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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hatte allmählich begriffen, war kurz davor, zu akzeptieren, dass Malcolm der Partner war, den sie sich für dieses Versprechen, für dieses Leben wünschte.
    Dennoch, sinnierte sie, verlangte eine Partnerschaft dieses Teilen, ein tiefes Vertrauen, ein Kennen . In ihm gab es noch so vieles, das er verbarg oder von dem er sie sogar ausgrenzte.
    Wie sollte dieses Fundament – für sie beide – halten, wenn er Teile von sich verschlossen hielt?
    Ruhelos rückte sie ein Kissen auf dem Sofa zurecht. Vielleicht verlangte oder erwartete sie zu früh zu viel. Doch Malcolm war nicht der Einzige, der wissen wollte, wie Dinge funktionierten, und warum.
    Als sie sah, wie Scheinwerferlicht auf die Fensterscheiben fiel, runzelte sie die Stirn. Bei genauerem Hinsehen erkannte sie Malcolms Wagen und eilte erfreut zur Haustür, weil es war, als hätte sie ihn mit ihren Gedanken herbeschworen.
    »Es ist spät«, sagte er, als er unter den Säulenvorbau trat und sich mit den Fingern durchs regenfeuchte Haar strich.
    »Kein Problem. Komm rein. Draußen ist es nass und kalt.«
    »Ich habe noch Licht gesehen, da dachte ich, du bist vielleicht noch auf.«
    »Richtig gedacht.« Irgendwas stimmt nicht, begriff sie, als sie ihm ins Gesicht sah, die Anspannung darin bemerkte. »Wir sind gerade mit dem Saubermachen fertig.«
    »Ach ja, stimmt. Wie war’s denn? Die Feier?«
    »Ganz toll.« Er beugte sich nicht zu ihr, um sie zu berühren, zu küssen. Sie lehnte sich an ihn, strich mit den Lippen über seinen Mund in einer Geste, die ebenso sehr Begrüßung wie Trost war. »Von Anfang bis Ende.«
    »Schön.«
    Er spazierte durch die Eingangshalle, offenbar ruhelos.
    Erzähl mir, was los ist, dachte sie. Sie konnte die Barriere zwischen ihnen förmlich sehen, wollte jedoch ungern daran rücken. »Malcolm …«
    »Hast du mal ein Bier?«
    »Klar.« Gib ihm ein bisschen Zeit, sagte sie sich, als sie voraus in Richtung Küche ging. »Ich schätze, dein Abend war auch lang. Hast du alles geschafft, was du wolltest?«
    »Nein. Ich habe eine Beule reingemacht, aber dann kam noch was anderes.«
    Sie holte ein Bier aus dem Kühlschrank, wollte ein Glas nehmen.
    »Flasche ist okay.« Er öffnete den Verschluss, trank jedoch nicht.
    Warum wusste sie nicht, wie sie damit – mit ihm – umgehen sollte, sie, die doch immer wusste, was zu tun war? »Möchtest du was essen? Wir haben noch Reste von der Party, oder Mrs G.’s …«
    »Nein. Alles bestens.«
    Nein, dachte sie, als er in der Küche herumwanderte. Ganz und gar nicht.
    Genug, entschied sie. Einfach genug. »Sag mir, was los ist.«
    »Ich hatte was zu erledigen. Als ich damit fertig war, hatte ich noch keine Lust, nach Hause zu gehen, also dachte ich, vielleicht habe ich Glück, und du bist noch wach. Und das bist du.« Jetzt erhob er sein Bier, setzte es jedoch nach einem Schluck wieder ab. »Und weil du es bist, kann ich dich vielleicht ins Bett locken.«
    Frustration und Enttäuschung mischten sich auf unangenehme Weise mit Unwillen. »Wenn ich dächte, du wärst für ein Bier und Sex vorbeigekommen, würde ich vielleicht mit mir reden lassen. Da ich das aber nicht glaube, kannst du mich nicht ins Bett locken, nein.«
    »Einen Versuch war es wert. Dann geh ich mal wieder.«
    Jetzt sickerte echter Ärger in die Mixtur. Parkers Augen blitzten, als sie loslegte. »Denkst du, du kannst einfach herkommen, an die Tür klopfen und dich dann umdrehen und gehen, wenn du zu deinen Bedingungen nicht bekommst, was du willst?«
    Sein Gesicht blieb ruhig – neutral, dachte sie, und stellte sich vor, dass er die gleiche Miene bestimmt auch beim Poker zur Schau trug.
    »Ich wüsste nicht, dass ich irgendwelche Bedingungen gestellt hätte. Die Stimmung ist nicht die richtige, also geh ich nach Hause. Wir können beide noch ein paar Stündchen schlafen.«
    »O ja, das klappt bestimmt prima, jetzt wo du mich so auf die Palme gebracht und aufgewühlt hast.«
    Mal blieb stehen und fuhr sich mit der Hand durchs Haar. »Tut mir leid. Das wollte ich nicht. Ich hätte gleich nach Hause fahren sollen.«
    »Vielleicht hättest du das, da du zu denken scheinst, es sollte nicht zu unserer Beziehung gehören, dass du mir irgendwas anvertraust oder irgendwelche Gefühle zeigst.«
    Die neutrale Miene wich blitzschnell der Verärgerung. »So ein Quatsch.«
    »Erzähl du mir nicht, was Quatsch ist. Ich habe doch Augen im Kopf. Du findest allein raus«, fügte sie hinzu und wollte an ihm vorbeigehen.
    Als er sie am Arm packte,

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