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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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stattfinden konnte.
    »Mrs G., haben Sie …« Sie brach ab, als sie Malcolm in der Frühstücksecke sitzen sah.
    Ein altes Tuch lag zum Schutz auf der Tischplatte, und darauf waren verschiedene Werkzeuge und unidentifizierbare Teile ausgebreitet, die vermutlich zu dem Staubsauger gehörten, der auseinandergenommen auf dem Boden lag.
    »Telefoniert«, sagte er und deutete mit dem Daumen auf Mrs Gradys Privatbereich.
    »Ich wusste gar nicht, dass du hier bist.« Und das war auch so eine Sache, oder? So oft ließ er ihr keine Zeit zu planen, sich vorzubereiten, sich eine Strategie zu überlegen. »Was machst du?«
    »Ich musste einen Porsche in der Gegend abliefern, also habe ich vorbeigeschaut. Mrs G. wollte den hier gerade auf den Friedhof für Haushaltsgeräte befördern.«
    Er schüttelte sich das Haar aus den Augen, während er eine Schraube lockerte, oder einen Bolzen, oder irgendwas, wodurch zwei Teile miteinander verbunden wurden.
    »Ich kann ihn reparieren.«
    Parker trat näher heran. »Echt?«
    »Wahrscheinlich. Einen Versuch ist es wert.« Er legte den Kopf schräg, um sie anzulächeln. »Ist nicht so kompliziert wie ein Porsche.«
    »Vermutlich nicht, aber woher weißt du, wohin jedes Teil gehört, wenn – falls – du das Ding wieder zusammenbaust?«
    »Vom Auseinanderbauen.«
    Sie hätte eine Liste gemacht, dachte Parker. Eine Skizze angefertigt. Sie sah zu, wie Mal an einem Ding herumfummelte, das ein Motor sein konnte – oder ein Teil davon. »Was ist daran kaputt?«
    »Mrs G. hat gesagt, er hätte angefangen zu knacken.«
    »Zu knacken?«
    »Und zu rattern. Willst du eine Nachhilfestunde im Reparieren von Haushaltsgeräten, Legs? Ich kann dir die Grundlagen beibringen, dir ein paar hübsche, feine Werkzeuge kaufen.«
    Parker sah ihn absichtlich von oben herab an. »Ich habe Werkzeug, vielen Dank.«
    »In Pink?«
    Parker versetzte ihm eine Kopfnuss, entlockte ihm damit ein Grinsen. » Das sind meine Werkzeuge.«
    »Ja? Sie sind gut. Bist du fertig für heute?«
    »Hoffentlich.« Sieh dir seine Hände an, dachte sie. Natürlich war sie verknallt. Sie waren so kundig, so sicher. Genau wie wenn er sie anfasste. Sie trat einen Schritt zurück, beschloss, jetzt gleich ein Glas Wein zu trinken.
    »Ich dachte, es wäre Pokerabend.«
    »Ist es auch. Ich fahre später zu Del rüber.«
    Er war unrasiert, und seine Jeans hatte Risse und Ölflecken. Sie vermutete, dass die Kleiderordnung zum Pokern sehr, sehr zwanglos war.
    »Möchtest du was trinken?«
    »Nein, danke.«
    Er arbeitete eher schweigsam weiter, während sie sich Wein einschenkte – hin und wieder ein unterdrückter Fluch, ein zufriedenes Brummen. Er klopfte mit dem Fuß auf den Boden wie zu einer inneren Melodie, und sein Haar fiel in einer dunklen, wirren Masse herab, dass es ihr in den Fingern juckte, hineinzugreifen.
    Vielleicht war sie ein bisschen in ihn verliebt, aber das war ebenso harmlos wie verknallt zu sein. Oder? Es war ja nicht so, dass sie den Rest ihres Lebens mit ihm verplante.
    Gott, warum konnte sie nicht einfach locker bleiben und es nicht so kompliziert machen?
    »Und, wie läuft’s, Malcolm?« Mrs Grady kam wieder herein und zwinkerte Parker zu.
    »Ich glaube, ich hab’s.«
    »Also, sobald du das Ding wieder zusammengebaut hast, gehst du dich waschen. Dann kannst du Kekse und Milch haben.«
    Malcolm warf ihr einen Blick zu und grinste. »Okay.«
    »Schön, so einen handwerklich begabten Mann im Haus zu haben. Wir sind jetzt schon ziemlich lange ein reiner Frauenhaushalt. Nicht, dass wir uns nicht durchmogeln, aber wenn mir das nächste Mal eine der Waschmaschinen Ärger macht, weiß ich, wen ich anrufe.«
    » Eine der Waschmaschinen?«
    »Wir haben auf jeder Etage einen Hauswirtschaftsraum mit den entsprechenden Geräten.«
    »Praktisch.« Mal sah Parker an und zog eine Augenbraue hoch. »Und effizient.«
    »So ist es. Ich gehe heute Abend mit ein paar von meinen Mädels aus«, wandte Mrs Grady sich an Parker. »Ich kümmere mich um eure Pizza, bevor ich gehe.«
    »Wir können auch einfach was zusammenmixen«, begann Parker. »Gehen Sie nur und amüsieren Sie sich.«
    »Das habe ich vor, aber ich kann beides tun. Deine Mutter sehe ich auch heute Abend, Mal.«
    »Echt? Sie geht aus?«
    »Ein Häppchen essen, jede Menge Klatsch und Tratsch. Und wer weiß, was wir danach noch anstellen.«
    »Ich zahle die Kaution, um Sie aus dem Knast zu holen.«
    Mrs Grady lachte schallend. »Ich erinnere dich dran.« Mit geschürzten Lippen

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