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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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»Und wo sind deine?«
    »Dass man extra einen Sprinter für einen ganzen Sack Kartoffeln kauft«, sagte er. »Ganz schön teuer.«
    »Wie meinst du das?«
    »Der Keller da unten war kein Weinkeller, sondern ein Kartoffelkeller «, erklärte er. »Ich bin erkältet, aber ihr hättet das doch merken müssen. Ich meine, den Geruch. Es waren Kartoffelsäcke .«
    »Dann war die Adresse völlig falsch«, entschuldigte sich Snille.
    »Und der Kerl auf dem Rasen, wer war das?«, wollte Märtha wissen.
    Da musste Anders so lachen, dass es ihm schwerfiel, das Steuer gerade zu halten. Keiner konnte ihn verstehen. Erst beim dritten Versuch, brachte er die Worte verständlich heraus.
    »Der Mann meinte, er sei von der Polizei. Polizei, Polizei …«
    »Kartoffelbrei«, fuhr Snille fort.
    Jetzt mussten alle brüllend lachen, und sie redeten so wild durcheinander, dass Märtha sie bitten musste, leiser zu sein.
    »Vielleicht sind die Kartoffelsäcke ja nur eine falsche Fährte.«
    »Du und deine falschen Fährten«, murmelte Kratze.
    »Nein, der Überfall, den Juro geplant hat, kann ja auch schiefgegangen sein«, sagte Stina so geschäftig, dass alle lauschten. »Ihr kennt doch diese Farbampullen, die die Banken heute haben. Vielleicht haben die Jugos den Geldtransport überfallen, aber jetzt sind alle Scheine voll mit roter Farbe.«
    »Mit blauer Farbe«, berichtigte Anna-Greta.
    »Und dann mussten sie alles wegschmeißen. Deshalb waren auch keine Postsäcke im Keller. Das kann die Erklärung sein.«
    »Und die Kartoffeln?«, fragte Snille
    »Nur ein paar alte Säcke, die von der Kartoffelernte übrig geblieben sind.«
    »Aber Juro würde doch nicht so schnell aufgeben«, überlegte Snille.
    »Vielleicht nicht, aber heutzutage gibt es tatsächlich weniger Geldtransporte«, hakte Stina ein. »Dass ich da nicht früher dran gedacht habe. Diese Art von Raubüberfall ist völlig überholt. Heute geht es viel eleganter. Übrigens verfolgt uns jemand. In einem Mercedes.«
    »Stina hat vielleicht recht«, fuhr Snille fort. »Im Gefängnis haben sie viel von dem Geldtransportüberfall gesprochen, aber die, die sie verurteilt haben, mussten ja ein paar Jahre sitzen. Vielleicht haben sie die neuesten Entwicklungen einfach verpasst.«
    »Dieser Mercedes folgt uns tatsächlich«, unterbrach Märtha die Überlegungen der anderen.
    Eine Weile schwiegen sie und sahen sich um. In der Dunkelheit erkannte man nicht viel, doch die Scheinwerfer waren nicht zu übersehen, und als eine Straßenlaterne kam, konnten sie feststellen, dass der Wagen grau war.
    »Wir sind auf Djursholm. Hier gibt es so viele Mercedesfahrer wie Radfahrer in Kopenhagen. Es wäre wahrscheinlich ungewöhnlicher, wenn wir keinen Mercedes hinter uns hätten«, erklärte Anna-Greta.
    Mit der Antwort gab man sich zufrieden, und auf dem Weg zurück in die Stadt kamen sie auf die geplante Reise zu sprechen. Aber jetzt fehlte ihnen ja das Geld.
    »Schade, ich hatte mich schon so darauf gefreut, ins Ausland zu gehen«, sagte Stina und nieste. Dass sie sich immer so schnell erkältete. Die schwarze Kleidung war vielleicht etwas zu dünn gewesen …
    »Dann müssen wir wohl die Flugtickets und das Hotel wieder stornieren«, sagte Anna-Greta. »Aber übers Internet ist das gar kein Problem.«
    »Gut, Anna-Greta, dass du das so siehst. Und wir betrachten die Sache am besten nicht als Reinfall, sondern als eine Art Generalprobe«, sagte Märtha. »Wir haben wieder etwas gelernt.«
    Da waren sich alle einig, und als sie am Altersheim ankamen, waren sie hundemüde, aber nicht mehr so enttäuscht. Märtha stieg als Letzte aus dem Wagen, und als sie ein leises Motorengeräusch vernahm, drehte sie sich um. Für einen kurzen Moment meinte sie, den grauen Mercedes gesehen zu haben, doch als sie noch einmal hinschaute, war da nichts. Wahrscheinlich hatte sie es sich bloß eingebildet.
     
    Am nächsten Morgen saßen alle in ihre Gedanken versunken da und tranken ihren Kaffee, als Snille plötzlich mit der Zeitung besonders laut zu rascheln begann.
    »Jetzt schaut euch das an!«, sagte er und faltete die Seite auf, damit es alle sehen konnten. Nach missglücktem Raubüberfall – Geldscheine unbrauchbar .
    »Was habe ich gesagt!«, jodelte Stina und schlug vor Freude die Hände aufeinander.
    »Lasst uns besser in mein Zimmer gehen«, gestikulierte Märtha und stand auf. Die anderen folgten. Als sie dann auf dem Sofa saßen, las Snille aus der Zeitung vor. Der Artikel handelte von einem

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