Wir ♥ Maya Banks
wissen.
„Ich wollte dich nicht unnötig beunruhigen. Ich glaube immer noch, dass es nichts Ernstes ist, aber die Krankenschwester besteht darauf, dass du vorbeikommst und ein paar Papiere unterschreibst, von wegen Krankenversicherung und so“, brummte Silas.
„Natürlich, ich bin gleich da.“
Bryony legte auf und sah, dass Rafael sich aufgesetzt hatte und sie besorgt ansah.
„Geht es Laura nicht gut?“
Bryony verzog das Gesicht. „Ich weiß nicht. Sie ist Diabetikerin und passt manchmal nicht gut genug auf sich auf. Mal vergisst sie ihr Insulin, und manchmal lässt sie Mahlzeiten ausfallen.“
„Ich komme mit dir“, erklärte er und stand auf.
Zwanzig Minuten später trafen sie Silas in der Eingangshalle der kleinen Klinik.
„Wie geht es ihr?“, wollte Bryony besorgt wissen.
„Oh, du kennst doch deine Großmutter. Sie ist fuchsteufelswild, dass sie über Nacht bleiben soll. Sie wollte nicht einmal herkommen. Ich habe sie gezwungen, ein Glas Orangensaft zu trinken, als wir noch bei ihr zu Hause waren, und danach ging es ihr schon wieder besser, aber ich dachte, es wäre sicherer, wenn sie einmal durchgecheckt wird. Deshalb redet sie jetzt nicht mehr mit mir.“
Bryony seufzte. „Wo ist sie?“
„Sie haben sie aus der Notaufnahme in ein Zimmer zur Beobachtung verlegt. Allerdings wollen sie sie erst entlassen, wenn sie sicher sind, dass jemand sich während der nächsten vierundzwanzig Stunden um sie kümmert.“
„Bring uns zu ihr“, bat Bryony.
Wie Silas gesagt hatte, war Mamaw ziemlich wütend und bereit, nach Hause zu gehen. Der Arzt war dabei, ihr zu erklären, wie wichtig es war, dass sie keine Mahlzeit ausließ, doch Mamaws Mund war zu einer dünnen Linie verzogen.
Ihre Miene hellte sich auf, als Bryony und Rafael ins Zimmer kamen, für Silas allerdings hatte sie nur böse Blicke übrig.
Bryony ging zum Bett und küsste ihre Großmutter auf die Wange. „Mamaw, du hast mir Angst gemacht.“
Laura verdrehte die Augen. „Mir geht es gut. Das kann jeder Trottel sehen. Ich will nach Hause. Jetzt, da du hier bist, können sie mich ja gehen lassen. Sie meinen, ich bräuchte erst mal einen Babysitter.“
„Kann sie mitkommen?“, fragte Bryony den Arzt.
Der nickte. „Sie weiß, was sie falsch gemacht hat. Ich bezweifle, dass es etwas nützt, ihr zu sagen, sie soll es nicht noch einmal machen, aber ansonsten geht es ihr gut. Sie müssen allerdings während der nächsten vierundzwanzig Stunden ein Auge auf sie haben und ihren Blutzucker stündlich messen. Stellen Sie sicher, dass sie regelmäßig isst und ihr Insulin nimmt.“
„Keine Sorge, darum kümmere ich mich“, erklärte Bryony entschlossen. „Können wir sofort los?“
„Sobald wir die Entlassungspapiere ausgefüllt haben. Das dauert noch ein paar Minuten, also machen Sie es sich solange gemütlich.“
Mamaw scheuchte den Arzt mit einer ungeduldigen Handbewegung fort und starrte Silas, der immer noch an der Tür stand, grimmig an. Seufzend nickte Silas kurz in Bryonys Richtung und ging ebenfalls nach draußen.
Bryony schüttelte genervt den Kopf. „Wann hörst du endlich auf, ihn so garstig zu behandeln, Mamaw? Er ist verrückt nach dir, und du bist nicht weniger verrückt nach ihm.“
„Vielleicht, wenn er aufhört, mich zu behandeln, als könnte ich nicht auf mich selbst aufpassen“, grummelte sie.
Bryony hob ergeben die Hände. „Vielleicht würde er damit aufhören, wenn du beweist, dass du es wirklich kannst. Du weißt genau, dass du keine Mahlzeiten auslassen sollst, vor allem nicht, wenn du dein Insulin genommen hast.“
Rafael trat heran und schenkte Laura ein Lächeln. „Du kannst es einem Mann doch nicht verübeln, wenn er sicherstellen will, dass es der Frau, die er liebt, gut geht. Wir wollen sie immer beschützen.“
Mamaw sah ein wenig betroffen aus. „Na ja, ich vermute …“ Sie räusperte sich und schaute Bryony an. „Ich dachte, ihr zwei wolltet morgen früh abreisen.“
„Rafael wird ohne mich fahren müssen“, erklärte Bryony munter. „Du stehst an erster Stelle, Mamaw. Ich lasse dich doch nicht allein, nachdem ich dem Arzt versprochen habe, dass ich auf dich aufpasse.“
Rafael schlang einen Arm um Bryonys Schulter. „Natürlich solltest du bleiben. Ich hoffe, dass meine Angelegenheiten in New York nicht allzu lange dauern, damit ich meine beiden Lieblingsfrauen schnell wiedersehen kann.“
„Du bist ein Schönredner, junger Mann“, sagte Mamaw bissig. Doch dann lächelte sie.
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