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Wir neuen Großvaeter

Wir neuen Großvaeter

Titel: Wir neuen Großvaeter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rainer Holbe
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Einkaufsnetz mit zum Wochenmarkt nehmen. Wir haben nur ein wenig nachgedacht.
    Bei Forest E. Witcraft, einem der Organisatoren des amerikanischen Jugendverbandes Boy Scouts , fand sich im Büro ein bemerkenswertes Zitat:
    In hundert Jahren spielt es keine Rolle mehr, wie viel Geld man auf dem Konto hatte, in welchem Haus man gelebt hat und welches Auto man fuhr – aber vielleicht konnte man die Welt ein wenig verändern, weil man wichtig war im Leben eines Kindes.

Rettet die Bäume im Park!
    Interesse an sozialen Fragen
    Wie Kinder Wildtieren helfen und mit Geld hantieren
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    Das Museum für Weltkulturen in Frankfurt am Main braucht mehr Platz. Wertvolle Artefakte verstauben im Keller. Eigentlich gehören sie als Zeugnisse einer längst vergessenen Welt in gläserne Vitrinen. Der neue Museumsbau soll unterirdisch angelegt werden, mit großen Oberlichtern auf der Rasenfläche. Vorher jedoch sollen vierzig alte Bäume gefällt werden, darunter ein über 100 Jahre alter Ginkgobaum. Die Anwohner sind empört und haben sich zu der Bürgerinitiative »Freunde des Museumsparks« zusammengeschlossen.
    Auch Leo und Max sind ob der Museumspläne irritiert. Denn im Sommer picknicken sie bisweilen mit den Großeltern im Park, während sich Ferdinand auf dem von Kunststudenten liebevoll gestalteten Spielplatz tummelt. An einem Sonntag im Frühling riefen dann besorgte Bürger aus dem Stadtteil zu einer Protestveranstaltung im Park auf. Sie kennzeichneten jene Bäume mit rotem Papier, die möglicherweise gefällt werden sollten. Aufmerksam gewordenen Passanten hielten sie Protestlisten zur Unterschrift vor die Nase.
    Leo und Max – und vielleicht auch schon Ferdinand – sollen wissen, dass sie durchaus etwas tun können, um in der Gesellschaft
ihre Rechte durchzusetzen. Langfristig gesehen ist es schließlich ihr Park. Und ihr Lebensraum wird durch die Umgestaltung für alle Zeiten eingeschränkt. Leo, Max und Ferdinand haben durchaus eine Ahnung, was passieren wird, wenn alte Bäume gefällt werden und ihr schöner Park nach und nach verschwindet.
    Leo tauchte deshalb auch mit einem selbst gemalten Transparent auf der Demo auf: »Rettet die Bäume!« Und Max hatte gemeinsam mit der Mama ein Schild mit der Aufschrift »Bäume sind Lebewesen!« gemalt.
    Inzwischen gibt es weltweit Beispiele für das politische Engagement von Kindern. So erhielt der zwölf Jahre alte Kanadier Ryan Hreljac die Verdienstmedaille seines Landes, weil er den Bau von 70 Brunnen in Afrika organisierte. Ryan begeisterte Freunde für sein Projekt und hatte bald das nötige Geld beisammen. Als er später selbst nach Angola reiste, feierten ihn die 5000 Bewohner wie einen Popstar.
    Verständnis für ihre Sorgen finden die kleinen Staatsbürger auch bei einem prominenten Großvater, dem bereits zitierten Kurt Biedenkopf, Ex-Ministerpräsident von Sachsen. »Wenn wir unseren Kindern und Enkeln ein Leben in Wohlstand und innerem Frieden ermöglichen wollen, müssen wir jetzt handeln«, sagt Biedenkopf. Er plädiert gegen die allumfassende Bevormundung durch den Staat und die Interessenverbände. Wenn ihn die Leute fragen, warum er fast zwanzig Jahre nach dem üblichen Beginn des Rentnerlebens noch arbeite, dann deutet er auf ein Familienfoto: der Enkel wegen.
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    Bei meinen Gesprächen mit Leo und Max spüre ich ein vitales Interesse an sozialen Fragen. Wenn sie es auch anders formulieren, so fallen ihnen aber schon Ungleichheiten in unserer Gesellschaft auf. So besteht Max stets darauf, dem Leierkastenmann
in der Fußgängerzone ein Geldstück in den Becher zu werfen. Leo unterstützt mit Assistenz seiner Eltern die Ausbildung ihres Patenkindes Amina in Tansania. Ein regelmäßiger Briefwechsel und der Austausch von Fotos ergänzen den Kontakt.
    Wichtig scheint es mir, meine Enkel in ihrer an den Tag gelegten Mildtätigkeit zu unterstützen.
    So wurde ich einmal Zeuge von der Rettung eines Schwans, der sich im Uferdickicht verklemmt hatte und von der Feuerwehr befreit werden musste. Auf meine Frage, wohin denn das verletzte Tier gebracht würde, sagte uns einer der Retter: »Zu den Wildtierfreunden in Bergen-Enkheim.« Der Verein der Wildtierfreunde kümmert sich um Tiere in Not. Im Winter werden Igel gepflegt, die an Lungenentzündung leiden, und deren Husten so klingt wie der von Menschen. Auch

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