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Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition)

Titel: Wir fangen gerade erst an: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catharina Ingelman-Sundberg
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anderen Hallen gestohlen worden. Vor allem hatte man sich in der Wanderausstellung »Last und Lust« umgesehen, wo jedes Bild eingehend inspiziert worden war. Erst als einer der Direktoren versicherte, dass dort kein Gemälde fehle, weitete man die Untersuchung des Tatortes auf die anderen Abteilungen aus. Danach erst nahm man die Schilder bei den Impressionisten noch einmal genauer unter die Lupe. ZUR INVENTARISIERUNG … Petterson hatte ein paar Kollegen ins Magazin geschickt, um festzustellen, ob sich die Bilder dort befanden, während seine Assistenten Journale und Computerlisten durchforsteten. Es kostete die Polizisten viel Zeit und Energie, doch als weder der Renoir noch der Monet wiederauftauchten, begriffen sie, dass die Bilder entwendet worden waren. Mein Gott, es handelte sich schließlich nicht um irgendwelche Bilder. Claude Monets Gemälde von der Schelde und dann dieses Kunstwerk von Renoir, auf das es Täter schon vor Jahren abgesehen hatten. Dass das noch einmal passieren konnte!
    »Coole Diebe!«, sagte Petterson und zeigte auf das Schild ZUR INVENTARISIERUNG. »Hervorragende Täuschung!«
    Sein Kollege Rolf Strömbeck sah sich das Schild lange an, nahm eine Portion Kautabak in den Mund und nickte. »Dass wir darauf hereingefallen sind. Ganz einfach und dabei so ausgekocht«, sagte er.
    »Aber das Schild BIN GLEICH ZURÜCK. Wissen Sie, was das zu bedeuten hat?«
    »In all meinen Berufsjahren habe ich so etwas noch nicht gesehen«, antwortete sein Kollege. »Wer hat dieses Schild aufgehängt und warum?«
    »Es ist jedenfalls von Hand geschrieben, während die anderen Schilder mit einem Drucker gedruckt wurden. Hier haben wir eine Handschrift.«
    »Vielleicht wurde das Schild BIN GLEICH ZURÜCK von jemandem geschrieben, der den Raub entdeckt hat und die Polizei verständigen wollte? In dem Fall sollten wir schnellstens zu dem Betreffenden Kontakt aufnehmen.« Er kaute an seinem Stift herum, während er überlegte. »Wir sollten eine Fahndung einleiten, die Frage ist nur, wie wir sie formulieren.«
    Kommissar Petterson dachte über verschiedene Möglichkeiten nach, aber ihm fiel nichts Rechtes ein.
    »Wenn wir in die Fahndung schreiben, wir suchen nach einer Person, die ein Schild mit dem Text BIN GLEICH ZURÜCK geschrieben hat, erhalten wir Antworten aus ganz Schweden. Und keiner, der antwortet, wird der Dieb sein. Kein professioneller Täter hinterlässt eine solche Spur. Die Schilder haben sie später mit Sicherheit mit Handschuhen angefasst, aber an der Farbe hier sieht man noch einen deutlichen Daumenabdruck in der Ecke. Die schwarze Farbe hat abgefärbt.« Petterson schob seinem Kollegen das Schild hin.
    »Weißt du was? Dieses Schild bringt uns nicht weiter. Das ist meiner Meinung nach nur für eins zu gebrauchen.« Strömbeck stand auf, öffnete die Tür und hängte das Schild BIN GLEICH ZURÜCK an die Türklinke. »Jetzt machen wir einen Spaziergang und essen etwas in der Stadt. Da wird uns jedenfalls niemand stören.«

26
    Als die Zahlung der großen Lösegeldsumme anstand, nahmen die fünf ein Taxi zum Vikingterminal. Sie kauften die Fahrkarten, die Anna-Greta bar bezahlte. Dieses Mal hatten sie ihre eigenen Rollatoren nicht dabei, sondern benutzten die der Reederei. Natürlich waren die Zeiten längst vorbei, in denen sie auf dieses Hilfsmittel angewiesen waren, doch so wirkten sie bedeutend unschuldiger. Sie gingen an Bord der Fähre der Vikingline und stellten die Rollatoren und ein paar Kleinigkeiten in ihren Kabinen ab. Dann begaben sie sich unauffällig zum Autodeck und spazierten die Autorampe hinauf und wieder hinunter zum Kai. Wenn sie jemand verfolgt hatte, dann war er ihnen auf den Leim gegangen. Die fünf hatten nämlich vor, mit einer ganz anderen Fähre zu fahren.
    Als sie wieder am Stadsgård-Kai waren, holten sie ihre Einkaufswagen von Urbanista aus dem Versteck, riefen ein Taxi, um zum Värtahafen zu fahren, wo die Silja Serenade lag, und kamen gerade noch rechtzeitig an, bevor die Fähre ablegte. Märtha war sehr stolz auf ihre kleine Verwirrfahrt. Das Täuschungsmanöver der Seniorengang nannte sie das. Jetzt konnte sich die Polizei auf der Mariella der Vikingline dumm und dusselig suchen, während sie selbst völlig entspannt auf der Silja Serenade saßen, dem Flaggschiff der Silja Line. Kratze hatte wissen wollen, was denn der Grund für diesen umständlichen Umweg sei, aber Märtha hatte ihm erklärt, dass in ihren Krimis immer falsche Fährten gelegt würden. Das

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