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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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zu sehen bekommen.«
    Sie gingen gemeinsam hinauf, doch bevor sie sich trennten, blieb Parker auf dem Treppenabsatz stehen. »Ich hatte das Finger-weg-Cape an.«
    »Was?«
    »Ich bin nicht blöd. Er hat schon in der Küche so eine kleine Geste gemacht. Ehrlich gesagt, macht er ständig kleine Gesten, wenn ich ihm über den Weg laufe, was ein bisschen unangenehm und verwirrend ist, aber damit komme ich klar. Als ich ihn zur Tür brachte, dachte ich mir also schon, dass er was vorhaben könnte.«
    Laurel machte große Augen. »Und dann hast du das Finger-weg-Cape übergestreift? Den berühmten Panzer, der Männer aller Altersklassen, Glaubensrichtungen und politischen Neigungen abwehrt?«
    »Ja.«
    »Und doch hat es bei ihm nicht funktioniert. Er ist immun.« Laurel gab Parker einen Klaps auf den Arm. »Womöglich ist er der Einzige seiner Art.«
    »Das ist nicht witzig.«
    »Doch, und wie. Und sexy.«
    »Ich habe aber nicht vor, mit Malcolm Kavanaugh irgendwas zu machen, das witzig oder sexy ist.«
    »Parker, wenn du nicht irgendwie an ihm interessiert wärst, hättest du ihn abgeschüttelt wie ein Stäubchen auf deinem Kostüm. Er …« Laurel suchte nach dem richtigen Wort. »Er fasziniert dich.«
    »Nein, er … vielleicht.«
    »Als deine Freundin lass mich sagen, es ist schön zu sehen, dass dich ein Mann fasziniert, vor allem, da ich diesen Mann mag und mir aufgefallen ist, dass er auch fasziniert von dir ist.«
    Parker zuckte heftig die Achseln. »Er will mich doch nur ins Bett kriegen.«
    »Ja, natürlich will er dich ins Bett kriegen. Aber ich bin mir überhaupt nicht sicher, ob es ›nur‹ das ist.«
    »Ich werde keinen Sex mit ihm haben. Wir haben eine rein geschäftliche Beziehung.«
    »Weil er dein Automechaniker ist?«
    »Er ist der Mechaniker von Vows, und er ist Dels Freund.«
    »Parker, deine Ausreden sind so lahm, dass sie hinken. Das bringt mich auf den Gedanken, du könntest Angst haben, dass du mit ihm Sex haben willst.«
    »Es geht nicht um Sex. Es geht nicht immer alles um Sex.«
    »Du hast davon angefangen.«
    Erwischt, gestand Parker sich ein. »Und jetzt höre ich wieder auf damit. Ich habe sowieso zu viel im Kopf, um darüber nachzudenken. Morgen haben wir ein volles Programm. Genau wie an den vier Tagen danach.«
    »Stimmt. Magst du, dass ich noch mit hoch komme und ein bisschen bei dir bleibe?«
    Die Tatsache, dass sie sich das wünschte, wirklich wünschte, zeigte Parker nur, dass sie zu viel Lärm um nichts machte. »Nein, danke, alles bestens. Und ich habe noch ein bisschen Arbeit zu erledigen, bevor ich schlafen gehe. Bis morgen früh.«
    Sie ging allein nach oben und schaltete zur Gesellschaft den Fernseher ein. Nachdem sie aus den Schuhen geschlüpft war, untersuchte sie beide auf Dellen, Kratzer oder Schrammen. Zufrieden stellte sie das Paar dann an seinen Platz im Schuhregal ihres Garderobenschranks. Sie ließ ihr Kostüm in den Kleidersack für die Reinigung fallen und drückte ihren Schmuck zurück in die dafür vorgesehenen Halterungen in den flachen Schubladen.
    Sie streifte ein Nachthemd über, dann einen Morgenmantel, in dessen Tasche sie ihr Telefon steckte. Sie überlegte, ob sie ein ausgiebiges heißes Bad nehmen sollte, entschied sich jedoch dagegen, da ausgiebiges heißes Baden zum Nachdenken und Träumen verleitete. Auf beides war sie nicht erpicht.
    Stattdessen konzentrierte sie sich auf ihr Programm des folgenden Tages, während sie ihr Gesicht reinigte und mit Gesichtswasser und Feuchtigkeitscreme pflegte.
    Von wegen glühig, dachte sie und warf ihrem Spiegelbild einen kühlen Blick zu. Was für ein albernes Wort. Eigentlich war es überhaupt kein richtiges Wort, sondern total falsch.
    Laurel hatte das Liebesfieber. Daran erkrankten fast alle Bräute, und zu den Symptomen gehörte, dass sie alles und jeden durch einen rosaroten Liebesdunst sahen.
    Schön für sie, räumte Parker ein, als sie das Band aus ihrem Haar nahm. Gute Geschäfte für Vows.
    Apropos Geschäfte, sie würde sich jetzt eine Stunde Zeit nehmen, um die neuen Angaben und ersten Entscheidungen der Kunden von der Beratung am Abend in den Computer einzugeben.
    Schätzungsweise zweihundertfünfundzwanzig geladene Gäste, dachte sie, als sie zurück in ihr Schlafzimmer ging, obwohl sie später im Wohnzimmer an ihrem Laptop arbeiten wollte. Zum Gefolge der Braut würden sechs Personen gehören, darunter ein Blumenmädchen, das bei der Hochzeit im Juni fünf sein würde.
    Die Lieblingsblumen der Braut

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