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Winterwunder

Winterwunder

Titel: Winterwunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Zeit schinden konnte, stand Parker auf, um sich noch eine Tasse Tee einzuschenken. »Warum kann es nicht alles drei sein?«
    »Okay, bei einer Bettgeschichte geht es nur um Spaß und Triebbefriedigung. Eine Affäre geht tiefer, und man kann sich eventuell vorstellen, dass mehr daraus wird. Das ist meist das, was man hat, bis die Luft raus ist oder man weiterzieht.« Bestätigung heischend schaute Emma in die Runde. »In eine Beziehung investiert man dagegen wirklich Anstrengungen, dabei geht es darum, eine Bindung zu jemandem herzustellen und aufrechtzuerhalten. Dabei können Elemente aus den beiden Erstgenannten mit einfließen, aber eine Beziehung ist mehr als die Summe dieser Teile.«
    »Sie sollte eine Talkshow machen.« Laurel erhob ihre Teetasse. »Also, um unserer betriebseigenen Expertin zu folgen, hast du einfach nur Spaß, überlegst du, ob mehr daraus werden könnte, oder baust du eine Bindung auf?«
    Parker beschloss, dass sie ein Petit Four wollte. »Das Problem bei euch dreien ist, dass ihr alle eine feste Beziehung habt, mehr noch, ihr seid total verliebt und wollt bald heiraten. Deshalb betrachtet ihr mich durch diese Brille.«
    »Du weichst der Frage nicht nur aus, sondern du drehst sie um. Das gilt nicht. Und es stimmt auch nicht«, beharrte Mac. »Wir erzählen einander, wie wir uns fühlen – so ist das nun mal bei uns. Dass du es uns nicht erzählst, sagt mir, dass du noch daran knabberst und dir vielleicht ein bisschen Sorgen machst. Du bist einfach noch nicht so weit. Das ist okay. Wir warten, bis du bereit bist.«
    »Das ist echt hinterhältig.« Mit finsterer Miene biss Parker in das hübsche Minitörtchen. »Wir warten – unterschwellige Botschaft –, weil wir deine guten, treuen und loyalen Freundinnen sind.«
    Mac nahm sich ebenfalls ein Petit Four. »Hat es funktioniert?«
    »Miststück.«
    »Es hat funktioniert.« Laurel lächelte. »Und nur Emma hat Gewissensbisse. Aber darüber kommt sie hinweg.«
    »Gewissensbisse habe ich nur ein ganz kleines bisschen. Aber ich finde, wir sollten Parker nicht drängen, wenn sie es uns noch nicht erzählen will.«
    »Du auch?«
    Emma schlug die Augen nieder, als Parker ihr einen vernichtenden Blick zuwarf. »Die beiden haben einen schlechten Einfluss auf mich.«
    »Na schön. Die einfache Antwort lautet, ich weiß selbst nicht genau, was es ist. Ich schätze, ich knabbere wirklich noch daran. Es sind erst ein paar Wochen. Ich mag Malcolm. Ich bin gern mit ihm zusammen. Er ist interessant und clever und hat nichts von dem Wichtigtuerischen oder Geleckten oder Selbstgefälligen, das mich, na ja, entweder nervt oder langweilt. Er versteht, was es heißt, einen Betrieb zu leiten, und respektiert, was ich tue und wie ich es tue. Ich respektiere ebenfalls, was er tut, auch wenn ich nicht so viel davon verstehe, wie er es genau macht. Man muss ihm beinahe mit der Brechstange zu Leibe rücken, um ihn dazu zu bringen, was von sich zu erzählen.«
    »Du hast ja jede Menge Brechstangen in verschiedenen Formen, Größen und Farben«, stellte Mac fest. »Und du weißt so gut damit umzugehen, dass die Leute dir alles erzählen.«
    »Malcolm ist aber offenbar nicht ›die Leute‹. Unter der Oberfläche jedenfalls, was ganz schön frustrierend ist. Am liebsten würde ich sagen, wenn das alles so lange her und keine große Sache ist – zwei seiner Argumente –, warum erzählt er mir dann nicht einfach davon, wenn es mich doch interessiert? Statt dessen mache ich einen Rückzieher, weil ich denke, es ist doch eine große Sache, und deshalb will er nicht darüber reden. Dann wechselt er das Thema, das kann er ausgezeichnet, oder er bringt mich zum Lachen, oder wir haben Sex, und am Ende bin ich nicht viel schlauer als vorher. Außerdem ist er dreist.« Parker schluckte einen Bissen Petit Four hinunter, gestikulierte mit dem Rest. »Er hat so eine Art, die mich eigentlich nicht ansprechen sollte, überhaupt nicht, aber gleichzeitig kann er charmant sein und einfach … einfach locker. Und er schaut dich an – also mich, ich meine, die Leute, keine Ahnung. Viele Männer schauen einen nicht wirklich an, aber er schon. Es ist, als würde er nicht nur aufnehmen, was ich sage, sondern als würde er mich in sich aufnehmen. Und das ist irgendwie faszinierend.«
    Parker schnappte sich noch ein Törtchen. »Woher sollte ich wissen, wie ich auf diese Kombination aus faszinierend und locker abfahren würde? Das konnte ich echt nicht ahnen.«
    »Hm.« Laurels Blick schweifte

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