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Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
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dass er sich tatsächlich auf etwas Derartiges einließ. Gleichzeitig wusste er jedoch, dass er keine andere Wahl hatte. Zumindest redete er sich dies immer und immer wieder ein, was ihm letztendlich auch erfolgreich gelang.

    * * *

    Es war kurz vor zehn, als Alex seinen Wagen zum Pinnasberg lenkte. Der Blonde musste nur einen Moment lang suchen, bis er eine freie Parklücke entdeckte und diese daraufhin in Anspruch nahm.
    Als er schließlich zwischen den zwei anderen Autos zum Halt kam, schaltete er den Motor ab und begann zu verweilen. Seine kalten Hände umfassten noch immer das Lenkrad und die soeben angezogene Handbremse, als ob ein Loslassen seine Entscheidung endgültig machen würde.
    Alex schloss für einige Sekunde seine Augen und atmete tief ein und aus. Er fühlte sich merkwürdig, gerade so, als ob er sich in einem fremden Körper befand, über den er schon längst nicht mehr Herr war.
    Sein Verstand redete ununterbrochen auf ihn ein, versuchte ihn mühselig von seinem Vorhaben abzuhalten. Diese innere Stimme überschlug sich fast, während sie ihm immer mehr Gründe gegen den Einbruch nannte. Alex öffnete seine Augen wieder und, als hätte er damit einen Hebel betätigt, der die wirre Stimme in ihm abschaltete, verstummte eben diese.
    Alex seufzte, bevor er seine Hände endlich lockerte und sie zu sich auf den Schoß zog. Diese Geste war es gewesen. Diese Geste hatte seinen Körper über den Verstand siegen lassen. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
    Alex sah einmal zu beiden Seiten aus den Fenstern, versicherte sich damit, dass niemand in der Nähe war. Erst nach mehrmaligem Umsehen griff er schließlich ins Handschuhfach, zog die Pistole in einer hastigen Bewegung hervor und ließ sie in seiner Jacke verschwinden. Daraufhin stieg er hektisch aus dem Wagen und schlug die Tür hinter sich zu. Erneut sah er sich um. Es kam ihm vor, als ob sein Auto in diesem Moment zu einem Tatort geworden war, an dem ihn niemand sehen durfte und von dem er schnellstmöglich verschwinden musste.
    Also eilte er zu der Eingangstür des ehemalig weißen, aber durch den vielen Stadtdreck vergrauten Gebäude, in dem Diego wohnte. Er drückte auf die unbeschriftete Klingel und wartete. Nervös trat er von einem auf den anderen Fuß. Als endlich das ersehnte Türsummen ertönte, drückte er die Eingangstür auf und hastete die Treppe hinauf zu Diegos Wohnung.
    Seine Tür stand einladend offen. Alex blickte von links nach rechts und noch einmal hinter sich, als wäre dieses ständige Umsehen an jenem Abend zu einem nervigen Tick geworden. Erst dann trat er über die knatschende Türschwelle ein.
    „Du bist sogar pünktlich“, hörte er Diego aus dem Badezimmer rufen, dessen Tür einen Spalt breit offen stand.
    Alex nickte, obwohl er wusste, dass Diego ihn nicht sehen konnte.
    „Hast du ...“, rief Diego und trat schließlich aus dem Bad, während er sich seine Hose zumachte, „... die Knarre dabei?“
    Alex nickte erneut.
    „Gut“, sagte Diego knapp und ging voran ins Wohn- und Schlafzimmer. Alex folgte ihm.
    Es war noch nichts geschehen, nichts detailliert geplant. Bislang glich das böse Vorhaben mehr einem schwachen Schatten, der sich über Alex’ Gewissen zu legen versuchte.
    Diego ließ sich auf die durchgesessene Couch sinken und zündete sich eine Zigarette an. Daraufhin hielt er Alex die Schachtel, aus der eine weitere Kippe lugte, entgegen. Alex lehnte mit einer abtuenden Geste ab. Er wollte das Rauchen nicht wieder zu einem regelmäßigen Laster werden lassen.
    „Alles klar bei dir?“, fragte Diego daraufhin und nahm einen großen Schluck aus einer angebrochenen Bierflasche.
    Plötzlich wich jegliche Nervosität aus Alex. Mit einem Mal fühlte er sich wieder selbstbewusster und sicherer. Er blickte schließlich zu seinem Kumpel auf und nickte.
    „Ja, alles klar“, antwortete er sicher.
    „Gut“, meinte Diego daraufhin und klang dabei merkwürdig zufrieden.
    Alex lehnte sich gegen die Wand gegenüber der Couch und starrte Diego an. Diego starrte zurück. Es wirkte fast so, als ob sie eine wortlose Konversation führten und ihre strengen Blicke genügten, um gegenseitig die Gedanken des anderen lesen zu können.
    Erst als Diego aufgeraucht hatte, wandte dieser den Blick ab, um seine Zigarette inmitten eines igelförmigen Bergs aus Zigarettenstummeln auszudrücken, unter dem sich nur mit etwas Mühe eine verrußte Untertasse erkennen ließ.
    „Wir warten noch eine halbe Stunde“, sagte er und lehnte sich

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