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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Luft lag der unerträgliche Gestank von Schwefel.
    Glücklicherweise hatten sie die Tiere bei den Zwergen gelassen. Dies war kein Ort für sie.
    Je mehr sie sich dem Mittelpunkt des Schluchtenlandes näherten, desto breiter wurden die Spalten. Elfenzauber mochte noch über einige Hindernisse hinweghelfen, doch schon bald war auch diese Möglichkeit verwirkt. Denn wie überall in dieser Welt herrschten auch hier magische Kräfte, gegen die alsbald jede Art von auswärtigem Zauber unmöglich war. Trotzdem kämpften sie sich durch die speienden Schluchten, deren Zentrum sie nunmehr erreicht hatten.
    „Diese Stelle ist zu breit“, bemerkte Row. „Das schaffen wir nicht.“
    „Dann lasst uns ein Stück weiter stromaufwärts gehen“, schlug Dewayne vor. „Mit ein wenig Glück wird er dort schmaler.“
    Eine unendliche Weile wanderten sie, doch die Aussicht, eine passende Stelle zu finden, wurde immer unwahrscheinlicher und die Stunden rannten nur so dahin. Sie hatten einen strengen Zeitplan einzuhalten. Gelang ihnen dies nicht, würden sie vermutlich alsbald unfreiwillig die Gäste der Wilden Jagd werden. So richtig konnte Arrow nicht glauben, in den Schluchten vor den Dämonen sicher zu sein. Erzählen konnte Dewayne viel, doch wer sagte schon, dass er mit seiner Vermutung richtig lag?
    Keylam war ungewöhnlich still an diesem Tag. Nur zu gern hätte Arrow ihn aufgemuntert, doch ihr war selbst ganz mulmig zumute. Sie mochte diesen Ort nicht. Überall war es besser als hier. Unter der nicht enden wollenden Schneedecke, die sie in den letzten Jahren gekannt hatte, schlief wenigstens alles nur, doch hier war alles tot. Niemand brauchte einen solchen Ort. Er war zu nichts nütze. Arrow fragte sich, was Mutter Natur sich wohl bei seiner Erschaffung gedacht hatte. Hoffentlich war dies nur ein Rohbau, dessen Fertigstellung sich nur um einige Jahre verzögerte – einige tausend Jahre.
    Einige Meter weiter erblickten sie dann endlich die rettende Lösung. Auf einem schmalen Steg führte ein Weg zur anderen Seite.
    „Diese Brücke werden wir überqueren“, bestimmte Dewayne.
    „Dieses wacklige Ding?“, fragte Arrow verständnislos. „Keinen Fuß werde ich darauf setzen. Da könnte ich gleich freiwillig hinunterspringen.“
    „Wo bliebe denn da der Nervenkitzel?“, erwiderte Dewayne unbeeindruckt.
    „Aber das ist doch Wahnsinn!“, stieß Arrow aufgebracht hervor.
    Dewaynes Lächeln wich entschlossenem Ernst. „Entweder das, Schwesterlein, oder Frau Perchta und ihre Gesellen! Nun, für welche Art des Todes entscheidest du dich – dem schnellen, schmerzlosen oder dem langsamen, qualvollen?“
    Zornig setzte Arrow zum Gegenargument an, doch Keylam hielt sie zurück.
    „Er hat Recht, Arrow. Wir suchen schon zu lange. Uns bleibt kaum noch Zeit, um den nächsten Eingang rechtzeitig zu erreichen. Dies ist der einzige Weg.“
    „Und die Festung?“, entgegnete sie. „Wir müssen sie doch auch finden. Bisher haben wir nicht den geringsten Hinweis auf ihren Standort.“
    „Das hat jetzt nicht Priorität. In erster Linie müssen wir von hier verschwinden – so schnell es geht.“ Keylam schaute ihr tief in die Augen. Sein Blick war verständnisvoll, doch auch entschlossen, und seine Stimme war ruhig und sanft. Und natürlich hatte er Recht. Doch Arrow zögerte. Sie wollte nicht die Erste sein, die den Weg auf die andere Seite wagte. Ihre Angst war zu groß. Doch da war auch noch etwas Anderes. Es fühlte sich an wie eine Vorahnung. Sie konnte nicht sagen, woher es auf einmal kam, doch plötzlich spürte sie schwindelerregende Hilflosigkeit. Und so sah sie zitternd zu, wie einer nach dem anderen die Brücke überquerte. Allen voran Dewayne und Neve, gefolgt von Row und seinen Leuten. Arrow und Keylam waren nun die Letzten.
    „Komm, nimm meine Hand“, flüsterte Keylam ihr beruhigend zu.
    Arrows Anspannung fiel von ihr ab. Alle anderen hatten die Brücke bereits wohlbehalten passiert und sie war jetzt mit Keylam zusammen. Sie würden es schaffen – da war sie sich sicher.
    Als Keylam den ersten Schritt auf die Brücke trat, löste er seine Hand von Arrows, um ihr die andere zu reichen, und im gleichen Moment passierte es – die Brücke stürzte ein.
    Neves Schrei hallte durch die kahle Landschaft. Arrow war zu entsetzt, um einen Ton rausbringen zu können. Vor ihren Augen lief alles in Zeitlupe ab. In einem Moment lächelte Keylam sie noch zuversichtlich an und im nächsten zog es ihm den Boden unter den Füßen

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