Wir in drei Worten
nur funktionieren kann, wenn sich alle genau an den Zeitplan halten. Ich muss um sechs daheim sein, Caroline kommt um Viertel nach sechs, und Mindy stößt um Viertel vor sieben zu uns für einen DVD -Abend mit Fast Food – und einem Überraschungsgast, von dem sie nichts ahnt. Um sieben klingelt es erneut an der Tür.
»Guten Abend!«, grüßt Ivor, als er meine Wohnung betritt. »Hast du dir tatsächlich eine Xbox gekauft?« Als er Mindy entdeckt, stößt er hervor: »Oh, was …?«
»Was will der denn hier?«, blafft Mindy und springt auf.
Ich stelle mich zwischen die Tür und Ivor und dränge ihn weiter in den Raum.
»Okay, ich habe in meinem Leben gerade eine Menge Mist angerichtet, und Caroline macht, ohne dass sie etwas dafür kann, auch eine Krise durch«, erkläre ich. »Also liegt es uns beiden sehr am Herzen, dass ihr euch wieder vertragt und ein wenig Harmonie in unser Leben zurückbringt. Das kann nicht funktionieren, wenn ihr nicht miteinander redet. Also sprecht euch aus. Werft euch alles an den Kopf, aber redet miteinander.«
»Ich gehe jetzt. Wie klingt das?«, erwidert Ivor und dreht sich um.
»Und wenn er nicht geht, dann tue ich es.« Mindy stemmt die Hände in die Hüften.
»Um Himmels willen, nun stellt euch nicht so an«, mahnt Caroline.
»Ich habe ihm nichts zu sagen«, erklärt Mindy.
»Ist bei mir genauso. Kann ich jetzt gehen?«, wendet sich Ivor an mich.
»Wollt ihr etwa eine jahrelange Freundschaft wegen eines Streits über Katya wegwerfen?«, frage ich und sehe von einem zum anderen. »Ist sie das wert?«
»Das musst du Ivor fragen«, meint Mindy. »Was ist sie wert? Vierhundertundzwanzig Pfund im Monat? Fernsehanschluss und fantasievollen Sex eingeschlossen?«
»Seht ihr?«, sagt Ivor. »Das hat keinen Sinn.«
»Hört auf damit!«, rufe ich, plötzlich leicht hysterisch. »Ich weiß, dass ihr glaubt, ihr könnt euch alles an den Kopf werfen, und das macht nichts, weil ihr es ja gar nicht so meint. Ivor könnte auf dem Heimweg von einem Bus überfahren werden. Man weiß nie, ob man noch eine Chance haben wird. Also redet jetzt miteinander!«
»Sie hat mich praktisch der Vergewaltigung beschuldigt!«, brüllt Ivor. »Es ist ja nett von dir, dass du uns helfen willst, aber solange sie das nicht zurücknimmt und vor mir im Staub kriecht, wird das nichts. Ob ich nun unter einem Bus lande oder nicht.«
»Im Staub kriechen? Du kannst mich mal«, faucht Mindy.
»Also gut, das reicht.« Caroline steht auf und zieht ihr Top über dem flachen Bauch zurecht. »Schluss damit! Mindy, setz dich.« Sie legt eine Hand fest auf Mindys Schulter und drückt sie nach unten, dann deutet sie mit dem Finger auf Ivor und auf einen Sessel. »Ivor, du setzt dich dorthin.
Sofort.
«
Ivor gehorcht schmollend, ohne den Mantel auszuziehen.
Sie stellt sich zwischen beide in die Mitte und wirkt in ihrer Pose, die an den unerbittlichen Talkmaster Paxman erinnert, geradezu einschüchternd. Ich bleibe in ihrer Nähe, als gehörte ich zum Sicherheitspersonal.
»Mindy«, fängt Caroline an. »Ivor hat Katya keinen Mietnachlass als Gegenleistung für sexuelle Gefälligkeiten gewährt. Das weißt du genau, also sag so etwas nicht. Es ist eben passiert, und er darf schlafen, mit wem er will. Er ist erwachsen und single. Wenn wir uns über die Jahre in die Bettgeschichten der anderen eingemischt hätten, hätte es jede Menge Anlass für Streitereien gegeben.« Caroline richtet den Blick auf Ivor. »Ivor, Mindy musste sich wegen der Wahl ihrer Männer schon einiges von dir anhören. Und du bist nicht gerade nett zu ihnen. Vielleicht kannst du das anders machen, wenn du Jake das nächste Mal begegnest.«
»Mit Jake ist es aus«, wirft Mindy ein.
»Dann gilt das eben für den Nächsten«, erklärt Caroline.
»Hallo! Ich bin doch keine Drehtür, bei der es im Sekundentakt ›rein/raus‹ heißt!«, protestiert Mindy, und Ivor sieht ein wenig fröhlicher aus.
»Tut mir leid, das zu hören«, sage ich zu Mindy. »Ich meine Jake, nicht die Tür.«
»Okay, Jake oder nicht Jake. Mindy hat überreagiert und etwas Taktloses gesagt, aber sie ist jahrelang provoziert worden«, fährt Caroline fort.
»Ich finde nicht, dass ein paar spöttische Bemerkungen von mir damit zu vergleichen sind, dass sie mich einen Sexualtäter genannt hat.«
»Ich bin der Meinung, dass ihr euch beide entschuldigen solltet. Ihr könnt beide gleichzeitig sprechen, falls keiner von euch anfangen will. Ich zähle bis drei.«
»Wir sind
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