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Wir - die Unsterblichen

Wir - die Unsterblichen

Titel: Wir - die Unsterblichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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würde. Dann kehrte ich hierher zurück, um das zweite Experiment einzuleiten.«
    Dr. Winter griff nach seiner Aktentasche und zog einige Papiere daraus hervor. Seine Hände, so bemerkte ich, zitterten. Cabrius rührte sich überhaupt nicht und starrte nur auf sein Glas. Ackerbuild und Williams tauschten einen langen Blick.
    Inzwischen hatte Dr. Winter seine Unterlagen sortiert. Er sagte:
    »Wenn das alles stimmt, und nehmen wir einmal an, es stimmt wirklich, dann sind Sie nach Moorburg gefahren. Dort nämlich wurde der Stahlblock gefunden.«
    Koltow nickte.
    »Ganz richtig, nach Moorburg. Und zwar nördlich der kleinen Stadt, wo noch heute Braunkohle im Tagebau abgetragen wird. Die Schichten sind sehr dick, bis zu fünfzehn Meter, aber es ist ja wohl selbstverständlich, daß mein Stahlblock ziemlich an der Oberfläche gefunden werden mußte. Und das geschah dann ja auch einige Jahre vor dem Krieg. Er war nur einige Meter tief eingesunken, ehe der Torf austrocknete und hart wurde. Er schloß den Block für eine Million Jahre ein, wie ich schon betonte.«
    »Wie verlief Ihr zweites Experiment?« erkundigte sich Jack Williams gespannt.
    »Wie erwartet«, erwiderte Koltow trocken. »Und genauso, wie es verlaufen mußte, wenn meine Theorien stimmten. Doch zuvor noch eine Bemerkung zu meinen Experimenten: Es war mir gelungen, Gegenstände in die Vergangenheit zu schicken, aber meine Methoden vervollkommneten sich, wurden zuverlässiger und ausgedehnter. Ich konnte nun auch schon Gegenstände aus der Vergangenheit wieder in die Gegenwart zurückholen. Wichtig war die Dosierung der Energie, die wiederum den Zeitabschnitt bestimmte. Ein Freund von mir züchtet Champignons im Stadtberg. Wie Sie alle wissen, eignen sich die ehemaligen Katakomben und Bunker bestens dafür. Natürlich wußte ich, wo man während des Krieges das Museumsgut aufbewahrte, und um mein Experiment erfolgreich zu beenden, mußte ich nicht nur die Zeit, sondern auch den Ort bestimmen. Die Zeit fließt, der Raum nicht. Das ist eine fundamentale Erkenntnis, meine Herren. Ich fuhr also mit meinem Wagen und der Zeitmaschine in die Pilzzucht hinein, schaltete den Stromstoß ein – und Sekunden später lag mein Stahlblock wieder vor mir. Aber zu meinem nicht geringen Erstaunen wurde diesmal nicht nur anorganische Materie aus der Vergangenheit in meine Gegenwart befördert. Der Stahlblock war fein säuberlich in einen Karton gepackt und beschriftet. Jedenfalls hatte die Zeitmaschine ihn aus dem Jahr 1943 geholt, und wie wir alle wissen, ist er ja auch zu diesem Zeitpunkt verschwunden.«
    Es war natürlich Cabrius, der seine Zweifel offen ausdrückte:
    »Mein lieber Herr Kollege, Sie wollen doch nicht behaupten, damit einen Beweis für die Existenz einer Zeitmaschine geliefert zu haben? Der Stahlblock hat existiert, und es wurde schon vor dreißig Jahren über ihn geschrieben. Sie aber brachten ihn erst in der vorigen Woche zurück in die Vergangenheit und holten ihn wieder. Er existiert also erst kurze Zeit, aber auf keinen Fall schon dreißig Jahre.«
    »Er ist genau sieben Monate alt, gleichzeitig aber ist er über eine Million Jahre alt, denn so lange lag er im Flöz. Vor sieben Monaten wurde er hergestellt, aber ich brachte ihn eine Million Jahre in die Vergangenheit zurück. Wenn Sie so wollen: er existierte zweimal!«
    »Und das zur gleichen Zeit? Unmöglich!«
    »Nicht in der gleichen Form, Cabrius! Rechnen Sie nach, und Sie werden mir recht geben müssen. Als Erz ist er noch viel älter als nur eine Million Jahre, aber als fertiger Stahlblock gab es ihn nur während seiner Zeit im Flöz und während seiner Lagerung im Museum und in der Stadtberghöhle. Und es gibt ihn heute!«
    Bei diesen Worten griff er in die rechte Rocktasche und zog einen Gegenstand daraus hervor, den er mitten auf den Tisch legte, so daß ihn jeder sehen konnte.
    Es war der schwarze Block aus Stahl, fünf Zentimeter Kantenlänge – und auf den Flächen leicht uneben und von der Zeit angegriffen.
    Dr. Winter starrte ihn fasziniert an, dann nickte er.
    »Ich kenne die Spezialphotos – er ist es! Hier, die winzige Unebenheit …«
    »Das ist nicht der einzige Beweis«, sagte Koltow nüchtern. Wieder griff er in die Tasche und beförderte einen zusammengefalteten Karton zutage, den er ausbreitete. »Sehen Sie die Beschriftung, die Sortierungszahl, die Beschreibung, Dr. Winter. Und nun vergleichen Sie die Schrift mit jener auf Ihrer Liste. Es muß dieselbe sein.«
    Es war dieselbe

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