Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Wintermond (German Edition)

Wintermond (German Edition)

Titel: Wintermond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Hart
Vom Netzwerk:
Couch ändern wollte und seine Glieder dabei schmerzten und sich schwer wie Blei anfühlten, sah Ben von dem Buch auf und blickte nach draußen. Es war längst dunkel geworden. Nur noch das von ihm angeknipste Licht erhellte den Wintergarten. Erst jetzt bemerkte Ben, wie seine Augen brannten und er sie daraufhin mehrere Male hintereinander fest zusammenkneifen musste. Er ließ seinen Finger zwischen den aufgeschlagenen Buchseiten und blätterte mit der freien Hand so lange zurück, bis er dort ankam, wo er zu lesen begonnen hatte. Er war erstaunt über sich selbst, als er damit herausfand, wie viele Seiten er in den letzten Stunden durchgearbeitet hatte. Dann zog er seinen Finger aus dem Buch, klappte es zu und legte es wieder vor sich auf den Tisch. Er streckte seine Arme über seinen Kopf und atmete dabei einmal kräftig ein und aus. Nachdem er seine Hände wieder gesenkt hatte, angelte er sein Handy zwischen zwei Kissen hervor und drückte eine beliebige Taste, um das Display kurz aufleuchten zu lassen. Von der digitalen Uhr las er dann ab, dass es bereits nach zwölf war. Er musste gähnen, stopfte das Telefon zurück in seine Hosentasche und rutschte auf der Sitzfläche nach vorn. Müde blickte er sich im Wintergarten um und bemerkte erst dann, wie erschöpft er war. Seine Augenlider waren schwer und er hatte Mühe, sie offen zu halten. Für diesen Tag hatte er mehr als genug getan und konnte nun guten Gewissens ins Bett gehen. Deshalb stand er auf, schaltete die Lampe aus und ging zur Tür, um den Wintergarten daraufhin zu verlassen. Ermattet schritt er durch den dunklen Flur zur Treppe und tastete nach dem Geländer. Er wollte gerade einen Fuß auf die erste Stufe setzen, als plötzlich ein schwaches Licht in der oberen Etage aufleuchtete und kurz darauf Alex in Jeans und T-Shirt die Treppe hinunter kam. Seine Haare waren völlig zerzaust. Er sah aus, als ob er bereits geschlafen und sich nur schnell irgendetwas übergezogen hatte. Irritiert schaute Ben zu dem Blonden auf, der jedoch wortlos an ihm vorbei in die Küche schritt. Ben verfolgte ihn mit seinem Blick und beobachtete, wie Alex wenige Sekunden später wieder aus der Küche kam, dann für kurze Zeit im Arbeitszimmer verschwand und schließlich zurück in den Flur trat.
    „Suchst du irgendwas?“, fragte Ben daraufhin und hatte aufgrund seiner Übermüdung große Mühe, deutlich zu sprechen.
    Alex schien einen Moment lang mit sich selbst zu ringen, bevor er Ben fragte: „Hast du Sam irgendwo gesehen?“
    Ben musste daraufhin innerlich schmunzeln. Es war ganz offensichtlich, wie sehr Alex an seinem Hund hing, wenn er dafür sogar mitten in der Nacht noch einmal aufstand, um sich zu vergewissern, dass es Sam gut ging.
    „Nein, wieso?“, erwiderte Ben und versuchte neutral zu klingen.
    „Ich hab’ Sam seit heute Vormittag nicht mehr gesehen. Im Garten war er auch nicht“, erklärte Alex, ging dabei zum Wintergarten und warf einen flüchtigen Blick in den Raum. „Der muss doch irgendwo stecken...“, murmelte er dabei.
    Ben legte seine Stirn in Falten. Es war wieder einer der Momente, in dem Alex sich ganz normal verhielt. Er schien sich wirklich um Sam zu sorgen und nur aufgrund dessen unüblichen Verhaltens noch einmal aufgestanden zu sein.
    „Der ist bestimmt noch draußen. Vielleicht hat er ja eine interessante Fährte entdeckt und legt gerade irgendeine Hündin flach“, meinte Ben schief grinsend.
    Alex warf ihm daraufhin einen wütenden Blick zu, bevor er schließlich Richtung Haustür ging.
    Ben sah dem Blonden nur kurz hinterher, bevor er sich abwandte und daraufhin die Treppe hinaufschritt, um zu seinem Zimmer zu gelangen. Stufe für Stufe schleppte er sich hoch und spürte erneut, wie sein Körper von der Müdigkeit nahezu gelähmt wurde. Doch als er fast im oberen Flur angekommen war, hörte er plötzlich einen lauten, verzweifelten Schrei hinter sich. Er kam von der Haustür und musste von Alex stammen. Augenblicklich wich jegliche Erschöpfung aus Bens Körper. Beunruhigt machte er auf dem Treppenabsatz kehrt und hastete die Stufen wieder hinunter. Er eilte durch den Flur und riss die angelehnte Haustür auf, um gleich darauf Alex vorzufinden, wie er draußen auf dem kalten Boden kniete. Ben umrundete ihn irritiert und entdeckte daraufhin etwas, was einen kalten Schauer über seinen Rücken jagte. Erschrocken schlug er sich die flache Hand vor den Mund. Sein Herzschlag beschleunigte sich für einen Moment und blieb gleich darauf fast

Weitere Kostenlose Bücher