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Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition)

Titel: Winterwelt (Sommer-Sonderpreis bis zum 06.08.2012!) (Winterwelt Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Stoye
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Anstrengungen, nach Hause zu finden, waren fehlgeschlagen, also brauchte sie einen neuen Plan.
    Während die dicken flauschigen Flocken sie langsam zuschneiten, ging Arrow die Möglichkeiten durch. Rufen kam infrage oder sitzen bleiben und warten. Rufen würde sie schneller ans Ziel bringen, doch dann wäre das ganze Dorf auf den Beinen. Aber es war immerhin ein Plan.
    Während sie darüber nachdachte, summte sie vor sich hin ein Liedchen, welches sie aus ihren frühesten Kindertagen kannte. Ihr Vater hatte es ihnen immer vorgesungen, wenn sie ins Bett mussten. Auch heute wirkte das Lied noch wahre Wunder, wenn es ums Einschlafen ging. Es machte den Kopf frei und ließ jede Anspannung abfallen.
    Bei der zweiten Strophe stimmte plötzlich ein weiteres Summen mit ein, das Arrows Herz Purzelbäume schlagen ließ. Mit einem Sprung war sie vom Brunnenrand auf ihren Beinen.
    Vor ihren Augen formte sich eine Person. Sie wippte auf und ab, lächelte Arrow an, nahm sie in den Arm und begann mit ihr zu tanzen. Es war ein Moment, der die schönsten Erinnerungen in ihr weckte. Erinnerungen an ihre Kindheit, an Freude und Schmerz, Kummer und Liebe, aber vor allem an Freundschaft.
    Als das Lied vorbei war, verbeugten sie sich voreinander, bevor der „Schneeengel“, wie Arrow ihn nennen würde, in tausend Flocken zersprang.
    Hinter ihr erklang wieder die Stimme: „Wie schön, dass sich einige Dinge niemals ändern.“
    Sie drehte sich um und vor ihr stand in leibhaftiger Gestalt jene nach Frühling duftende Person, mit dessen Abbild sie grade noch getanzt hatte.
    „Dewayne!“, rief sie freudig und fiel ihm in die Arme.
     

Heimkehr
     
    Dewayne war wie ein Bruder für Arrow. Er war der Spiegel ihrer Seele.
    An seine Eltern hatte er nur wenige Erinnerungen. Arrows Vater erzählte, dass sie eines Tages spurlos verschwunden waren. Niemand konnte einen Hinweis geben und jede Suche und jedes Warten waren vergebens. So nahm Melchior ihn bei sich auf. Ansonsten erwähnte er Dewaynes Eltern selten, denn sie waren seinerzeit eng verbunden gewesen und ihr Verlust schmerzte ihn sehr. Alle wussten das, auch wenn er es nicht direkt zeigte. Denn die Art, wie er Dewayne liebte, und dass er ihn immer auf gleicher Stufe mit seiner Tochter stellte (welche sich ziemlich hoch in den Wolken befand), schloss jeden Zweifel aus, dass es anders hätte sein können.
    Man merkte es aber auch an Dewayne. Er war zwar irgendwie nicht wie alle anderen, doch dann auch wieder Melchior in vielen Dingen so ähnlich. Und sie verstanden sich blind. Oft redeten sie unverständlich von wichtig klingenden Angelegenheiten. Das Wenige, was Arrow von diesen Gesprächen mitbekam, ergab für sie keinerlei Sinn. Aber es schien sie miteinander zu verbinden und so hatte sie das Gefühl, dass es etwas gab, was Dewayne nicht aus ihrem Leben verschwinden lassen wollte. Denn auch er hatte unter anderem eines Tages die Leidenschaft, auf Reisen zu gehen, von Melchior übernommen. Doch anders als ihr Vater, der sich jedes Mal sehr herzlich von Arrow verabschiedete, zog Dewayne es vor, sich einfach wortlos in Luft aufzulösen.
    Als er das erste Mal aufgebrochen war, hatte sie nach dem Erwachen am Morgen nur ein Vergissmeinnicht auf ihrem Kopfkissen vorgefunden und Anne hatte ihr erklärt, dass er für längere Zeit nicht heimkommen würde. Täglich hatte Arrow auf seine Rückkehr gewartet. Es war schwer ohne ihn, denn er war immer da gewesen. Und selbst als er nach Monaten für einen kurzen Besuch vorbeigeschaut hatte, hatte er nur rätselhafte Antworten gegeben, die lediglich noch mehr Fragen aufwarfen. Wieder hatte Arrow nur ein Vergissmeinnicht gezeigt, dass Dewayne erneut aufgebrochen war. Einst waren das ihre Lieblingsblumen, doch nun mochte sie sie nicht mehr und von diesem Zeitpunkt an hießen sie bei ihr nur noch „Warte-nicht-auf-mich-es-könnte-spät-werden“.
    Mittlerweile hatte sie sich an dieses Ritual zwar nicht gewöhnt, ließ es jedoch ohne jeden Protest über sich ergehen. Dewayne war eben nicht wie alle anderen, was nicht nur sein wortloses Verschwinden zeigte. Gelegentlich gab es auch Schmetterlinge, die seinen Namen flüsterten und tanzende Schneeengel.
    „Wie hast du das gerade gemacht?“, fragte Arrow ihn aufgeregt.
    „Was meinst du?“
    „Na diesen ... Schnee ... dings ... Wie hast du das angestellt?“
    „Welchen Schneedings?“, fragte er schelmisch. „Geht es dir gut, Arrow?“
    „Danke, es geht mir bestens … Jetzt jedenfalls“, stammelte sie

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