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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wäre ja wohl unser verehrter Museumsdirektor jetzt nicht hier. Würden Sie so freundlich sein und uns kurz berichten, Werner?«
    Cabrius tat es und schloß mit den Worten:
    »Ich bin davon überzeugt, ähnliche Vorkommnisse gibt es zu Tausenden, ich kann also nicht ganz einsehen, was ein gestohlenes Relikt mit unserem üblichen Thema zu tun hat. Das einzig Interessante an der ganzen Angelegenheit ist die Tatsache, daß man vor dem Zweiten Weltkrieg etwas gefunden hat, das älter als eine Million Jahre ist, aber nach unserer Erkenntnis nicht älter sein kann als einige Jahrzehnte. Haben Sie wenigstens dafür eine Erklärung, Iwan?«
    »Kommt alles, aber immer der Reihe nach. Ich nehme an, Dr. Winter ist mit der Materie, die uns beschäftigt, nicht so vertraut wie wir. Eine Einführung würde zu lange dauern und …«
    »Keine Sorge«, unterbrach ihn Cabrius und hob die Hand. »Winter weiß Bescheid. Ich habe mich des öfteren mit ihm darüber unterhalten. Er teilt zwar nur meine Ansicht, aber ich gehöre ja schließlich trotzdem zu Ihrem Kreis.«
    Koltow nickte zustimmend.
    »Das stimmt, mein Lieber, und damit wäre auch Dr. Winter akzeptiert.« Er holte hörbar Luft. »Sie erinnern sich, worüber wir das letzte Mal sprachen. Ich machte Ihnen einige Andeutungen, ein Zeitparadoxon betreffend, immer vorausgesetzt, es gäbe so etwas wie eine Zeitmaschine und ein materielles Eingreifen. In den vergangenen Monaten wird Ihnen aufgefallen sein, daß ich immer mehr der Ansicht Jacks zustimmte, der die Zeit als einen Strom sieht, der an uns vorüberzieht. Sein Gleichnis mit dem Boot brachte mich auf die endgültige Lösung des Problems, wenn ich auch zugeben muß, mit meinen Experimenten erst im Anfangsstadium zu stehen. Immerhin weiß ich heute, daß sich meine Theorien in die Praxis umsetzen lassen. Meine Herren, die Zeitmaschine ist keine Utopie mehr! Es gibt sie bereits!«
    Ich muß zugeben, daß ich in diesem Augenblick das Atmen vergaß. Allerdings glaube ich kaum, daß ich Koltows Behauptung sofort mit dem Bewußtsein erfaßte und spürte, daß er die Wahrheit sprach, aber allein der Gedanke daran, daß ein ernsthafter Wissenschaftler die Zeitmaschine als Realität hinstellte, verblüffte mich ungemein und nahm mir jede Möglichkeit eines sofortigen Kommentars.
    Cabrius hingegen faßte sich sofort.
    »Himmel, wir haben doch nicht den ersten April!« rief er aus und griff nach seinem Glas. »Iwan, Sie Witzbold!«
    Koltow lächelte maliziös, ohne verärgert zu sein.
    »Klingt merkwürdig, nicht wahr? Aber noch seltsamer finde ich es, wenn ausgerechnet jene Menschen, die sich seit Jahren mit dem Problem der Zeit befassen, bei meiner Eröffnung derart reagieren. Sie glauben mir nicht, das sehe ich. Von Ihnen, Cabrius, habe ich es auch nicht anders erwartet. Aber was ist mit Ihnen, Jack? Ich habe nur das verwirklicht, was Sie seit Jahren behaupten. Versetzt Sie das so in Erstaunen?«
    Williams leerte sein Glas mit einem Zug. Er setzte es ziemlich hart auf den Tisch zurück.
    »Sie wollen behaupten, das Boot konstruiert zu haben, mit dem man den Zeitstrom beliebig auf- oder abwärts fahren kann?«
    »Nein, das habe ich nicht direkt behauptet. Vielleicht wird das eines Tages möglich sein, aber im Augenblick kann das Boot nur anorganische Materie befördern – ohne Steuermann. Der Motor, wenn Sie so wollen, wird vorher eingestellt und bringt das Boot wieder an seinen Ausgangspunkt zurück. Das ist alles, aber es ist genug!«
    Ich glaubte, Koltow begriffen zu haben.
    »Sie haben eine Zeitmaschine konstruiert, Iwan, mit der man anorganische Materie in die Vergangenheit oder Zukunft schicken kann?«
    »Ganz richtig.«
    »Und Sie können beweisen, daß es so ist?«
    »Ich bin gerade dabei.«
    »Da bin ich aber gespannt«, ließ Cabrius sich vernehmen. Er warf Dr. Winter einen schnellen Blick zu. »Würde mich nicht wundern, wenn unser Stahlblock dabei eine Rolle spielt.«
    »Endlich kann ich Ihnen auch mal recht geben«, sagte Koltow etwas ironisch. »Der Stahlblock spielt sogar die Hauptrolle.« Er warf Winter einen fragenden Blick zu. »Doktor – haben Sie zufällig die Papiere bei sich, von denen die Rede war, als Cabrius Sie aufsuchte? Ich meine, es wäre doch immerhin logisch …«
    »Ich habe sie hier.« Winter pochte auf die Brusttasche. »Cabrius war so vorausschauend, mich darum zu bitten, als er heute anrief und mich einlud. Aber ich fürchte, so ganz verstehe ich nicht, worum es geht.«
    »Sie werden es bald

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