Winterwunder
sie daran erinnern würde, dass der andere Neuanfang schön war, voller Liebe und Hoffnung. Es würde ihr helfen, daran zu denken, dass sie damals keinen Fehler gemacht hat. Die Dinge hätten sich geändert, und jetzt wolle sie neu anfangen und bei Gott nicht aufhören, an die Liebe und die Hoffnung zu glauben. Damit hat sie mich überzeugt.«
»Man muss ihre, wie sagt man, Chuzpe bewundern«, bemerkte Mac.
»Ich stimme mit Parker – und ich bin außerdem dafür, dass wir eventuelle weitere Anfragen dieser Art immer von Fall zu Fall entscheiden.« Laurel schaute in die Runde. »Geschäft ist Geschäft, aber wenn Kunden nur darauf aus sind, einem Ex eine reinzuwürgen, glaube ich nicht, dass hier der passende Ort dafür ist.«
»Richtig«, stimmte Parker ihr zu. »Und wenn ich das Gefühl gehabt hätte, dann hätte ich auch versucht, sie davon abzubringen.«
»Okay.« Mac nickte. »Von Fall zu Fall.«
»Ich spiele mit«, entschied Emma, »weil es klingt, als ob sie einfach eine Tür zumacht und sehen will, was hinter anderen Türen liegt. Trotzdem macht es mich traurig.«
»Oh, da habe ich noch ein anderes neues Projekt, das dich hoffentlich aufheitert. Ich bin mit der Feinabstimmung des Buchentwurfs fertig.«
»Im Ernst?« Emma riss die Augen auf. »Ich weiß gar nicht, ob mich das aufheitert oder ob es mir Angst macht.«
»Ich maile euch allen die Datei. Ich möchte, dass ihr überarbeitet, korrigiert, Vorschläge macht, meckert, jammert, spottet. Vor allem im Hinblick auf die Abschnitte, die euren jeweiligen Arbeitsbereich betreffen. Wie bei der Scheidungsparty müssen wir uns auch bei diesem Projekt einig sein und uns damit wohlfühlen. Wir müssen es alle wollen.«
»Ich glaube, wir wollen es schon alle.« Wieder schaute Laurel in die Runde, suchte nach Bestätigung. »Es ist nur solches Neuland. Manchmal bleibt man in Neuland stecken.«
»Ich habe selbst sehr viel über das Thema Neuland nachgedacht.« Parker betrachtete ihre Wasserflasche. »Neue Schritte, neue Risiken. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir taff und clever genug sind, um die Schritte aufs Neuland zu wagen.«
»Na ja, wenn du es so ausdrückst.« Laurel schnaufte einmal durch. »Was haben wir zu verlieren außer unserem Ego, wenn wir das vermasseln?«
»Ich bin für Optimismus und gegen Vermasseln«, entschied Emma. »Ich kann es kaum erwarten, zu sehen, was du schon zusammengestellt hast, Parker.«
»Ich glaube, daraus kann man wirklich was machen. Mac, ich habe ein paar Fotos aus unseren Unterlagen eingefügt, die dein Können verdeutlichen – und gleichzeitig das von Emma und Laurel, indem ihre Arbeiten gezeigt werden. Das vermittelt einen bildlichen Eindruck von dem, was wir tun.«
»Ich stehe irgendwo zwischen Laurels vermasseltem Ego und Emmas Optimismus. Und von diesem Punkt aus will ich den Entwurf unbedingt sehen.«
»Gut. Wenn jede ihn durchgesehen hat, wenn ihr fertig seid, bequatschen wir alles. Und im Falle eines Falles schicken wir es dem Agenten. Wiederum natürlich nur, wenn wir uns alle einig sind.«
Parker atmete tief durch. »So, das wäre das.«
»Ich würde Carter gern einen Blick darauf werfen lassen. Englischlehrer«, fügte Mac hinzu. »Aufstrebender Romanschriftsteller.«
»Natürlich. Er kann auch redigieren, korrigieren und so weiter. Das wär’s von meiner Seite aus. Gibt es von euch aus noch irgendwas zu besprechen, wo wir schon alle hier sind?«
Emma hob blitzschnell die Hand. »Ich hätte noch eine Frage. Ich wüsste gern, was zwischen dir und Malcolm läuft. Also wirklich läuft, mit Details.«
»Ich schließe mich an«, sagte Laurel.
»Und wieder ein einstimmiger Beschluss.« Mac beugte sich über den Tisch. »Komm schon, Parks, spuck’s aus.«
14
Parker musterte die drei Gesichter um sie herum. Freundinnen, dachte sie. Ohne sie kann ich nicht leben. Ich kann ihnen nicht sagen, sie sollen sich um ihren eigenen Kram kümmern.
Jedenfalls nicht diesen Freundinnen.
»Was soll das heißen, was da läuft? Ihr wisst doch, was läuft. Malcolm und ich sind zusammen, und wenn Terminpläne und Stimmung passen, schlafen wir miteinander. Soll ich etwa Einzelheiten von unseren sexuellen Abenteuern vor euch ausbreiten?«
»Ich wäre dafür, aber das wäre eher was für einen Mädelsabend«, erklärte Laurel. »Mit viel Wein und Mrs G.’s Pizza.«
»Erste Frage.« Mac hielt einen Finger hoch. »Ist es für beide eine Bettgeschichte, eine Affäre oder eine Beziehung?«
Wohl wissend, dass sie damit
Weitere Kostenlose Bücher