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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ist immer noch eine Million Jahre alt und kotzgrün.«
    »Fünf Jahre«, korrigierte Mal. »Kotzgrün stimmt allerdings. Falls du deinen Dad überreden kannst, ich kenne einen Typen, der dir einen guten Preis für eine neue Lackierung machen würde.«
    »Echt?« Kaylees Miene hellte sich auf. »Ich werde ihn mal bearbeiten. Vielleicht könntest du …« Sie brach ab, und ihr Eifer verflog. »Deine Freundin kommt zurück.«
    Kaylee trollte sich wieder in Richtung Küche. Sie stolzierte nicht gerade davon, dachte Malcolm, aber viel fehlte nicht dazu. Amüsiert wandte er Parker wieder seine Aufmerksamkeit zu, als sie sich setzte. »Chiffon? Ein Tango-Notfall? Jemand, der auf einem Kamel zur Hochzeit reiten will?«
    »Einmal habe ich einem Bräutigam einen Streitwagen ausgeredet, und das war nicht leicht. Ein Kamel könnte ich abwenden. Nein, eine unserer Oktoberbräute hat gerade erfahren, dass ihr Vater in Las Vegas ist und dort die geldgierige, unterbelichtete Schnepfe – ihre Wortwahl – geheiratet hat, für die er ihre Mutter verlassen hat.«
    »Kommt vor.«
    »Ja. Die Scheidung ist diese Woche rechtskräftig geworden, und er hat keine Zeit verloren. Auch das kommt vor. Die neue Braut ist vierundzwanzig – zwei Jahre jünger als die Tochter.«
    »Autsch – das tut natürlich weh.«
    »Allerdings. Trotzdem kommt auch das vor«, erklärte Parker. »Wenn man aber all diese ›Kommt-vor‹ zusammenrechnet, ist das eine harte Nuss.«
    »Klar – für die erste Ehefrau vermutlich noch mehr als für die Tochter.« Obwohl Parker ihr erstes Stück noch nicht aufgegessen hatte, legte Malcolm ihr noch ein zweites auf den Teller. »Und was sollst du jetzt daran machen?«
    »Sie will keinen der beiden auf ihrer Hochzeit sehen, will nicht, dass er sie zum Altar führt wie geplant. Sie war darauf vorbereitet, die geldgierige, unterbelichtete Schnepfe als Gast ihres Vaters zu dulden, aber sie will sie unter keinen Umständen als seine Frau empfangen, als ihre Sch… – das Wort sagt man nicht – Stiefmutter, und sie will nicht zulassen, dass die andere ihrer immer noch völlig fertigen Mama gegenüber ihren neuen Status heraushängen lässt.«
    »Da muss ich ihr in allen Punkten Recht geben.«
    »Ja, es ist völlig gerechtfertigt, und wenn sie es sich wirklich so wünscht, sorgen wir dafür, dass es genau so wird.« Parker spülte einen Bissen Pizza mit Wein hinunter. »Das Problem ist, sie liebt ihren Vater. Trotz seiner zweifelhaften Urteilskraft und der entfernten Möglichkeit, dass er an akutem, männlichem Midlife-Crisis-Wahn leidet …«
    »He, wir sind nicht die Einzigen, die den kriegen.«
    »Ihr bekommt ihn aber öfter und im Allgemeinen mit schwereren Symptomen. Jedenfalls«, wiederholte Parker, »liebt sie ihn, und ich fürchte, wenn er sie nicht zum Altar führt, verdirbt ihr das den Tag mehr als die GUS. Wenn sie ihm dann später verzeiht – und das wird sie –, wird sie diese Entscheidung für immer bereuen.«
    »Hast du ihr das so gesagt?«
    »Ich habe ihr gesagt, es ist ihr Tag, ihrer und Davids, und was auch immer sie will oder nicht will, wir machen es möglich. Ich habe sie allerdings gebeten, ein, zwei Tage darüber nachzudenken, um ganz sicher zu sein.«
    »Du glaubst, sie entscheidet sich für Papa.«
    »Genau, und wenn ich Recht habe, werde ich der GUS unter vier Augen gnadenlos eintrichtern, wie das Protokoll einer Vows-Veranstaltung aussieht und wie man sich dort zu benehmen hat.«
    »Du wirst sie in Angst und Schrecken versetzen.«
    »Keineswegs.« Parker lächelte schwach.
    »Und du wirst es genießen.«
    Parker aß ein betont kleines Häppchen Pizza. »Das wäre kleinkariert und sehr unfein.«
    »Jede einzelne Minute.«
    Parker lachte. »Okay, ich geb’s zu.«
    »Damit haben wir ein bisschen mehr gemeinsam.«
    »Wie das?«
    »Ich denke, wenn man jemanden zurechtweisen oder herunterputzen muss, kann man das ebenso gut irgendwo genießen. Ich habe gehört, dass du vor einiger Zeit auch Macs durchgeknallte Mutter zur Schnecke gemacht hast.«
    »Und dass mich das immer noch sehr befriedigt, finde ich gar nicht kleinkariert oder unfein. Sie hatte es verdient. Wie hast du davon gehört?«
    »Männer tratschen auch. Del hat eine Schwäche für seine Macadamia, und dass ihre Mutter ihr so das Leben schwer machte, hat ihn total genervt. Außerdem hatte ich kurz zuvor selbst mit ihr zu tun, also wusste ich einigermaßen Bescheid.«
    »Stimmt – als Mac den Wagen ihrer Mutter abschleppen lassen hat.«

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