Winterwunder
geht um Sherrys Hochzeit, und ich verstehe, ehrlich gesagt, nicht, was das mit mir zu tun hat.«
»Kannst du es fassen, dass es nun bald so weit ist?« Unbeirrt nippte Parker an ihrem Tee. »Und ehe wir uns versehen, sind Carter und Mac dran.« Sie ergriff erneut Dianes Hand. »Dann sind wir eine Familie. Und genau dadurch bin ich auf diese Idee gekommen.«
»Was für eine Idee?«
»Ich sollte lieber von Anfang an erzählen. Eigentlich habe ich Mac das Ganze zu verdanken. Du weißt ja, dass Sherrys größter Wunsch für die Hochzeit war, dass es witzig wird. Sie wünscht sich jede Menge Spaß, einen tollen Tag mit Freunden und Familie, ein Freudenfest. Ich muss dir sagen, Di, so viele Bräute sind besessen von den kleinen Details, den Einzelheiten – und natürlich sind wir hier genau dafür da. Es gehört zu unserem Angebot. Aber es ist so erfrischend, mit deiner Schwester zusammenzuarbeiten, mit einer Frau, die das große Ganze sieht. Sie sieht, na ja, eure Eltern – und dich.«
»Mich?«
»Dich und Hank und eure Kinder. Was ihr euch aufgebaut habt – das Leben, die Familie, die Beständigkeit. Das zu schaffen ist nicht so einfach, wie du weißt, und sie sieht, was ihr erreicht habt. Und all das beginnt mit der Hochzeit, mit der Feier der ersten Schritte auf diesem Weg. Du bist Sherrys große Schwester, du bist diesen Weg vor ihr gegangen, und du hast ihr geholfen, ihren zu finden. Du hattest einen großen Einfluss auf sie.«
Diane schnaubte verächtlich. »Sherry hört nie zu, was ich ihr zu sagen habe.«
»Weißt du was, ich glaube, uns ist oft nicht bewusst, was für einen Einfluss jemand auf uns hat. Erst gestern …« Parker brach ab und schüttelte leicht den Kopf. »Ich will niemandes Vertrauen missbrauchen, aber da es in der Familie bleibt … Erst gestern hat Sherry mir gesagt, wie wichtig du ihr bist, wie viel du ihr bedeutest. Wahrscheinlich ist es einfacher, das zu einem Außenstehenden zu sagen, nicht?«
Wieder starrte Diane sie blinzelnd an. »Das hat sie gesagt?«
»Ja, und dadurch ist mir klar geworden … aber ich greife schon wieder vor.« Parker wedelte lachend mit der Hand, als wollte sie ihre Gedanken zerstreuen. »Macs Idee. Sie hat Fotos von Sherry zusammengestellt, von eurer Familie, von Nick und seiner Familie. Alte Fotos und neue. Eine Art chronologischer Retrospektive. Mac ist so begabt. Ich weiß, dass ich parteiisch bin, aber ich muss sagen, die CD, die sie gemacht hat, ist fantastisch. Süß, witzig, charmant, treffend. Die Idee ist nun, die Bilder bei der Generalprobe vorzuführen.«
»Oh, ich komme nicht zur …«
»Es fehlt nur noch«, fiel Parker ihr ins Wort, »ein Sprecher. Sozusagen ein Conférencier. Jemand, der von Anfang an dabei ist. Nicht eure Eltern, denn für sie soll es auch eine Überraschung sein – und zur Krönung hat Mac das Hochzeitsfoto der beiden eingefügt. Ich dachte an Carter, weil er Lehrer und außerdem Sherrys Bruder ist. Er ist daran gewöhnt, öffentlich zu reden. Aber als Sherry und ich uns unterhalten haben, bin ich davon abgekommen. Das ist eine Schwesteraufgabe. Eine Große-Schwester-Aufgabe. Wer hat schließlich einen einzigartigeren, intelligenteren, intimeren Einblick in Sherrys Leben, in das eurer Familie, in das von Nick und seiner Familie, als du? Bitte, sag, dass du das machst.«
Wieder streckte Parker die Hand aus, stellte den Kontakt her, machte das Ganze persönlich.
»Ich weiß, es ist viel verlangt, und es ist so kurzfristig, aber es kommt im Moment einfach alles auf einmal. Wir brauchen dich.«
»Du möchtest, dass ich … dass ich Bilder erläutere?«
»Ich möchte es nicht nur, ich brauche dich. Und es sind nicht nur Bilder. Es ist eine Reise, Diane. Von Sherry und Nick, ja, aber auch von euch allen. Die Familie ist für beide so enorm wichtig. In den letzten Monaten habe ich sie kennengelernt und das begriffen. Das wird der Höhepunkt des Abends. Carter hat den Text schon formuliert, und er hofft, dass du Ja sagst und ihn mit ihm zusammen noch mal überarbeitest.«
»Carter will, dass ich …« Diane brach ab, offenbar völlig perplex.
»Oh, ich weiß, du hast schon unwahrscheinlich viel zu tun, und es ist viel verlangt. Aber ich helfe mit, so viel ich kann, so viel ihr es wollt oder braucht. Offen gestanden glaube ich nicht, dass du überhaupt Hilfe benötigst. Wer eine Familie so managt wie du, der kann meiner Ansicht nach alles schaffen.«
»Ich könnte es vielleicht machen, aber bevor ich zusage, müsste ich
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