles in Ordnung, Alex?“, fragte Ben daraufhin einfühlsam.
Der Blonde wandte sich deshalb kurz um, versuchte gelassen zu wirken und deutete dabei mit seiner Hand in Richtung der Badezimmertür.
„Ja ... ich ...“, stammelte er verunsichert. „Ich brauch’ nur kurz ’ne Abkühlung.“
„Okay ...“, erwiderte Ben skeptisch. „Dann bis gleich!“
„Ja, bis gleich!“, entgegnete Alex leise.
Dann drehte er sich wieder um und schritt zum Badezimmer. Die Bettdecke ließ er unmittelbar davor unachtsam zu Boden fallen und stieg über sie hinweg in das Innere des Bades. Vorsichtig drückte er die Tür hinter sich zu und lehnte sich gleich darauf gegen sie. Dann schloss er erst einmal seine Augen und versuchte zur Besinnung zu kommen. Zwar fühlte er sich nicht unbedingt schlecht, doch war das Zusammentreffen mit Ben eigentlich anders geplant gewesen. Es machte ihm mächtig zu schaffen, dass er keine Ahnung von Beziehungen hatte und sich deshalb extrem unsicher fühlte. Ausgenommen dem einen Mal im Poolzimmer der Villa hatte er zuvor nur mit Frauen geschlafen. Gegenüber diesen war alles leichter gewesen, denn man wusste aus Filmen, Büchern und dem Alltag, wie man sich zu verhalten hatte. Doch mit einem anderen Mann fühlte sich alles vollkommen fremd und eigenartig an. Zudem sollte dieser Sex nicht irgendein One-Night-Stand bleiben, bei dem einem egal sein konnte, in welcher Erinnerung man dem anderen blieb.
Alex liebte Ben und wollte mit ihm zusammen sein. Deshalb hatte er furchtbare Angst, irgendetwas falsch zu machen oder sich zu blamieren. Immerhin hatte der Dunkelhaarige durch seine langjährige Beziehung zu Nick weitaus mehr Erfahrung und Vergleichsmöglichkeiten.
Alex seufzte auf. Dann öffnete er seine Augen wieder und schritt auf die Dusche zu. Er zögerte nicht lange, drehte den
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