Wir ♥ Maya Banks
„Es gefällt mir trotzdem. Wenn Silas so nett reden könnte, hätte ich vermutlich schon längst Ja zu seinem Heiratsantrag gesagt.“
Bryony klappte der Mund auf. „Mamaw! Du hast mir nie erzählt, dass Silas um dich angehalten hat. Warum hast du noch nicht Ja gesagt?“
Mamaw lächelte. „Kindchen, in meinem Alter stehen mir ein paar Privilegien zu. Eins ist zum Beispiel, dass ich meinen Mann noch ein bisschen schmoren lassen darf. Wenn ich zu schnell zustimme, nimmt er meine Zuneigung noch als selbstverständlich. Er soll schon wissen, dass er sich freuen kann, wenn er mich bekommt.“
Rafael brach in lautes Lachen aus. „Eine weise Frau! Aber tu mir einen Gefallen – lass Silas nicht mehr lange schmoren. Dem armen Kerl geht es schon ganz schlecht.“
„Na sicher“, meinte Mamaw locker. „In meinem Alter kann man es sich nicht mehr leisten, zu lange zu warten.“
Bryony drückte die Hand ihrer Großmutter. „Ich bleibe bei dir im Haus. Ich weiß ja, dass du es nicht magst, woanders zu sein.“
Mamaw wirkte plötzlich wieder besorgt. „Ich möchte nicht in eure Pläne pfuschen. Ihr zwei habt doch schon genügend Probleme, ohne dass ich euch auch noch welche mache.“
Rafael legte ihr einen Finger auf den Mund. „Kein Problem. Ehe ihr euch verseht, bin ich wieder zurück, und dann können Bryony und ich unsere Zukunft planen.“
Bryonys Herz schlug ein wenig schneller. Es war das erste Mal, dass Rafael von ihrer gemeinsamen Zukunft sprach. Er hatte ihr gesagt, dass er sie liebte. Sie glaubte ihm. Aber was daraus werden sollte, dessen war sie sich nicht sicher gewesen. Es gab noch so viele Hürden, die sie überwinden mussten.
Die Tatsache, dass Rafael anscheinend eine lange gemeinsame Zukunft für sie im Auge hatte, erleichterte sie ungeheuerlich.
In diesem Moment kam die Schwester mit den Papieren herein, und kurz darauf waren sie alle auf dem Weg zum Cottage.
Nachdem Bryony ihrer Großmutter ins Bett geholfen hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück, wo Rafael auf sie wartete. Sie schmiegte sich in seine Arme und genoss es, von ihm gehalten zu werden. „Es tut mir leid, dass ich jetzt doch nicht mit dir kommen kann. Ich denke, ich sollte bei Mamaw bleiben, auch wenn sie sagt, dass es ihr gut geht.“
„Natürlich solltest du hier bleiben“, stimmte er zu. „Ich rufe dich aus New York an und berichte dir, wie sich die Dinge entwickeln. Ich hoffe, dass ich in ein paar Tagen zurück bin. Der Anreiz, schnell wiederzukommen, ist groß.“
Sie hob eine Braue. „Ach ja?“
Er lächelte. „Ja, es gibt hier eine schwangere Frau, die auf mich wartet. Ich finde, das ist ein wunderbarer Grund, um alles so schnell wie möglich zu erledigen und wiederzukommen.“
„Ja. Aber dieses Mal bitte ohne Unfall. Ich möchte wirklich nicht wieder Monate auf dich warten müssen.“
Er zwickte sie in die Nase. „Wie du dir vielleicht denken kannst, habe ich auch kein Bedürfnis, noch einmal abzustürzen. Ein Mal reicht. Ich weiß, wie froh ich sein kann, dass ich überhaupt noch lebe. Und ich habe vor, noch sehr lange zu leben.“
Sie lehnte sich an ihn und schlang die Arme um seine Mitte. „Gut. Ich habe nämlich Pläne mit dir, die eine lange, lange Zeit in Anspruch nehmen.“
„Was heißt lange?“, wollte er wissen.
„Solange du mit mir mithalten kannst“, murmelte sie.
„In dem Fall sprechen wir wohl wirklich von einer langen Zeit.“
Sie küsste ihn und trat dann widerstrebend einen Schritt zurück. „Du solltest wohl lieber rübergehen, um zu duschen und zu packen. Es wird bald hell, und du musst dich beeilen, damit du die Fähre nicht verpasst. Der Berufsverkehr in Richtung Houston ist immer ziemlich heftig.“ Sie seufzte und fuhr fort: „Ich werde dich vermissen, Rafe. Wenn ich ehrlich bin, muss ich zugeben, dass deine Abreise mich in Panik versetzt, denn ich muss immer daran denken, was beim letzten Mal passiert ist, als ich mich von dir verabschiedet habe.“
Er umschloss ihr Gesicht mit den Händen. „Ich komme wieder, Bryony. Ein Flugzeugunglück und der Verlust meines Gedächtnisses haben uns auch beim letzten Mal nicht auseinander bringen können.“
„Ich liebe dich.“
Er küsste sie. „Ich liebe dich auch. So, und jetzt sieh zu, dass du noch ein wenig Schlaf bekommst. Ich rufe dich an, sobald ich in New York bin.“
19. KAPITEL
„Das wird aber auch verdammt noch mal Zeit, dass du wieder hier auftauchst“, meinte Cam grimmig, als er Rafael am Flughafen abholte.
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