Wir ♥ Maya Banks
Gefühl, ihn enttäuscht zu haben, weil ich es verkauft habe.“
Rafael verzog das Gesicht und bekam ein noch schlechteres Gewissen. Dabei hätte es über kurz oder lang ohnehin nicht mehr ihr gehört. Hätte er es nicht gekauft, hätte jemand anderes es getan.
Aber du hast die Möglichkeit, es ihr zurückzugeben.
Der Gedanke schlich sich in seinen Kopf. Es stimmte. Ihm gehörte das Grundstück. Nicht seiner Firma. Nicht seinen Partnern. Die Investoren sollten das Resort und den Ausbau des Grundstücks finanzieren.
„Ich liebe dich“, sagte sie und drückte seine Hand.
Verwirrt über ihren plötzlichen Gefühlsausbruch schaute er sie an.
Sie lächelte. „Du sahst gerade so aus, als könntest du das gebrauchen.“
Er blieb stehen und zog sie in die Arme. „Das stimmt.“ Er holte tief Luft. „Ich liebe dich auch, Bryony.“
Sie riss die Augen auf und hatte auf einmal Tränen in den Augen. Zitternd fragte sie: „Du erinnerst dich wieder?“
„Nein, aber es ist unerheblich. Ich weiß, dass ich dich jetzt liebe, und das ist doch letztlich das Einzige, was zählt, oder?“
Schweigend nickte sie.
„Die ganze Geschichte kommt mir gar nicht mehr so verrückt vor“, gab er zu. „Ich konnte anfangs nicht glauben, dass ich mich innerhalb weniger Wochen in dich verliebt haben sollte, und doch stehe ich hier und habe mich schon nach ganz wenigen Tagen in dich verliebt.“
„Bist du dir sicher?“
Er lächelte, doch sein Herz zog sich angesichts der Hoffnung und der Furcht in ihren Augen zusammen. Sie schien große Angst zu haben, dass er seine Meinung ändern oder sich nicht über seine Gefühle im Klaren sein könnte.
Sanft hob er ihr Kinn hoch und gab ihr einen Kuss. „Ich bin ein bisschen unbeholfen, vermutlich, weil ich noch nie einer Frau gesagt habe, dass ich sie liebe. Es gibt ganz bestimmt romantischere Arten für eine Liebeserklärung, aber ich konnte es einfach nicht länger für mich behalten.“
„Oh, Rafe“, flüsterte sie strahlend vor Freude. „Du machst mich so glücklich. Ich hatte solche Angst und war so unsicher.“
„Es tut mir leid. Ich möchte nicht, dass du dir Sorgen machst. Ich liebe dich.“
Sie schlang die Arme um seinen Hals. „Ich liebe dich auch.“
Langsam löste er ihre Arme und sah sie ernst an. „Ich muss morgen wegfahren.“
Bryony erstarrte und öffnete den Mund, ohne dass ein Wort herauskam. „W…warum?“, stammelte sie schließlich.
„Ich muss zurück und die Sache mit meinen Partnern und Investoren klären. Ich wollte, dass du weißt, was ich empfinde, bevor ich abreise. Ich möchte nämlich nicht, dass du noch einmal daran zweifelst, dass ich zu dir zurückkomme.“
Auf ihrer Miene zeichneten sich Besorgnis und Unsicherheit ab. Rafael erkannte, dass sie ihm nicht völlig vertraute, und konnte es ihr nicht einmal verdenken, nach allem, was beim letzten Mal geschehen war.
„Komm doch mit“, schlug er vor, in der Hoffnung, ihr damit die Ängste zu nehmen. „Wir wären nicht lange weg. Höchstens ein paar Tage. Ich weiß, dass du die Insel nicht gern verlässt …“
„Ich verlasse dich nicht gern, Rafe. Du bist das Wichtigste in meinem Leben.“
„Dann komm mit mir mit. Ich will dich nicht belügen, Bryony. Ich weiß nicht, ob ich die Sache in Ordnung bringen kann. Das Einzige, was ich dir versprechen kann, ist, dass ich es versuche.“
„Ich glaube an dich. Du wirst es alles klären, da bin ich mir sicher.“
Er lächelte und spürte, dass ein Teil seiner Sorgen schwand. Jetzt konnte er wieder befreit aufatmen. Die Vorstellung, seine Gefühle laut zu äußern, hatte ihm ein wenig Unbehagen bereitet, weil er sein Leben lang nur auf seinen Verstand gehört hatte. Doch vielleicht war es jetzt wirklich an der Zeit, endlich einmal seinem Herzen zu folgen.
18. KAPITEL
Das Klingeln des Telefons weckte Bryony mitten in der Nacht. Sie löste sich aus Rafaels Armen und tastete nach dem Telefon auf dem Nachtschrank.
„Hallo?“
„Bryony, hier ist Silas. Du musst ins Krankenhaus kommen. Es geht um deine Großmutter.“
Bryony setzte sich auf und versuchte, den Schlaf abzuschütteln. „Mamaw? Was ist passiert?“
„Sie hatte einen ihrer Anfälle. Der Blutzuckerspiegel ist abgesackt. Sie hat mich angerufen, und da ich kein Wort von dem verstehen konnte, was sie gesagt hat, bin ich schnell zu ihr hingefahren und habe sie ins Krankenhaus gebracht.“
„Warum ist keiner rübergekommen und hat mir Bescheid gesagt?“, wollte Bryony
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