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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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hatten sie eine Mehrheit.
    »Typisch, dass es nach eurer Nase geht, ihr, die ihr gar keine Ahnung habt, wovon ihr eigentlich sprecht«, moserte Stina. »Was wisst ihr schon über Windeln?«
    »Nichts, aber so ist es nun mal im Leben, mein Herz«, tröstete Kratze sie. »Die, die keine Ahnung haben, bestimmen über die, die Ahnung haben.«
    Als sie zu dem Punkt »Einkauf des Kinderwagens« kamen, wurde die Debatte hitzig.
    »Es wäre sehr schön gewesen, mit deinen Kindern zusammenzuarbeiten, Stina«, sagte Märtha. »Aber leider kann Emmas Kinderwagen direkt mit uns in Verbindung gebracht werden. Wir müssen einen Wagen benutzen, der keine Rückschlüsse auf uns erlaubt, und in einem Geschwisterwagen haben wir außerdem genügend Platz für beide Bilder.«
    »Völlig richtig«, schob Anna-Greta ein. Sie saß am PC und suchte verschiedene Kinderwagen im Internet. »Dieser hier, Akta Gracila , ist billiger als die anderen. Den nehmen wir.«
    »Aber der hat beim Test schlecht abgeschnitten«, warf Stina ein. »Ich habe gelesen, dass sich der Griff und die Nieten lockern. Schlimmstenfalls kann der ganze Wagen in sich zusammenbrechen.«
    »Dieser hier nicht. Der ist am besten getestet«, fuhr Anna-Greta fort. »Und dann hat er ein Regenverdeck mit Reißverschluss und ein Schloss.«
    »Aber wenn es ein Geschwisterwagen ist, dann sieht es doch komisch aus, wenn nur ein Baby im Wagen liegt«, meinte Snille.
    »Dann kaufen wir eine naturgetreue Babypuppe«, schlug Märtha vor. »Ich krieg in meinem Alter jedenfalls kein Baby mehr, so viel ist klar.«
    »Soll das ein Witz sein? Du hast doch eine Meise«, wetterte Stina. »Da könnte ich mit meinen Kindern aushelfen, und du schlägst vor, eine Plastikpuppe zu kaufen. Danke, jetzt reicht es mir!« Laut heulend rannte sie aus dem Zimmer.
    Alle sahen sich entsetzt an, und ihnen war klar, dass sie Anders und Emma irgendwie einbeziehen mussten, sonst würde Stina möglicherweise die Lust verlieren und abspringen. Märtha holte eine Schachtel belgische Schokolade und reichte sie Kratze, der gleich loslief, um Stina zu trösten. Es verging eine ganze Weile und keiner wusste, was er sagen sollte, denn alles, was man hörte, war Stinas Schluchzen. Sie warteten auf die zwei, doch als nichts geschah, nahmen sie die Diskussion wieder auf. Sie besprachen Details der Kleidung für die Babypuppe und ob man ihr eine kleine Mütze aufsetzte oder nicht. Unter dem Regenschutz sollte die Puppe aussehen wie ein echtes Kind, meinte Snille und mit der kleinen Malin würde man sicher glauben, dass zwei Kinder im Geschwisterwagen saßen. Die Diskussion lief aber wesentlich zäher ohne Stina, und so war sie auch bald zu Ende. Endlich hörten sie Schritte, und alle waren sehr erleichtert, als Kratze wieder mit Stina aufkreuzte. Sie hatte Schokolade im Mundwinkel, doch die Puppe hatte sie nicht vergessen.
    »Meine Güte, was denkt ihr denn, was die Diebe glauben, wenn sie einen Kinderwagen mit einer Plastikpuppe vorfinden?«, brach es aus ihr heraus.
    »Dass wir an die Details gedacht und alles so glaubwürdig wie möglich ausstaffiert haben«, antwortete Snille.
    »Und deinem Enkelchen kannst du die Puppe hinterher zum Spielen schenken«, schlug Märtha vor, und da beruhigte sich Stina ein wenig. Um sie wieder froh zu stimmen, ließen sie Stina freie Hand bei der Auswahl von Kissen und Babydecken, und am Ende waren alle zufrieden. Da hatten sie sich auf einen Geschwisterwagen mit hochwertigem Regenschutz geeinigt, der Platz für Bilder, Windeln, Kissen und Decken hatte. Dann stießen sie darauf an und gingen schlafen.
     
    Märtha wurde von dem Lärm eines Autos, das den Berg heraufgefahren kam, aus ihren Gedanken gerissen. Ein weißer Lieferwagen drosselte seine Geschwindigkeit auf der Höhe der Kuppe, nicht weit vom Altersheim entfernt.
    »Da ist er«, sagte Märtha zufrieden. Das Fahrzeug kam näher und hielt neben ihnen am Fußweg. Der Fahrer kurbelte die Fensterscheibe hinunter.
    »Ist das hier das Haus Diamant?«
    »Korrekt«, antwortete Märtha.
    »Gut.« Der junge Mann öffnete seine Tür, sprang vom Fahrersitz und fragte nach einer Maja Strand. Märtha nickte und unterschrieb auf dem Gerät, das er dabeihatte. Mit der Handschrift hatte sie Probleme, denn sie war es nicht gewohnt, mit ihrem Decknamen Maja Strand zu unterzeichnen. Aber am Ende brachte sie so eine unleserliche Unterschrift zustande, wie sie wichtige Herren und Ärzte pflegten.
    Anna-Greta zählte die Kartons, verglich mit den

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