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Winternacht

Winternacht

Titel: Winternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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ihrer Limousine und fuhr einen Moment darauf hinaus in die Nacht.

7. Kapitel
    W ir redeten nicht viel auf der Heimfahrt. Ysandra zuzusehen, wie sie ein Rudel Werwölfe in die Knie zwang, hatte einen ernüchternden Effekt auf unser Wohlgefühl nach dem Essen gehabt. Wenn das die Art von Macht war, die das Konsortium besaß, dann wollte ich davon etwas abhaben. Ich wusste nicht, ob ich ihnen traute, aber es war sicher klüger, sich mit ihnen zu verbünden, als sie gegen sich zu wissen.
    »Wir müssen Lannan sagen, dass wir mit Ysandra gesprochen haben, aber lasst uns warten, bis er wieder schläft, bevor wir über den Werwolfangriff, die Sondereinsatztruppe und die Tatsache reden, dass das Konsortium längst von dem Krieg zwischen Vampiren und Indigo-Hof weiß.«
    »Absolut.« Kaylin setzte den Blinker, um den Highway zu verlassen, und bald waren wir auf der Straße, die zu unserem Lagerhaus führte. »Irgendwie habe ich das dumpfe Gefühl, dass Lannan eine solche Information dann doch zum Karmesin-Hof weitertragen würde, Abtrünniger oder nicht.«
    Wir fuhren auf den Parkplatz, und Kaylin schaltete den Motor aus. Obwohl die Straßen stellenweise rutschig gewesen waren, hatten wir es tatsächlich unbeschadet zurückgeschafft.
    Als wir eintraten, hatten sich alle bereits um den Tisch versammelt und aßen, nur Lannan saß etwas abseits und blätterte mit einem entspannten Lächeln durch eine Ausgabe des Vamp. In der monatlichen Zeitschrift für die beißende Bevölkerung gab es hauptsächlich Fotos von mehr oder weniger spärlich bekleideten Männern und Frauen, die ihre bezahlten Dienste als Bluthuren anpriesen.
    Er blickte durch halbgesenkte Lider zu mir auf, klappte die Zeitschrift zu und legte sie zur Seite. »Sieh an, das glorreiche Trio ist zurückgekehrt.«
    Er rutschte von der Armlehne des Sessels, auf der er gesessen hatte, schlenderte zu mir und umkreiste mich langsam, als ich mir die Jacke abstreifte. Schließlich blieb er hinter mir stehen.
    »Cicely, meine süße Cicely. Wo bist du gewesen?«
    Ich versuchte seine Nähe zu ignorieren, aber dass er so dicht hinter mir stand, setzte mir zu. Seine Anziehungskraft war fast magnetisch, und ich begann zu zittern.
    »Wir haben mit Ysandra gesprochen. Das Konsortium hat uns in einem Blitzverfahren aufgenommen. Ich habe einen Vertrag unterschrieben.« Nun wandte ich mich zu ihm um. Ich wusste, dass diese Neuigkeit ihn aufregen würde, und ich wurde nicht enttäuscht.
    »Denkst du etwa, dass dieser Vertrag dich von deinen Verpflichtungen den Vampiren gegenüber entbindet? Geoffreys Taten machen den Vertrag nicht unwirksam, also wähne dich nicht frei, meine Liebe.« Er beugte sich vor, so dass er mir noch näher kam, und mein Wolf richtete das Nackenfell auf – Grieve war ganz und gar nicht glücklich, das stand fest. »Und hatte Geoffrey dir nicht verboten, mit dem Konsortium zu sprechen?«
    Ich wich keinen Millimeter zurück. »Er hat mich vor ihm gewarnt, richtig. Aber in Anbetracht der Tatsache, dass ich Geoffrey inzwischen genauso weit traue wie Myst, gebe ich nicht allzu viel darauf, was er mir gesagt hat oder nicht.« Ich grinste ihn anzüglich an. Ich wollte ihn provozieren, nur ein ganz kleines bisschen. »Willst du jetzt zu ihm zurückrennen und petzen?«
    Lannan erstarrte, und seine Augen verengten sich. Er schien kurz davor, seine Fangzähne auszufahren, aber nach einem Augenblick wich er ein wenig zurück. »Reiz mich nicht, Mädchen. Mach nicht den Fehler, dich je als Siegerin in unserem kleinen Wettstreit von Willenskraft und Verstand zu betrachten.«
    »Und du lehn dich nicht zu weit aus dem Fenster, Altos.« Mein Vater erhob sich und bedeutete Grieve mit einer knappen Geste, still zu bleiben. »Vergiss nicht, dass du dich in Gegenwart des Sommers befindest, ob Lainule nun hier ist oder nicht. Ich bin König von Schilf und Aue, und meine Macht ist nicht gering. Cicely ist meine Tochter.«
    Lannan hielt einen Moment inne, während sein Blick zwischen mir und meinem Vater hin und her ging. Langsam, noch immer schlendernd, wich er vor mir zurück und bewegte sich auf die Tür zu. »Ich brauche etwas zu trinken, und zwar eine Menge, und wenn es hier niemanden gibt, der sich anbietet …« Er blieb stehen und warf mir einen Blick über die Schulter zu, und ich wandte mich hastig ab. »Ich bin bald zurück. Vielleicht kann ich ja etwas über unseren frischgebackenen Vampir, den kleinen Leo, in Erfahrung bringen.«
    Und damit war er so schnell durch die

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