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Wir beide, irgendwann

Wir beide, irgendwann

Titel: Wir beide, irgendwann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Asher
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dir ewig nachtrauern?«
    »Natürlich nicht«, antworte ich, mit den Tränen kämpfend.
    »Vielleicht ist es anderen Jungs egal, wenn du dich so verhältst. Mir aber nicht.«
    »Wie meinst du das?«
    »Na, dass du sie gegeneinander austauschst, wie es dir passt«, antwortet Josh. »Selbst in der Zukunft hast du dir Jordan Jones vom Hals geschafft, als hätte er nicht die geringste Bedeutung. Und heute hast du Graham den Laufpass gegeben, um sofort mit Cody anzubandeln. Ich hab dich im Flur mit ihm gesehen. Doch falls das mit Cody nicht klappen sollte, versuchst du es sicherheitshalber mit mir. Und wer ist der Nächste?«
    »So habe ich das doch gar nicht …«
    »Doch, hast du!«
    Als Josh das sagt, kommt es mir wie ein Schlag ins Gesicht vor. Ich balle die Fäuste und rufe: »Entweder du nimmst das zurück oder du verlässt mein Zimmer!«
    »Bin schon weg!«, knurrt er.
    Sobald ich Joshs Schritte auf der Treppe höre, werfe ich mich aufs Bett. Meine Schultern zucken, mein Brustkorb hebt und senkt sich heftig. Ich werfe einen Blick auf die Pinnwand über meinem Bett. Sehe all die Fotos von uns. Auch dasjenige, das Kellan, Tyson, Josh und mich im Bälleparadies im GoodTimez zeigt. Seit letztem Jahr hängt es hier. In einer meiner Zukunftsversionen habe ich es sogar auf Facebook gepostet. Doch jetzt nicht mehr. Ich reiße es von der Pinnwand, mache kleine Schnipsel daraus und werfe sie in den Mülleimer.
    ➜
    Ich blicke aus dem Fenster. In Joshs Badezimmer sind die Jalousien heruntergelassen. Noch heute Morgen hatte er das Telefon aufs Fensterbrett gelegt, weil er Sydneys Anruf erwartete. Ich wollte ihn nicht damit aufziehen, weil ihm das bestimmt peinlich gewesen wäre. So behandelt man keine Freunde.
    Man verurteilt sie nicht. Man demütigt sie nicht. Doch ich wette, dass er alles bewertet und beurteilt, was ich tue. So wie heute Morgen, als er mir vorgehalten hat, dass ich mit Kyle und Graham zusammen war, obwohl sie mir nichts bedeuten. Oder in der Lunchpause, als er mir sagte, ich solle ruhig zu ihm kommen, wenn ich in Sachen Liebe einen Rat brauche. Er denkt, dass ich in Beziehungsdingen versage.
    Du kannst mich mal!
    Ich setze mich erneut an meinen Computer.
    Und deine Facebook-Regeln kannst du dir an den Hut stecken.
    Ich posiere mit meinem Ehemann in London. Als ich das Foto vergrößere, sehe ich, meine Haare sind heller als heute. Ich trage einen orangefarbenen Schal. Kevin ist unwesentlich größer als ich und hat dunkelbraune Augen. Im Hintergrund ragt Big Ben auf. Kevin hält ein Baby in den Armen. Zwischen meinen Knien schaut ein älteres Kind hervor.
    Emma Storm
    Wünsche mir einen besseren Regenmantel. Und mehr Schlaf. Und einen einzigen Tag ohne Bananenbrei in den Haaren.
    Gefällt mir · Kommentieren · Vor 17 Stunden
    Als ich zuvor mit Kevin oder mit Jordan verheiratet war, habe ich auch den Namen Nelson geführt. Was mag in den letzten zwanzig Minuten passiert sein, das mich dazu bringen wird, meinen Mädchennamen abzulegen?
    Ich scrolle nach unten.
    Emma Storm
    Ich verstehe nicht, warum einem die Leute in England ständig einen »Good Day« wünschen. Als wollten sie mich zwingen, einen guten Tag zu haben. Und wenn ich das NICHT habe?
    Gefällt mir · Kommentieren · 16 . Mai um 10 . 47
    Emma Storm
    Nichts als Windeln, neue Zähne und Schreianfälle. Kevin wollte, dass ich mit den Kindern zu Hause bleibe. Ich frage mich, warum nicht mehr Männer dazu bereit sind. Ich hab in meinem Job sogar mehr verdient als er!
    Gefällt mir · Kommentieren · 14 . Mai um 12 . 09
    Ich bin unglücklich. Schon wieder!
    Als ich sagte, ich wolle nicht in Ohio wohnen, hätte ich mich etwas genauer ausdrücken sollen. Ich hätte hinzufügen sollen, dass ich weder meinen Traumjob verlieren noch fern vom Meer leben will.
    Vorhin habe ich geschrieben, dass ich mich frage, was eine Meeresbiologin ausgerechnet nach Ohio verschlägt. Ich kann mir genau vorstellen, wie sich alles zugetragen hat. Kevin hat dafür gesorgt, dass wir dorthinziehen, damit er sich in seinem Job profilieren kann. Mir hat er damit jedoch genommen, was ich liebe. Und auch die Jungs hatten es nicht leicht, weil sie gezwungen waren, mitten im Jahr die Schule zu wechseln. Doch Kevin scheinen all diese Dinge egal zu sein. Der kümmert sich nur um sich selbst.
    Ich höre förmlich, wie Josh mich davor warnt, so zu denken. Er würde darauf hinweisen, dass dies nur ein kleiner Ausschnitt meiner Zukunft ist. Doch ich weiß, dass sie nicht rosig

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