Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
Vom Netzwerk:
zusammen zu kommen und dabei sogar Alex in seine Gedankengänge mit einbezog, um abzuwägen, wer von den beiden ihn mehr interessierte. Doch daraufhin schlug er sich innerlich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
    Was für ein absurder Gedanke , dachte er. Es kam überhaupt nicht in Frage, Alex und Nick gegenüberzustellen, da Nick sich sowieso kein weiteres Mal auf ihn einlassen würde und Alex nicht einmal schwul war. Das schräge Denken schob er also auf seinen trunkenen Zustand.
    Er wusste nicht, wie lange sie gefahren waren, doch war es ihm wie eine Ewigkeit vorgekommen. Er hatte lediglich auf das Armaturenbrett gestarrt und dabei unbewusst wahrgenommen, wie die Kostenanzeige regelmäßig um zwanzig Cent hochgeschnellt war. Dann vernahm er ein starkes und langsames Abbiegen und wagte es, vorsichtig aus dem Fenster zu sehen. Dort erkannte er die Einfahrt der Tannenbergers und war froh, wieder sicher dort angekommen zu sein. Er befreite sich aus seinem Gurt und reichte dem Taxifahrer den angezeigten Geldbetrag plus ein wenig Trinkgeld. Dieser bedankte sich und schien dann darauf zu warten, dass die beiden ausstiegen. Ben kletterte aus seinem Sitz und wartete neben der Garage auf Nick. Als der Schwarzhaarige schließlich auf ihn zutrat, lächelte er verlegen. Ein merkwürdiges Gefühl breitete sich in ihm aus. Es fühlte sich fast wie ein erstes Date an, bei welchem man nun an einem Zeitpunkt angelangt war, an dem man wusste, zu was die folgenden Smalltalks und Minuten letztendlich führen würden.
    „Danke, dass du alles gezahlt hast“, sagte Nick und lächelte.
    Er wirkte dabei weniger betrunken als Ben.
    „Hab’ ja das ganze Geld von Jo bekommen“, erwiderte Ben leicht nuschelnd. „Wollen wir reingehen?“
    „Ich wollte jedenfalls nicht hier draußen bleiben bei der eisigen Kälte“, konterte Nick grinsend.
    Ben atmete einmal tief durch und spürte dabei die kalte Luft in seinen Lungen. Er genoss das frische Gefühl, bevor er zur Villa schritt, den Schlüssel hervorkramte und die Haustür schließlich öffnete.
    Er trat ein und befreite sich aus seiner Jacke. Dann schob er seine Schuhe unkoordiniert unter die Garderobe und sah im Augenwinkel, dass Nick es ihm gleichtat.
    „Und nun?“, fragte der Schwarzhaarige, nachdem er sich einmal durch das vom Schneeregen nass gewordene Haar fuhr.
    „Lass uns in den Wintergarten gehen!“, schlug Ben vor.
    Er wollte Nick noch nicht in sein Zimmer führen und damit zu direkt und einladend wirken. Er liebte es, das Kommende noch etwas auszureizen. Nick nickte lediglich und folgte Ben schließlich in den dämmrigen Wintergarten. Ben trat auf die kleine Couch zu, auf der er normalerweise nur saß, wenn sein Laptop vor ihm stand und er arbeitete. Nick setzte sich dicht neben ihn. Erneut wurde Ben schwindelig, als er Nicks Oberschenkel an dem seinen spürte.
    „Und jetzt?“, fragte Nick und wirkte dabei so, als ob auch er nicht mehr zu weiteren Worten fähig war.
    „Lass uns reden!“
    „Reden?“, wiederholte Nick ungläubig.
    Ben lachte daraufhin und spürte, wie ihn der Alkohol von innen heraus aufheizte, weshalb er sich umgehend aus seinem Pullover befreite und diesen neben sich auf den Fußboden fallen ließ. Nun saß er nur noch in einem dünnen, braunen T-Shirt neben Nick und spürte dessen forschenden Blick auf sich.
    „Willst du mich anmachen, oder was?“, fragte Nick und grinste schief.
    Ben musste aufgrund diesen Kommentars leise lachen. Das Ausziehen seines Pullovers hatte eigentlich einen anderen Grund gehabt, doch behielt er diese Tatsache schmunzelnd für sich.
    „Das war echt ein toller Abend“, sagte er dann und pulte an einem losen Faden seiner Jeans.
    „Find’ ich auch“, erwiderte Nick. „Du hast mir echt gefehlt.“
    Ben lauschte den Worten. Sie hallten in ihm wider. Für einen kurzen Moment musste er seine Augen schließen, da ein krampfendes Gefühl in seinem Magen auftrat. Es war ein Gefühl von Schmerz und Sehnsucht, dessen Kombination Ben innerlich aufwühlte.
    „Auf einmal?“, fragte er ruhig und öffnete die Augen wieder, neigte seinen Kopf dabei zur Seite und blickte Nick sicher in die Augen.
    „Lass uns das doch alles für heute vergessen ...“, murmelte Nick und wirkte benommen, „... und uns den heutigen Abend einfach genießen.“
    Ben holte aus, um etwas zu erwidern, doch entrang seiner Kehle kein weiteres Wort, als er merkte wie Nick hinter ihn kletterte, sich breitbeinig um ihn schlang und sich zu seinem Ohr

Weitere Kostenlose Bücher