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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Anspruch nehmen und dazu konnte Arrow sich nicht aufraffen. Mittlerweile bekam sie ja genügend Aufmerksamkeit und dadurch konnte es nicht langweilig werden.
    „Ist es unter Umständen möglich, dass der Priester das Weihwasser nicht richtig geweiht hat? Mittlerweile kommt er schon jeden Tag und bespritzt mich damit, aber ich spüre rein gar nichts – nicht einmal ein Kribbeln.“
    „Ach Arrow“, sagte Socks mit seiner Reibeisenstimme, „wenn die Menschen Angst vor dir haben, dann tu ihnen doch einfach den Gefallen. Die Zeiten haben sich geändert. Wir können uns ihnen nicht aufzwingen und das sollten wir auch nicht. Es war schön, solange es gedauert hat, doch langsam sollten wir Platz machen für andere Bräuche. Solange sie das glücklich macht.“
    „Macht es sie denn glücklich, wenn wir einfach aus ihrem Leben verschwinden?“, fragte Arrow melancholisch. „Weißt du, ich mag die Menschen – sehr sogar. Ich bin unter ihnen aufgewachsen. Zwar erscheinen mir ihre Beweggründe nicht immer logisch, trotzdem sind sie ein Teil von mir.“
    „Da bist du wohl nicht die Einzige, die das so sieht. Aber Herzchen, wer sagt dir denn, dass es auf ewig so sein wird? Möglicherweise erinnern sie sich eines Tages wieder an uns und wünschen sich uns zurück.“
    „Und was schlägst du vor?“
    „Lass ihnen ihren Willen. Wenn wieder einer kommt und dich mit Wasser bespritzt, dann tu einfach so, als wäre das eine Qual.“ Socks lachte. „Das machen hier alle so!“
    Vorsichtig passte er Arrow den ersten Schuh an. „Sag mal, Herzchen, was hält dich eigentlich hier? Du sagst, alles hätte sich verändert, die Leute hätten Angst vor dir und Freunde hast du hier nicht wirklich.“
    „Hm.“ Nachdenklich stellte Arrow ihr Tasse auf den Tisch. „Anfangs hatte ich gehofft, das Glück meiner Kindheit hier wiederzufinden, doch bevor mir klar wurde, dass daraus nichts wird, habe ich erfahren, dass ein Freund von mir in Not geraten ist – in großer Not.“
    Traurig betrachtete sie die Male an ihrem Unterarm.
    „Also möchtest du ihm helfen?“, fragte Socks und strich sich über das Kinn. „Du hast gewissermaßen eine Mission zu erfüllen. Es muss Jahre her sein, dass ich so etwas zum letzten Mal erlebt habe.“
    „Ja, aber ich weiß nicht, wie ich an ihn heran kommen kann. Er besucht mich nicht. Dass es ihm schlecht geht, habe ich von anderen erfahren. Und wie du weißt, kann ich den Wald nicht verlassen. Sicher – wenn ich die Reise auf mich nehme, könnte ich in das Dorf, aber wenn dort etwas Unvorhergesehenes geschieht, kann ich ja nicht zurück, weil das Eisen mich sicher nicht wieder in den Wald lassen würde. Verstehst du, was ich sagen will?“
    Socks nickte. „Der Wald gibt dir ein Gefühl von Sicherheit. Du bist gefangen im goldenen Käfig.“
    Arrows Augen leuchteten und sie schnippte mit den Fingern. „Genau so ist es.“
    „Na dann mach dir doch einfach die Angst des Priesters und seiner Schar zu deinem Vorteil.“ Socks grinste durchtrieben. Arrow hätte nicht gedacht, dass er so auf Zack war, aber es war in jedem Fall eine fantastische Idee. Leider jedoch sollte es viele Wochen und Stürme dauern, bis Arrow diesbezüglich zum Zuge kam.
     
    Als Lizzy wütend die Wäsche von der Leine zupfte, bemerkte sie die alte Frau nicht, die ihr vom Wegesrand dabei zuschaute.
    Immer und immer wieder fluchte sie über das fürchterliche Weib, dass es nie gut mit ihr zu meinen schien.
    Doch als die Alte sie ansprach, fuhr sie wie vom Blitz getroffen herum.
    „Verzeihen sie bitte“, sagte die Frau, während sie gleichzeitig auf einem Krückstock gestützt näher kam. „Ich konnte nicht umhin, ihre Worte zu hören. Von wem war die Rede?“
    Lizzy hatte sich noch nicht ganz von dem Schock erholt. Die Hand gegen ihr Herz gepresst, während sie heftig atmete, betrachtete sie die Frau. Ganz in Schwarz war sie gehüllt und das dunkle Kopftuch gab einige ihrer weißen Haare preis. Tiefe Falten hatten die Alte geprägt, und obwohl jeder ihrer langsamen Schritte viel Anstrengung zu kosten schien, hatte sie etwas sehr Junges an sich, etwas Anmutiges, das voller Güte strahlte.
    „Na von diesem verfluchten Weib!“, stieß sie voller Zorn aus und deutete dabei in Richtung Wald.
    Die Alte schaute sie fragend an.
    „Na das Weib, das in den Wäldern lebt!“, erwiderte Lizzy verständnislos die Blicke.
    Die Alte zuckte mit den Schultern.
    „Aber sie müssen doch von ihr gehört haben! Jeder spricht über sie. Seit Monaten

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