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Wir in drei Worten

Wir in drei Worten

Titel: Wir in drei Worten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mhairi McFarlane
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befreundet. Hast du damals nie etwas bemerkt?«
    »Nein! Und Ben würde niemals eine Affäre anfangen.« Zumindest das kann ich mit absoluter Gewissheit sagen.
    »Was macht dich da so sicher?«
    »Ich weiß es einfach. Ehrlich. Ich weiß es so, wie ich weiß, wie ich heiße. Niemals würde Ben so etwas tun. Er ist ein Ehrenmann. Und ich würde auch nicht mit einem verheirateten Mann schlafen. Hoffentlich traut ihr mir so etwas nicht zu.«
    »Neeeeein«, erwidert Caroline, ohne zu ahnen, was für eine Folter dieses Gespräch für mich ist. »Aber ich glaube, du könntest dich in einer Situation wiederfinden, ohne zu wissen, wie es überhaupt so weit gekommen ist. Als ihr beide miteinander geredet habt, habt ihr gestrahlt wie Christbaumkerzen. Wer heimlich hinter dem Fahrradschuppen eine raucht, rechnet auch nicht mit Lungenkrebs.«
    »Ich lächle Olivia nicht ins Gesicht und lade sie auf Partys ein, um mich an ihren Mann ranzumachen!«
    »Ich behaupte ja gar nicht, dass du dich an ihn ranmachst«, entgegnet Caroline.
    »Schau«, fahre ich fort, mit einem trockenen Mund, der seinen Ursprung nicht nur im übertriebenen Alkoholkonsum hat. »Ben und Olivia sind verheiratet. Ben ist nicht so an mir interessiert, wie du denkst, und ich will mich auch nicht an ihn ranmachen. Ich habe ein Date mit Simon, und damit basta.«
    »Ich glaube nicht, dass es bei Ben und Olivia so gut läuft. Mein Eindruck ist, dass der Umzug hierher ihrer Ehe nicht gutgetan hat. Sie ist viele hundert Kilometer weg von ihrer Familie und ihren Freunden, und ich glaube, dass sie ihren alten Job vermisst«, meint Caroline.
    Pause.
    »Wenn du meinen Rat hören willst, Rach, dann solltest du anfangen, dir Sorgen zu machen, wenn er je sagt, dass es zu Hause kompliziert ist«, lässt sich Mindy vernehmen. »Es ist nie kompliziert. Kompliziert bedeutet: ›Tja, ich bin zwar mit jemand anderem zusammen, aber dich will ich auch.‹«
    »Was die Jungs tatsächlich meinen, ist: ›Es ist nicht so kompliziert, wie ich es gerne hätte‹«, fügt Caroline lachend hinzu.
    Ich lache nicht.
    »Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht kränken«, sagt Caroline. »Wahrscheinlich sehnt sich Ben nur nach der Zeit zurück, als er einundzwanzig war. Wenn ihr füreinander bestimmt wärt, wäre es doch schon damals passiert.«
    »Genau«, stoße ich hervor, dankbar für den Schutz der Dunkelheit.
    »Jeder hat mal einen schweren Anfall von Was-wäre-gewesen-wenn.«
    »Ja.«
    Wir sagen einander gute Nacht. Caroline und Mindy schlafen ein. Ich bin hellwach, und meine Gedanken überschlagen sich.

[home]
    39
    W er cool war, hing am Freitagabend in Läden ab, wo ein bisschen gekifft und abgerockt wurde. Die, die eher auf Bier und Gitarrensound standen, zog es ins 5 th Avenue oder ins 42 nd Street. Die deutlich weniger Coolen tummelten sich in den Aufreißer-Haifischbecken, wo man mit Jeans und Turnschuhen keinen Zutritt hatte und Musik aus den Charts lief. Und die ganz tragischen Fälle pilgerten in die Wohnheimdiscos, tranken Cider aus Plastikbechern, sprangen in einem Raum herum, der tagsüber als Mensa herhalten musste, und torkelten um halb zwei zum Imbiss gegenüber.
    Allerdings ist Ebbe in der Kasse ein großer Gleichmacher. Und so hatten im zweiten Jahr die Mieten auf dem freien Markt ein solches Loch in die Taschen vieler gerissen, dass eine Menge Leute, die wir kannten, in letzteren Lokalitäten landeten. Zu dem guten Dutzend, das sich am besagten Abend versammelt hatte, gehörten Ivor, der von seiner Praktikumsstelle fürs Wochenende zu Besuch war, und Ben mit seiner Freundin Emily. Sie waren seit einigen Monaten zusammen, bei Ben eine echte Ausnahme.
    So cool wie sie wäre ich in meinen kühnsten Träumen nicht gewesen: Basketballstiefel, ein superkurzer Jeansmini und zweifach schattiertes wasserstoffblondes Haar, das sie hochgesteckt trug. Der Look war provokant-sexy und konventionell-hübsch zugleich und sandte das Selbstbewusstsein aus, dass sich gegen ihre Ausstrahlung ohnehin nichts machen ließ. Mir war aufgefallen, dass Ben stets auf Blondinen in allen Variationen stand. Bis jetzt hatte ich kaum Gelegenheit gehabt, Emily besser kennenzulernen, und war ein wenig enttäuscht, als sie sich ans entgegengesetzte Ende des Tisches setzten und mir zur Begrüßung nur zuwinkten. Wenn ich Bens Freundinnen näherkommen wollte, musste ich blitzschnell zuschlagen, denn keine war viel länger als ein Semester aktuell. Die Frau, die es irgendwann schaffen würde, eine

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