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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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zart, bevor sie sich wieder dem Bild zuwandte.
    „Es ist wunderschön, nicht wahr?“, fragte Arrow mit leuchtenden Augen.
    „Das ist es. Ich hatte es vergessen. Als ich es heute morgen erblickte, traf es mich wie ein Schlag und doch ist es ein Segen.“
    „Dann kennst du dieses Bild also?“
    Sally nickte. „Nach dem Brand hatte ich damit gerechnet, dass es zerstört sein würde. Es muss hunderte Jahre alt sein.“
    „Es ist ein Schatz“, murmelte Arrow verträumt.
    „Ja, das ist es und es ruft die schönsten Erinnerungen in mir wach.“
    Sally hatte Tränen in den Augen, da war sich Arrow sicher. Doch sie versuchte mit aller Mühe, sie zurückzuhalten.
    „Dann ... dann stimmst du mir also zu, wenn ich sage, dass ich die Wände nicht neu bemale, sondern einfach restauriere.“
    Sallys Augen strahlten, wie die eines Kindes an Weihnachten. „Das wäre wunderbar, mein Kind.“
    Somit machte Arrow sich an die Arbeit. Sie malte den ganzen Tag an der Wand und Sally kam sie dabei so oft besuchen, dass die beiden Frauen sogar das Mittagessen dort zu sich nahmen. Selbst Harold verschlug es beim Anblick des Bildes einen winzigen Moment lang die Sprache.
    In den nächsten Tagen pendelte sich dieser Ablauf ein. Irgendwann ging es sogar so weit, dass sie Harold zum Essen dazu baten, damit der sich nicht ständig an der Tür rumdrücken musste, um ihnen unauffällig Gesellschaft zu leisten. Selbst Rose besuchte sie gelegentlich zur Mittagszeit, um an diesem Ritual teilzunehmen. Zusammen erzählten die drei von alten Zeiten und Arrow verfolgte diese Geschichten mit größter Spannung. Über viele Anmerkungen brachen sie gelegentlich in schallendes Gelächter aus. Letzten Endes hatte diese Arbeit für sie alle viele gute Seiten. Sally und Rose benahmen sich manchmal wie gackernde Teenager und zweifellos hatte Harold sehr viel mehr sympathische Züge an sich, als Arrow es für möglich gehalten hatte. Es tat ihr leid, ihn so falsch eingeschätzt zu haben.
    Scheinbar gab es nicht nur in Arrows Leben einen großes Stück, das fehlte, sondern auch bei Rose, Sally und Harold. Natürlich waren die verschwundenen Erinnerungen aus Arrows Vergangenheit damit nicht zur Nebensache geworden, doch sie waren weniger präsent und das zum ersten Mal seit dem Unfall. Es war nur ein kleiner Schritt für ihre Zukunft, doch trotzdem von unschätzbarer Bedeutung.
    Einmal mehr war es bereits spät geworden, als Arrow das letzte Stück Wand in der großen Halle freilegte. Nach all den Tagen hatte ihre Begeisterung mehr und mehr zugenommen und sie konnte es kaum erwarten, das Gesamtkunstwerk zu betrachten.
    Als Sally ihr einen Tee brachte, nahm sie diesen dankbar an. Beide Frauen schreckten zusammen, als es ans Fenster klopfte.
    Schnell beruhigten sie sich wieder, als Arrow erkannte, dass es nur Grey war, die nach ihr Ausschau hielt. Sie öffnete ihr.
    „Es wird noch einen Moment dauern. Sag Großmutter, dass ich bald aufbreche“, flüsterte sie ihr zu. Nachdem sie ihr einen Kuss auf ihre Stirn gegeben hatte, machte die Eule sich wieder auf den Weg und Arrow daran, ihre Arbeit zu vollenden.
    Offenbar handelte es sich nur noch um eine Person, die der Ruß verbarg. Dem Körper nach zu urteilen wart sie etwas größer dargestellt als die übrigen.
    „Ach weißt du, Arrow, es tut so gut, dies alles wieder zu sehen. Es bringt neue Hoffnung. Innerhalb dieser Wände ging es einst sehr viel lebhafter zu als heute“, schwärmte Sally.
    Ohne ihre Arbeit zu unterbrechen, antwortete Arrow: „Es freut mich sehr, dass euch das so glücklich macht. Und ich bin mehr als gespannt, was im nächsten Zimmer auf mich wartet.“
    „Das bin ich auch“, kicherte Sally. „Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung.“
    Als Arrow mit ihrer Arbeit fertig war, nahm sie Sallys Worte nur noch verschwommen wahr und starrte wie gebannt in die Augen eines Mannes, dessen Blick sie völlig fesselte.
    „Wer ist das?“, fragte Arrow halblaut, ohne zu bemerken, dass sie Sally unterbrach.
    Mit einem Lächeln, welches nur zu gut verriet, dass Sally genau wusste, was in Arrow vorging, antwortete sie: „Einst lebte er hier. Dies war sein Schloss und diese Bilder stammen von ihm.“
    „Er hat das gemalt? Woher weißt du das?“
    Während Arrow sprach, konnte sie ihre Augen nicht von dem Bildnis dieses Mannes nehmen. Mit Sicherheit war er auf der Darstellung schon einige Jahre älter als Arrow, doch er sah einfach wunderschön aus. Sein athletischer Körper und der arrogante

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